Peter Stöger (Bildmitte) als Meister-Trainer des FK Austria Wien in der Saison 2012/13 mit der Meisterschale beim FC Red Bull Salzburg. Eine Novität, die es in dieser Form in Österreich seit 10 Jahren nicht mehr gab. Foto: © oepb

Die lange Pause im österreichischen Fußball ist zu Ende, das runde Leder rollt wieder. Mit dem Auftakt zur neuen Saison hoffen die Fans auf spannende Spiele und eine Wachablöse an der Spitze. Ähnlich wie in Deutschland wird auch in Österreich die Bundesliga von einem einzigen Team dominiert. 

Während in Deutschland der FC Bayern München zuletzt seine elfte Meisterschaft in Folge feierte, kann der FC Red Bull Salzburg hierzulande auf eine ähnliche Erfolgsserie verweisen. Nach insgesamt zehn Meistertiteln in Folge hoffen nicht nur die Fans des LASK und des SK Sturm Graz auf ein Ende dieser Dominanz. Doch das könnte sich trotz des überraschenden Trainerwechsels in Salzburg als schwierig erweisen, immerhin stehen dem Klub enorme Finanzmittel zur Verfügung.

Salzburg begab sich auf Einkaufstour

Diese kommen nicht nur von dem Sponsor, sondern auch aus einigen höchst lukrativen Verkäufen der Salzburger. Die Mannschaft hat sich bereits in der Vergangenheit als Lieferant für die Fußballstars der Zukunft erwiesen. Nicht erst der Wechsel von Erling Haaland zu Borussia Dortmund hat gezeigt, dass man in Salzburg ein ausgezeichnetes Händchen für die Stars von morgen hat.

Das spült jede Menge Geld in die Kasse, das Red Bull Salzburg auch in diesem Jahr gut zu investieren gedenkt. Dementsprechend ausgiebig fiel die Einkaufstour vor Beginn der Saison aus. Rund 30 Millionen Euro gab der Titelverteidiger aus, um seine Mannschaft zu verstärken. So holte man beispielsweise Elione Fernandes-Neto für drei Millionen Euro vom deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.

Die Einkaufstour scheint sich bisher bezahlt gemacht zu haben, denn die Salzburger starteten mit drei Siegen und dem Punktemaximum fehlerfrei in die neue Saison. Das entspricht auch den Einschätzungen der Buchmacher, die Red Bull Salzburg in ihren Fußballwetten als klaren Favoriten für die Saison 2023/24 ausweisen. Die Konkurrenz hat bereits nach drei Runden Rückstand, das erschwert die Aufgabe, den Serienmeister zu entthronen noch einmal deutlich.

Austria Wien kämpft mit dem lieben Geld

Dies gelang zuletzt vor einem Jahrzehnt dem FK Austria Wien. Doch der Wiener Traditionsklub hat ganz andere Probleme. Immerhin schien es lange Zeit unsicher zu sein, ob die „Veilchen“ überhaupt eine Bundesliga-Lizenz für die Saison erhalten würden. Diese wurde zunächst verweigert, danach aber doch erteilt. Angesichts der Finanzprobleme erscheint es mehr als unrealistisch, dass die Wiener Austria im Rennen um den Titel mitmischen kann. Zumindest verstärkte sich der Klub zuletzt mit dem 25-jährigen Wiener Alexander Schmidt. Dieser kam vom portugiesischen Erstligisten FC Vizela.

Kalte Dusche für Sturm Graz

Viel eher traut man dies schon dem SK Sturm Graz zu. Im Vorjahr glaubten einige Beobachter der Bundesliga im Frühjahr noch an ein enges Rennen. Doch nach dem Ende des letzten Spieltages ging Red Bull Salzburg mit sieben Punkten Vorsprung durch das Ziel. Sturm Graz hatte schlussendlich doch nicht die Kraft, den damaligen Titelverteidiger entscheiden zu fordern.

Ob es in dieser Saison zur Wachablöse an der Spitze reichen wird, ist fraglich. Zwar sind die Grazer weiterhin härtester Verfolger der Salzburger, doch bereits zu Beginn der UEFA-Champions League setzte es eine kalte Dusche. Nach einem perfekten Start in die heimische Liga reisten die Grazer mit großen Hoffnungen nach Eindhoven. Doch in den Niederlanden setzte es eine klare Niederlage. PSV Eindhoven fertigte den österreichischen Vizemeister mit 4 : 1 ab und zeigte damit Sturm Graz seine Grenzen auf. Prompt folgte auch in der Meisterschaft zu Hause ein Punkteverlust gegen den SK Austria Klagenfurt.

Jetzt soll der Angreifer Seedy Jatta aus Norwegen die Grazer verstärken. Angeblich möchte Sturm zwei Millionen Euro für die Verstärkung im Sturm ausgeben. Eine andere Baustelle betrifft das Stadion des Klubs. Sturm möchte angeblich die Arena kaufen und so weit aufrüsten, dass das Thema einer möglichen Sperre bei Spielen in der UEFA-Champions League vom Tisch ist. Doch vorerst geht es für die Grazer darum, den Anschluss an Red Bull Salzburg nicht zu verlieren.

Der LASK kämpft sich zurück

Diesen drohte der Tabellendritte des Vorjahres bereits zu Beginn der neuen Saison zu verlieren. Doch die Gefahr ist mit dem Derbysieg vorerst gebannt, der Sieg gegen den FC Blau-Weiß Linz war gleichzeitig der erst in dieser Saison. Jetzt geht es für die Linzer darum, zur alten Form zurückzufinden, um die Spitzenteams zu fordern. Vorerst scheint der LASK in der neuen Saison angekommen zu sein, ob dies reicht, um mit der Spitze mitzuhalten, bleibt vorerst jedoch offen. Nach dem Rekordtransfer von Keito Nakamura zum französischen Erstligisten Stade Reims, sollen angeblich bis zu 12 Millionen Euro in der Kasse der Linzer gelandet sein. Das gibt dem Klub die Möglichkeit, sich zu verstärken.

Rapid enttäuscht zweifach

Der SK Rapid Wien hingegen kassierte nach der 0 : 1 Heimpleite gegen den TSV Hartberg harsche Kritik von allen Seiten. Manche Beobachter sprachen sogar von einem Witzauftritt. Nach dem unerwarteten Remis gegen Debrecen in der UEFA-Conference League patzten die Wiener auch in der Meisterschaft.

Angesichts dieser bisherigen Entwicklungen zeigt sich, dass wohl auch in dieser Saison kein Weg an Red Bull Salzburg vorbeiführt. Die Konkurrenten müssen auf mehrere Umfaller der Bullen hoffen, um bei gleichzeitig perfekten Leistungen an den Serienmeister heranzukommen.

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