ÖFB UNIQA Cup_Foto GEPADie Gründerväter des Cup-Gedankens würden in ihren Gräbern wohl Karussell fahren, wenn sie wüssten, was aus dem Cup-Bewerb – gerade hier in Österreich – geworden ist.

Der Grundgedanke bei der Ins-Leben-Rufung dieses Fußball-Bewerbs war stets gewesen, dass der David – man beachte die Reihenfolge – gegen den Goliath spielen kann, und nicht wie hierzulande ausgelost dies oftmals umgekehrt der Fall ist.

Der „Kleine“, der in seiner unteren Liga aufgrund fehlender sportlicher Ambitionen, Finanzen, Spieler und dergleichen nie die Möglichkeit bekommt, gegen einen „Großen“ anzutreten, findet eben im Cup dazu die Möglichkeit vor. Der Reiz des Cups war stets gewesen, dass es immer wieder Cup-Überraschungen gab und der vermeintlich Schwächere dem Großen das sprichwörtliche Haxl stellt.

Auch war es für die Zuschauer bei den kleineren Vereinen immer wieder ein Volksfest gewesen, wenn große Teams antanzten. Die Plätze und Stadien waren rappelvoll und die Besucher säumten nicht nur das Spielfeld, sondern trugen ihre Mannschaft stimmungsmäßig dermaßen auf Händen, dass Feierabend-Kicker immer wieder über sich hinauswuchsen und bärenstarke Leistungen gegen die Profis abriefen.

Und wenn dann am Ende sogar der Kleine das sportlich größere Ende für sich verbuchen konnte, dann war der Sinn und Zweck des Cups wieder einmal erreicht.

Die Auslosung der Viertelfinalpaarungen – gespielt wird am 27./28. Februar 2018 – förderte folgende „Schlager-Spiele“ zu Tage:

SK RAPID Wien (1. Liga) gg. SV Ried (2. Liga);

FC Red Bull Salzburg (1. Liga) gg. SK Austria Klagenfurt (3. Liga);

SV Mattersburg (1. Liga) – TSV Hartberg (2. Liga);

SK Sturm Graz (1. Liga) gg. SV Wimpassing (4. Liga);

Die erstgenannten Teams haben Heimrecht! Es wird demnach nicht allzu verwunderlich sein, wenn, sieht man von RAPID ab, weder in Mattersburg, noch in Graz oder Salzburg großartig viele Zuseher zu diesen sportlich überaus wertvollen Duellen pilgern werden.

Wenn man möchte, dass die Großen unter sich bleiben, dann sollte man einen Liga-Pokal ins Auge fassen, da können sich dann die Erstligisten im Cup-Modus untereinander einen Titel ausschnapsen. Wenn man aber will, dass der Grundgedanke und wahre Sinn des echten Cups bewahrt bleibt, dann sollte jener derzeitige Modus beim ÖFB schleunigst überdacht werden, denn durch solche Spiel-Begegnungen ist wahrlich niemandem geholfen und der sportlichen Anreiz geht völlig flöten.

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