Rauchen ist seit den massiven Antiraucherkampagnen zur Jahrtausendwende verpönt. Wer trotzdem nicht auf seinen regelmäßigen Nikotinkick verzichten möchte, findet inzwischen zahlreiche Alternativen zur Zigarette wie E-Zigaretten, Vaporizer und Shishas vor. Mit Chewing Bags erfreut sich darüber hinaus ein weiteres vielversprechendes Ersatzprodukt in Europa zunehmender Beliebtheit.
Die Nikotinbeutel haben viele Gemeinsamkeiten mit Snus, dem in Schweden beliebten Kautabak. Sie stammen sogar aus denselben Produktionsstätten. Die Zubereitung ist allerdings anders, sodass Chewing Bags als eigenständiges Produkt im Gegensatz zu Snus EU-weit zugelassen sind. Der Verzicht auf Verbrennungsprozesse beim Konsumieren schont die Gesundheit und vermindert das Krebsrisiko.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Chewing Bags und Snus
Über den Online-Versand können Interessierte Chewing Bags kaufen. Dabei werden die Produkte ähnlich wie Snus in einem weißen Beutel aus Zellulose angeboten. Die mundgerechten Portionen werden unter die Oberlippe geschoben, wo die Inhaltsstoffe von der Mundschleimhaut aufgenommen werden und sich im Körper allmählich freisetzen.
Allerdings unterscheidet sich die Zubereitung, denn der Tabak wird nicht gemahlen, sondern geschnitten. Weiterhin werden dem Tabak Zusatzstoffe wie Feuchthaltemittel, Aromen und Salze beigegeben. Bei der Herstellung findet eine Wärmebehandlung statt, um Keime abzutöten, die Aromen zu entfalten und die Konsistenz der Tabakmischung zu erhöhen. Sie ist nach schwedischem Recht vorgeschrieben.
Die gröbere Textur von Chewing Bags sorgt für eine langsamere Freisetzung der Aromen, während das Geschmackserlebnis kräftiger und rauchiger ist und mit dem geliebt-ungeliebten Kratzen im Hals verbunden sein kann, der in der Szene als „Throat Hit“ bekannt ist. Konsumenten haben länger etwas von einer Portion und können diese bis zu einer halben Stunde verwerten. Aufgrund der längeren Verweildauer im Mund enthält eine einzelne Portion etwa die zwei- bis dreifache Menge an Nikotin wie eine Zigarette. So ist der beliebte Siberia Snus mit 43 mg Nikotin pro Gramm Tabak versehen.
Während sich die Inhaltsstoffe von Snus automatisch entfalten, helfen Konsumenten bei Chewing Bags gern nach, indem sie den Wirkungseintritt durch leichtes Ankauen beschleunigen. Dadurch lässt sich Snus als Lutschtabak einordnen, während Chewing Bags in Richtung Kautabak gehen.
Breite Auswahl bei Chewing Bags
Da Chewing Bags nicht von einem Aromaverbot betroffen sind, können Kunden eine Auswahl für das Geschmackserlebnis treffen. Typisch sind dabei Geschmacksrichtungen wie Minze, Honig, Lakritz, Menthol, Pflaume und Honig. Wahlfreiheit besteht außerdem in der Auswahl der einzelnen Typen. So ist „weißer“ Tabak weniger feucht und damit milder als „roter“ Tabak. Kräftig sind hingegen Nikotinbeutel unter dem Label „Moist“, was auf eine intensive Befeuchtung des Tabaks hinweist. Der Hauptvorteil von trockenem Tabak besteht allerdings darin, dass sich Zähne und Zahnfleisch weniger intensiv verfärben.
Nikotinbeutel unter dem Label „Slim“ sind wiederum schmaler gebaut und lassen sich angenehmer im Mund tragen. Auch kommen sie Kunden entgegen, die Wert auf Diskretion legen. Bezeichnungen wie „Strong“, „Extra Strong“ und „X-Strong“ sprechen hingegen Zielgruppen an, die den Nikotinkick suchen. Wer ein mildes Geschmackserlebnis bevorzugt, sollte nach Nikotinbeutel unter dem Label „Mini“ Ausschau halten.
Wie steht es um den Gesundheitsschutz von Chewing Bags?
Entlastend ist zunächst die Tatsache, dass beim Lutsch- oder Kautabak Verbrennungsprozesse vermieden werden, welche die Hauptursache für die Freisetzung krebserregender Stoffe beim Rauchen sind. Da beim Lutschen und Kauen kein Qualm in die Lunge gelangt, nimmt das Atmungssystem weniger Schaden. „Die Lunge kann aufatmen“, so bringt es der erfahrene Anbieter Matti Ketolainen auf den Punkt.
Harmlos sind Chewing Bags dennoch nicht, weil sie die Mundgesundheit gefährden und das Risiko für Zahninfektionen und Karies erhöhen. Milde Vergiftungserscheinungen können außerdem Symptome wie Übelkeit und Erbrechen bewirken. Weiterhin müssen Konsumenten mit Mundgeruch und Zahnverfärbungen rechnen. Der ständige Kontakt des Tabaks mit der Mundschleimhaut kann im schlimmsten Fall Krebsleiden wie Mundhöhlen-, Rachen- oder Speiseröhrenkrebs verursachen.
Ebenso wird das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft gezogen, indem die Nikotinzufuhr den Herzschlag beschleunigt. Auch führt das Nervengift schnell in die Abhängigkeit. Wer die Nikotinpods nutzt, um mit dem Rauchen aufzuhören, sollte sich deshalb bewusst sein, dass er seine Sucht lediglich verlagert und eine andere Gewohnheit annimmt. Anders als bei Zigaretten können Kunden allerdings auf die Einnahme von Nikotin verzichten und nikotinfreie Sorten wählen.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick
Vor allem das breit gefächerte Geschmackserlebnis, die langanhaltende Wirkung und die Vermeidung von Verbrennungsprozessen überzeugen die Konsumenten. Chewing Bags sind damit eine Möglichkeit, von der Nikotinwirkung zu zehren, ohne sich den schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen des Rauchens auszusetzen.
Dafür drohen an anderer Stelle Gesundheitsgefahren. Obwohl die Mitmenschen nicht durch Qualm belästigt werden, können Chewing Bags als sozial unangemessen angesehen werden. Da der Lutschtabak den Speichelfluss anregt, gehören Snuser, die auf den Boden spucken, in Schweden zu den klischeebeladenen Figuren. Wer den Lutschtabak konsumiert, riskiert wortwörtlich eine dicke Lippe.