Mit Winter-Neuzugang Ove Flindt (rechts) errang der SK VÖEST Linz 1979/80 noch die Vize-Meisterschaft. Links der Südstädter Gerald Messlender. Aus SK VÖEST Linz gg. Admira/Wacker (0 : 0) vom Samstag, 7. Juni 1980 vor 4.500 Zuschauern im Linzer Stadion auf der Gugl. Foto: © oepb
AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:

Bekanntlich werden knapp vor Transferschluss gerne noch die einen oder anderen Übertritte getätigt. Dabei ist es manchmal nicht mehr nur „5 vor 12“, sondern beinahe schon „halb Eins“. Am Dienstag, 15. Jänner 1980 scheiterte ein fix geplanter und perfekt eingefädelter Winter-Transfer beinahe an der Übereifrigkeit eines Wachorgans. Und das kam so: Fußball-Manager Dr. Othmar Bruckmüller stand mit seinem Schützling, dem 31-jährigen Ove Flindt vor den Toren der Werkseinfahrt zur VOEST – ALPINE in Linz. Das dort seinen Dienst versehende Wachorgan des Werksschutzes verwehrte dem blond gelockten Flindt den Zutritt in die VOEST / Werk Linz mit den Worten: „Es tuat ma lad, oba wia hob´n an Aufnahmestopp. Und Fremdarbeiter nehma sowieso net!“ Was tun also, da die Zeit mehr als nur drängte? Othmar Bruckmüller schaltete sofort, lief im Bereich des Chemie-Knotens zur damals dort noch ansässigen Shell-Tankstelle und rief im Sportreferat des SK VÖEST an. Obmann Hans Rinner

und sein Trainer Günter Praschak saßen bereits – im wahrsten Sinne des Wortes – auf „VOEST“-Kohlen und harrten der Dinge. Von diesem Missgeschick erfahrend, sausten die beiden sofort zum Werksposten. Als dem geschulten Wachorgan dort mitgeteilt wurde, dass es sich beim Dänen Ove Flindt um eine fußballerische Neu-Verpflichtung für den SK VÖEST Linz handeln würde, öffnete sich doch noch der Werks-Schranken. Management, sportliche Leitung und Spieler einigten sich rasch und noch ehe die frisch getätigte Unterschrift von Ove Flindt am Spielervertrag trocken war, wurde dieser bereits nach Wien ins Haus des Fußballs in die Mariahilferstr. 99 zum ÖFB gekabelt. Handys, Internet und Fax gab es Anno 1980 naturgemäß noch nicht. Flindt kam leihweise vom Karlsruher SC, wurde im Sommer 1980 vom SK VÖEST fix erworben und blieb bis 1982 Werksportler. Und der Beamte, der Flindt bei der Werkseinfahrt – noch – nicht kannte, holte sich nach der sportlichen Aufklärung auch sogleich sein Spieler-Autogramm. Ende gut, alles gut, denn mit Flindt erreichte die SK VÖEST-Mannschaft nach einem sportlich mittelmäßigen Herbst 1979 noch die Vize-Meisterschaft 1979/80. Quelle und Fotos: © oepb

Fast geplatzt und doch verpflichtet. Knapp vor Transferschluss am 15. Jänner 1980 übersiedelte der dänische Legionär Ove Flindt (Bildmitte) doch noch aus Karlsruhe nach Linz zum SK VÖEST. Obmann Hans Rinner (links) und Trainer Günter Praschak waren glücklich. Foto: © oepb
 

Bis Montag, 6. Februar 2023, 17 Uhr hatten die Klubs der ADMIRAL Bundesliga und ADMIRAL 2. Liga Zeit, ihre Kader für das Frühjahr zu verstärken. Eine Möglichkeit, von der die Verantwortlichen bis zuletzt Gebrauch machten. 18 Neuzugänge wurden am letzten Tag der Übertrittsfrist genannt, die letzte Spieleranmeldung ging 13 Minuten vor der Deadline, um 16:51 Uhr in der Bundesliga-Geschäftsstelle ein.

Insgesamt wurden in dieser Übertrittszeit 77 Neuzugänge verzeichnet, etwas weniger als im Winter der Vorsaison (81 Neuzugänge) und auch weniger als im 5-Jahres-Schnitt, in dem seit der Liga-Reform durchschnittlich 82 Neuzugänge pro Winter-Transferzeit verzeichnet wurden. 

ADMIRAL Bundesliga: 44 Neuzugänge 

In der Bundesliga nahmen die Klubs mit 44 Neuzugängen etwas mehr als im Vorjahr und im 5-Jahres-Schnitt unter Vertrag, als es jeweils 39 Neue waren. 

Winterkönig Red Bull Salzburg ist auch in der Übersicht der meisten Wintertransfers ganz oben zu finden, die Salzburger nahmen insgesamt neun Spieler unter Vertrag, gefolgt von TSV Hartberg und SCR Altach mit jeweils acht Neuzugängen. Am anderen Ende der Skala befindet sich die WSG Tirol, die mit dem bewährten Personal ohne Neuzugang ins Frühjahr startet. 

Wie im Vorjahr haben auch in dieser Saison jene sechs Klubs, die aktuell in der unteren Tabellenhälfte liegen, stärker aufgerüstet als jene in der oberen Tabellenhälfte. Insgesamt nahm der durchschnittliche Klub der Top 6 mit 3,16 Neuzugängen im Schnitt einen weniger unter Vertrag als die unteren sechs Klubs mit durchschnittlich 4,16 Neuzugängen. 

Den jüngsten Neuzugang der Liga konnten die Salzburger verzeichnen: Enrique Marlon Aguilar wurde vor wenigen Tagen 16 Jahre alt. Den Spieler mit der meisten Erfahrung konnte die SV Ried verpflichten, Richard Strebinger wird in einer Woche 30 Jahre alt. 

Insgesamt sechs Spieler haben in dieser Transferzeit den Sprung aus der 2. Liga in die höchste Spielklasse geschafft, wobei der TSV Hartberg gleich vier Spieler aus Liga Zwei verpflichtet hat und Ried und Salzburg jeweils einmal in der zweithöchsten Spielklasse zugeschlagen haben. Damit hat sich die 2. Liga wie schon in den Vorjahren als Sprungbrett nach oben erwiesen, in den vergangenen Jahren wechselten ebenfalls durchschnittlich sechs Spieler pro Wintertransferzeit von der zweithöchsten in die höchste Spielklasse. 

Neuzugänge ADMIRAL Bundesliga: 

FC Red Bull Salzburg 9 

SK Puntigamer Sturm Graz 2 

LASK 4 

SK Rapid Wien 1 

WSG Tirol 0 

SK Austria Klagenfurt 3 

FK Austria Wien 1 

SC Austria Lustenau 2 

RZ Pellets WAC 1 

CASHPOINT SCR Altach 8 

SV Guntamatic Ried 5 

TSV Egger Glas Hartberg 8 

ADMIRAL 2. Liga: 33 Neuzugänge 

In der 2. Liga war das Treiben auf dem Transfermarkt in diesem Winter etwas weniger geschäftig als in den Vorjahren. Dieses Mal wurden 33 Neuzugänge verpflichtet, im Vorjahr (42 Neue) und im 5-Jahres-Schnitt (43 Neue) waren dies noch deutlich mehr. 

Die meisten Neuen nahm der SK Vorwärts Steyr mit 6 Spielern unter Vertrag, gefolgt von FC Dornbirn mit 4 Neuen und drei Klubs mit je drei neuen Spielern. Wie in der Bundesliga gibt es auch in der zweithöchsten Spielklasse mit dem SKU Amstetten einen Klub, der in diesem Winter keinen Neuzugang unter Vertrag genommen hat. Der jüngste Neuzugang Douglas Mendes Moreira beim FC Liefering mit 18,6 Jahren, der älteste Neuzugang ist Sebastian Bauer mit 30,2 Jahren beim SKN St. Pölten.

Neuzugänge ADMIRAL 2. Liga: 

SKN St. Pölten 2 

FC Blau Weiß Linz 1 

SV Horn 1  

GAK 1902 3 

FAC WIEN 1 

First Vienna FC 1894 1 

SKU Ertl Glas Amstetten 0 

SV Licht-Loidl Lafnitz 3 

FC Flyeralarm Admira 3 

FC Mohren Dornbirn 1913 4 

SK Sturm Graz II 2 

FC Liefering 1 

SK Rapid Wien II 1 

SK BMD Vorwärts Steyr 6 

Young Violets Austria Wien 2 

KSV 1919 2

Quelle: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA

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www.bundesliga.at

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