AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:
Ältere Fußball-Anhänger unter unseren Lesern werden sich bestimmt noch sehr gut daran erinnern können: Es gab einmal eine Zeit, da dominierte der FK Austria Wien die Österreichische Fußball-Bundesliga nach Belieben. Nach dem Meistertitel 1975/76 unter Karl Stotz, folgten in den Jahren 1978 bis 1981 vier gewonnene Titel in Serie, was damals gleichzeitig für einen noch nie dagewesenen Rekord in Österreich stand. Unter Coach Hermann Stessl holte die Austria 1977/78 und 1978/79 den Titel, beide Male mit einem Rekordpunktevorsprung von jeweils 14 Zählern (!!!) – bei 2-Punkte-Regel für den Sieg – auf den Vize-Meister. Ebenso zählten die Saisonen 1977/78 und 1978/79 zu den erfolgreichsten Jahren in der violetten Klubgeschichte in Sachen Europapokal. Nach dem erstmaligen Finaleinzug einer österreichischen Klub-Mannschaft im Mai 1978, in diesem Falle ins Endspiel im Europapokal der Pokalsieger, drang die Austria im Jahr darauf ebenso bis ins Semifinale vor. Ein Tor fehlte am Schluss den Wiener Violetten zur neuerlichen Finalteilnahme, diesmal im Europapokal der Landesmeister (heutige Champions-League). Auf den überaus erfolgreichen Grazer Stessl folgte im Sommer 1979 der stoische Erich Hof. Und auch dieser setzte nahtlos an die Erfolge seiner Vorgänger an. Double-Sieger, also Meister und Cupsieger 1979/80, sowie neuerlicher Fußballmeister 1980/81. Lediglich im Europapokal agierte der FAK unter Hof nicht mehr so zwingend, wie noch die Jahre zuvor. Beide Male schied man frühzeitig aus. Was zur Folge hatte, dass es im violetten Vorstand sehr bald schon zu rumoren begann. Bevor jedoch ein Theaterdonner einsetzte, stellte sich Joschi Walter immer wieder schützend vor seinen Chef-Trainer Hof. Und so war die Austria 1981/82 auch in der Meisterschaft gut unterwegs und konnte den erstarkten Widersacher aus Hütteldorf-Hacking, den SK Rapid Wien, immer wieder abwehren. Dort lief es allerdings – zumindest bei den Heimspielen – nicht nach Wunsch und Anfang April 1982 wurde Trainer Walter „Schani“ Scocik vor die Tür gesetzt und durch Co-Trainer Rudolf Nuske ersetzt. Verwunderung machte sich breit, als just zum 1. April 1982 auch die Austria über ihr Sekretariat in der Schellinggasse 6 in Wien I. verlautbaren ließ, dass Erich Hof mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer der Violetten sei. Der einstige Primgeiger hatte genug, trat erhobenen Hauptes ab und hinterließ einen violetten Tabellenführer mit 3 Punkten Vorsprung auf die grün-weiße Konkurrenz. Später meinte Erich Hof dazu, dass für ihn bei der Austria im Sommer 1982 ohnehin Schluss gewesen wäre und ihm die ewigen Querelen im Austria-Vorstand speziell gegen seine Person an die Gesundheit gegangen sind. Wer Erich Hof kannte, der wusste, wie er mit geübter Kritik an seiner Person umging, nämlich ruhig und besonnen. „Bevor ich aber noch ein Magengeschwür bekomme, musste ich für mich selbst einen Schlussstrich ziehen, da die eigene Gesundheit vorgeht.“, so Erich Hof.
Für Hof sprang vorerst Co-Trainer Wilhelm Kainrath in die Bresche. Dieser verlor jedoch in Linz beim LASK sang- und klanglos 0 : 2. Wenige Tage später präsentierte die Austria Wenzel Halama als neuen Feldherrn. Dieser startete auf der Hohen Warte mit einem 1 : 1 gegen den LASK. Somit holte der FAK aus der Doppel-Runde gegen den Abstiegskandidaten aus Linz nur einen von vier Punkten, während dessen Rapid gegen den Wiener Sport-Club drei von vier Zählern einheimsen konnte. Binnen einer Woche war der komfortable Vorsprung, den Erich Hof hinterlassen hatte, weg. Die Austria, die quasi mitten im Fluss die Pferde wechselte, durfte sich nicht wundern, nun nasse Füße bekommen zu haben. Es war überhaupt die Zeit der Trainerwechsel in der 1. Division. Wie bereits erwähnt beerbte Rudi Nuske bei Rapid Walter Skocik und auch beim SK VÖEST Linz war plötzlich der Manager Ferdinand Milanovich in einer Doppelfunktion, nämlich auch als Trainer tätig. Er beerbte den glücklosen Ing. Erhard Wieger. Die heimische Meisterschaft als letzte 10er Liga Saison ihrer Art, sie steuerte vor 40 Jahren mit vielerorts neuen Trainern auf ihren sportlichen Höhepunkt zu. Die Meisterschaft blieb an der Tabellenspitze, aber auch ab dem Mittelfeld bis zum Abstiegsplatz hin spannend und ausgeglichen. Quelle: oepb
Die Spiele / Qualifikationsgruppe:
Admira/Wacker – LASK
Samstag, 9. April 2022, 17 Uhr, BSFZ-Arena (live bei Sky)
– Der LASK gewann in der ADMIRAL Bundesliga gegen den FC Flyeralarm Admira 10 Spiele in Folge – Klubrekord für die Linzer. Bundesliga-Rekord eines Teams gegen ein anderes sind 12 Siege in Folge vom SK Rapid Wien gegen den SK Vorwärts Steyr (1994-1998).
– Der LASK gewann in der Bundesliga bei Admira/Wacker die letzten fünf Auswärtsspiele und verlor nur eines der letzten 16 Auswärtsspiele (11 Siege, 4 Unentschieden). Der LASK traf in den letzten 16 BL-Auswärtsspielen gegen die Admira immer (30 Tore insgesamt) . Klubrekord für die Linzer Athletiker.
– Admira/Wacker ist seit drei Spielen in der Bundesliga ungeschlagen (1 Sieg, 2 Unentschieden), wie zuvor nur von Runde sechs bis acht in dieser Saison. Vier ungeschlagene BL-Spiele in Folge gab es für die Admira zuletzt zu Jahresbeginn 2019. Erstmals blieb die Admira in den ersten drei Spielen der Qualifikationsgruppe ungeschlagen.
– Der LASK ließ nach Ballverlusten innerhalb von 40 Metern vor dem eigenen Tor nur 10 Schüsse zu – Bestwert. Die Linzer Athletiker starten ihre Angriffe aus dem offenen Spiel im Schnitt 44,2 Meter vor dem eigenen Tor – nur Salzburg attackiert den Gegner früher (44,7).
– Admira-Trainer Andreas Herzog kassierte gegen den LASK sechs Gegentore – sein Höchstwert als Trainer in der Bundesliga. Als Spieler blieb er gegen die Linzer Athletiker ungeschlagen (2 Siege, 1 Unentschieden) – wie sonst nur gegen den SC Eisenstadt, den VfB Mödling und den Wiener Sport-Club.
WSG Tirol – SCR Altach
Samstag, 9. April 2022, 17 Uhr, Tivoli Stadion Tirol (live bei Sky)
– Die WSG Tirol ist in der ADMIRAL Bundesliga seit vier Spielen gegen den CASHPOINT SCR Altach ungeschlagen (3 Siege, 1 Unentschieden), nachdem die Tiroler in den ersten vier Duellen sieglos blieben (1 Unentschieden, 3 Niederlagen). Die WSG gewann drei BL-Spiele gegen Altach – nur gegen den Wolfsberger AC (4) mehr.
– Die WSG Tirol holte aus den ersten drei Gruppenphase-Spielen vier Punkte – erstmals so viele. Die Tiroler blieben dabei zweimal ohne Gegentor – häufiger als in der gesamten Meistergruppe 2020/21 (1) und gleich oft wie in der gesamten Qualifikationsgruppe 2019/20.
– Der SCR Altach ist erstmals in dieser Saison der Bundesliga drei aufeinanderfolgende Spiele ungeschlagen (1 Sieg, 2 Unentschieden), zuvor hatte es noch 10 Niederlagen in Serie gegeben.
– Der SCR Altach ist seit sieben Spielen in der Gruppenphase der Bundesliga ungeschlagen (3 Siege, 4 Unentschieden) – wie zuvor nur 2019/20, als man in den ersten acht Spielen der Qualifikationsgruppe ungeschlagen blieb.
– Der SCR Altach erzielte in der Bundesliga in den letzten zwei Spielen vier Tore – so viele wie in den 17 vorangegangenen Spielen zusammen. Die Vorarlberger trafen erstmals in dieser BL-Saison in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mehrfach.
SV Ried – TSV Hartberg
Samstag, 9. April 2022, 17 Uhr, josko ARENA (live bei Sky)
– Die SV Guntamatic Ried ist gegen den TSV Egger Glas Hartberg in der ADMIRAL Bundesliga ungeschlagen(3 Siege, 3 Unentschieden). Nur gegen den SC Austria Lustenau absolvierten die Innviertler mehr BL-Spiele ohne eine einzige Niederlage (12). Bei mindestens fünf BL-Duellen ist Hartberg sonst nur gegen den FC Red Bull Salzburg sieglos (1 Unentschieden, 9 Niederlagen).
– Die SV Ried gewann alle drei Heimspiele gegen den TSV Hartberg in der Bundesliga – das ist für Ried aktuell die längste Siegesserie. Die Innviertler bestritten nur gegen den Kapfenberger SV auch so viele Heimspiele ohne einen einzigen Punktverlust (8 Siege).
– Die SV Ried gewann acht der ersten 25 Saisonspiele, so viele Siege waren es zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga zuletzt 2014/15 (auch 8). Damit gewannen die Innviertler gleich viele Spiele wie in der gesamten Vorsaison.
– Die SV Ried traf in jedem der ersten 12 BL-Heimspiele – erstmals. Kein anderes Team traf in dieser Saison in jedem Heimspiel. Saisonübergreifend trafen die Innviertler in 13 BL-Heimspielen in Folge – wie zuletzt von September 2013 bis Juli 2014 (damals 15 Heimspiele).
– Klaus Schmidt trat in der Bundesliga als Trainer zu zwei Spielen gegen die SV Ried an, seine Teams blieben jeweils torlos (0 : 3 mit dem SK Austria Kärnten 2008 und 0 : 0 mit Admira/Wacker 2021). Schmidt blieb die letzten sechs BL-Spiele sieglos (4 Unentschieden, 2 Niederlagen) – erstmals. Diese Serie begann mit dem 0 : 0 gegen Ried im Mai 2021 als Trainer des FC Flyeralarm Admira.
Die Spiele / Meistergruppe:
SK Austria Klagenfurt – FC Red Bull Salzburg
Sonntag, 10. April 2022, 14:30 Uhr, Wörthersee Stadion (live bei Sky)
– Der SK Austria Klagenfurt gewann am 16. Spieltag mit 2 : 1 gegen den FC Red Bull Salzburg undfügte damit Salzburg die einzige Niederlage in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga sowie RBS-Trainer Matthias Jaissle die einzige BL-Niederlage überhaupt zu. Salzburg verlor dadurch auch erstmals seit April 2018 gegen einen Bundesliga-Aufsteiger, dazwischen blieb Salzburg in neun solcher Duelle ungeschlagen (8 Siege, 1 Unentschieden).
– Der SK Austria Klagenfurt verlor nur zwei der ersten 12 Heimspiele (4 Siege, 6 Unentschieden) – als Bundesliga-Aufsteiger zuletzt der LASK 2007/08 weniger (1). Die Kärntner erzielten 18 Tore in diesen 12 Heimspielen – als BL-Aufsteiger zuletzt der LASK 2017/18 mehr (21).
– Der FC Red Bull Salzburg gewann 20 der ersten 25 BL-Spiele – in der Geschichte der Bundesliga holte kein Team mehr Siege. Salzburg gelang dies zum dritten Mal (2018/19, 2020/21) – so häufig wie keinem anderen Team.
– Der FC Red Bull Salzburg verlor nur eines der ersten 25 BL-Spiele. Das gelang in der Drei-Punkte-Ära in der Bundesliga zuvor nur Salzburg selbst (2017/18 & 2018/19) sowie dem SK Sturm Graz (1997/98).
– Der FC Red Bull Salzburg erzielte acht Tore in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte (ab Minute 90+1) – so viele wie kein anderes Team. Diese acht Tore sind 29 % der insgesamt erzielten Treffer aller 12 Teams in dieser Saison der Bundesliga. In der gesamten Vorsaison traf Salzburg 10-mal ab Minute 90+1
SK Rapid Wien – Wolfsberger AC
Sonntag, 10. April 2022, 14:30 Uhr, Allianz Stadion (live bei Sky)
– Der RZ Pellets WAC gewann in der ADMIRAL Bundesliga zwei der letzten drei Spiele gegen den SK Rapid Wien (1 Niederlage), das sind so viele BL-Siege der Lavanttaler gegen die Hütteldorfer wie in den vorangegangenen 14 Spielen (5 Unentschieden, 7 Niederlagen).
– Der SK Rapid Wien traf in der Bundesliga in den letzten 11 Duellen gegen den Wolfsberger AC immer (25 Tore), wie sonst nur von Juli 2013 bis August 2016, damals in 13 Spielen (30 Tore).
– Der SK Rapid Wien verlor in der Bundesliga nur zwei der letzten 15 Heimspiele gegen den Wolfsberger AC (11 Siege, 2 Unentschieden). In den ersten drei BL-Heimspielen gegen den WAC blieb Rapid noch sieglos und ging dabei zweimal als Verlierer vom Platz.
– Der SK Rapid Wien erzielte neun Kopfballtore (wie der SK Sturm Graz und die WSG Tirol) – kein Team mehr in dieser Saison. Der Wolfsberger AC kassierte acht Gegentore per Kopf (wie Ried und der SK Sturm) – kein Team in dieser BL-Saison mehr.
– Emanuel Aiwu absolvierte bisher 99 Spiele in der Bundesliga. Bei der 1 : 4-Auswärtsniederlage im November 2021 beim Wolfsberger AC erzielte er das zwischenzeitliche 1 : 2 nach einem Eckball – wie jedes seiner drei Saisontore. Der WAC kassierte in dieser BL-Saison neun Gegentore nach Ecken – so viele wie kein anderes Team
SK Sturm Graz – FK Austria Wien
Sonntag, 10. April 2022, 17 Uhr, Merkur Arena (live bei Sky)
– Der SK Puntigamer Sturm Graz ist in der ADMIRAL Bundesliga seit drei Heimspielen gegen den FK Austria Wien ungeschlagen (1 Sieg, 2 Unentschieden) – wie zuletzt von März 2014 bis August 2016 (damals 6 Heimspiele).
– Der FK Austria Wien gewann am 16. Spieltag mit 2 : 1 gegen den SK Sturm Graz. Zwei Siege in Folge innerhalb einer Saison gelangen der Wiener Austria gegen den SK Sturm Graz zuletzt 2017/18 (1 : 0 H | 2 : 0 A).
– Der SK Sturm Graz gewann drei der ersten sieben Bundesliga-Spiele im neuen Kalenderjahr (3 Unentschieden, 1 Niederlage) – mehr waren es zuletzt 2015 (damals 4). Weiters verlor Sturm nur eines dieser sieben Spiele – zuletzt 2011 so wenige (ebenfalls 1).
– Der SK Sturm Graz ist in der Bundesliga seit fünf Heimspielen ungeschlagen (2 Siege, 3 Unentschieden) – länger zuletzt von April bis September 2018 (damals 7 Heimspiele – 5 Siege, 2 Unentschieden). Der SK Sturm Graz verlor nur zwei der ersten 12 BL-Heimspiele – weniger zum Vergleichszeitpunkt zuletzt 2011/12 (damals 1).
– Der FK Austria Wien blieb in den ersten sieben Spielen des neuen Kalenderjahres in der Bundesliga ungeschlagen (5 Siege, 2 Unentschieden) – wie zuletzt 2013, damals ebenfalls fünf Siege und zwei Remis. In den ersten acht BL-Spielen eines Kalenderjahres blieb die Wiener Austria nur 1977 und 1985 ungeschlagen.
Quelle: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA
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