Peter Pacult (Bildmitte vor Wolfgang Schwarz) im Dress des FC Stahl Linz. In der Saison 1992/93 lief es für P.P. in der Bundesliga ganz und gar nicht rund. Linz und Pacult, das waren zwei Pole, die sich nicht gerade anzogen. Aus FC Stahl Linz gg. SK Sturm Graz, 3 : 3 (Pausenstand 1 : 1) vom 15. September 1992 vor 2.500 Zuschauern im Linzer Stadion auf der Gugl. Foto: © oepb
AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:

Der Floridsdorfer Peter Pacult (* 28. Oktober 1959, anhand der beiden Fotos während der Saison 1992/93 im Dress des FC Stahl Linz, heute Trainer beim SK Austria Klagenfurt) debütierte 21-jährig am 28. Februar 1981 im Oberhaus, der damaligen 1. Fußball-Division. Ein halbes Jahr zuvor war der sympathische, aber auch nie auf den Mund gefallene Pacult – im Zivilberuf Briefträger bei der Österreichischen Post AG – vom FAC zum Wiener Sport-Club gewechselt. Anhand seines Debüts erzielte er zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2 : 2, dennoch verlor er mit dem WSC gegen die Wiener Austria am Sportclub-Platz mit 3 : 5. Sagenhafte 187 Tore in 396 Bundesligaspielen sollten Pacult bis zum Ende seiner Laufbahn in der Saison 1995/96 gelingen, die ihm hinter Hans Krankl ex aequo mit Ivica Vastic den Zweiten Platz in der ewigen Bundesliga-Schützenliste Österreichs einbrachten. Im Sommer 1992 wechselte Peter Pacult nach überaus erfolgreichen Jahren beim FC Tirol 32-jährig zum FC Stahl Linz (vormals SK VÖEST Linz). Sein ehemaliger Kollege aus gemeinsamen Tiroler Tagen, Teamtorhüter a.D. Klaus Lindenberger, ab Februar 1991 für den damaligen FC VÖEST Linz aktiv, hatte sich für seine Verpflichtung ausgesprochen. Dazu muss gesagt sein, dass der nunmehrige FC Stahl Linz als bärenstarker Bundesliga-Aufsteiger einen sensationellen Herbst 1991 gespielt hatte, der mit dem 4. Tabellenplatz endete. Die vorzeitige Trainer-Entlassung von Aleksander Mandziara, sowie ständige Querelen im Verein bugsierten den Linzer Sensations-Aufsteiger am Ende der Saison 1991/92 auf den 6. Tabellenplatz. Im Sommer 1992 baute man die Mannschaft komplett um und zerriss ein eingespieltes Team. Die Abgänge Karl Brauneder, Hannes Reinmayr, Jürgen Werner und Oliver Prudlo wurden nicht unbedingt mit Verstärkungen ergänzt, sieht man einmal von Peter Pacult ab.

Samstag, 26. September 1992. Im Bild von links: Kurt Garger (Salzburg), Peter Pacult (am Boden, FC Stahl Linz), Wolfgang Feiersinger (Salzburg), Christian Stumpf (FC Stahl Linz), sowie Heribert Weber (Salzburg). Aus FC Stahl Linz gg. SV Austria Salzburg, 0 : 1 (Pausenstand 0 : 0) vor 4.000 Zuschauern im Linzer Stadion auf der Gugl. Foto: © oepb

Nun, Pacult und Linz, das passte von Anfang an nicht zusammen. Der Peter war zwar bemüht, dennoch kam die Mannschaft nie richtig in Schwung und aus einem guten Aufsteiger aus der Vorsaison wurde die Lachnummer der Liga. Auch das blau-weiße Fan-Lager war gespalten. Sahen die einen in ihm einen „Abkassierer“, himmelten ihn andere Teile der Fanszene an, ob seiner Leistungen, die er beispielsweise beim Wiener Sport Club, bei RAPID und eben jahrelang in Tirol gezeigt hatte. Am Ende der Saison 1992/93 stieg der FC Stahl Linz sang- und klanglos wieder ab. Pacult erzielte im Herbst 5, im Frühjahr 6 Tore, es reichte aber hinten und vorne nicht. Für ihn selbst ging 33-jährig die Karriere in Deutschland noch einmal so richtig los, sorgte er doch ab 1993 mit seinen Toren in Giesing dafür, dass der TSV 1860 München als Zweitliga-Aufsteiger den Durchmarsch bis in die Bundesliga schaffte. Pacult kehrte im Sommer 1995 nach Österreich zurück und streifte in seiner letzten aktiven Saison den Dress des FK Austria Wien über. Der FC Stahl Linz hingegen, der im Sommer 1993 offiziell von der Verstaatlichten Industrie als Werbeträger schroff beiseite gelegt wurde, agierte von da an nur mehr als FC Linz, der zwar zwei Jahre später mit der medienwirksamen Verpflichtung von Hugo Sanchez nochmals kurzzeitig auf sich aufmerksam machte, 1997 war dann allerdings endgültig Schluss mit dem einstigen SK VÖEST aus Linz. Quelle und Fotos: © oepb

oepb.at – In eigener Sache

Wenn die Österreichische Fußball-Bundesliga die Saison 2023/24 als 50-jährige Jubiläumssaison ausruft, dann darf dabei nicht vergessen werden, dass in Österreich seit 1911/12 regelmäßig Meisterschaft gespielt wird und es seit 1949/50 eine Gesamt-Österreichische Fußballmeisterschaft gibt. Wir werden hier in regelmäßiger Unregelmäßigkeit an Protagonisten der österreichischen Fußball-Landschaft erinnern, abseits der allseits bekannten Spieler-Größen. An Fußballer, die heute teilweise leider bereits vergessen sind, die aber dennoch der Liga und den Vereinen, für die sie aktiv waren, ihren Stempel aufgedrückt haben.

Quelle: Redaktion www.oepb.at

Erfahren Sie noch mehr über die Österreichische Fußball-Bundesliga – wie gewohnt – bei uns bitte hier;

www.bundesliga.at

 

Back to Top