So sehr sich FAK-Torhüter Friedl Koncilia (Nr. 1) auch bemühte, vor 40 Jahren hatte er gegen den Doppeltorschützen aus dem Ruhrgebiet Edmund Kaczor keine Chance. Aus LASK gegen FK Austria Wien, 2 : 0 (Pausenstand 0 : 0) vom 3. April 1982 vor 5.500 Zuschauern im Linzer Stadion auf der Gugl. Im Bild von links: Erich Obermayer, Friedl Koncilia, Karl Daxbacher (alle Austria), sowie Gerald Piesinger (im Hintergrund) und Edmund Kaczor (beide LASK). Foto: © oepb
AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:

Der deutsche Legionär Edmund Kaczor, am 24. Dezember 1956 geboren und somit ein waschechtes Christkindl, war in Österreich ein gänzlich Unbekannter, als er im Sommer 1981 erstmals den schwarz-weiß-gestreiften Dress des LASK überstreifen konnte. Und dennoch sorgte er im Rahmen des damaligen Intertoto-Sommerbewerbs für Aufsehen im Sturm der Linzer, gelangen ihm doch beim unerwarteten 3 : 2-Auswärtserfolg über Zbrojovka Brünn zwei Tore. Der jüngere Sohn polnischer Einwanderer begann gemeinsam mit seinem um drei Jahre älteren Bruder Josef Kaczor sehr bald schon – ähnlich wie das Kopfballungeheuer Horst Hrubesch – bei der Hammer SpVg mit dem Fußballsport. Während “Jupp” lange Jahre den Dress des VfL Bochum in der 1. Deutschen Bundesliga trug und nach Stationen wie Feyenoord Rotterdam und Eintracht Frankfurt gegen Ende seiner Laufbahn wieder nach Hamm zurückkehrte, war der Edmund, der 1975/76 im Profikader des bereits damals sehr großen FC Bayern München stand, eher ein Wandervogel. SC Westtünnen, Hammer SpVg, Eintracht Heessen (Hamm), FC Bayern München, SC Preußen Münster, MSV Duisburg sowie Rot-Weiß Oberhausen, so lauteten seine Stationen im deutschen Klubfußball. Mit dem damals legendären Edmund Kaczor-Zitat: „Ich habe die Schnauze voll vom deutschen Fußball“ kam für ihn das Angebot aus Österreich gerade recht. Sein künftiger Partner im Sturm, der Berliner Michael Toppel „In Berlin war LASK ein Waschmittel, folglich war ich bei den Hertha-Kumpels, die von meinem Transfer Wind bekamen ab sofort nur mehr der Saubermacher vom Dienst!“ – ein Jahr zuvor von der Spree an die Donau zum LASK gewechselt, machte sich für eine Kaczor-Verpflichtung stark.

Eintrittskarte vom 3. April 1982. Sammlung: oepb

Und so bestand zwischen 1981 und 1983 der LASK-Angriff meist aus zwei Kickern aus Deutschland, die gemeinsam hin und wieder für Furore sorgten. Warum nur hin und wieder? Nun, der LASK beendete die Saison 1981/82 als Tabellenletzter, stieg aufgrund der Aufstockung von 10 auf 16 Vereine jedoch nicht ab. Im Jahr darauf rutschen die Linzer „Landstraßler“ sogar auf den 12. Tabellenplatz ab. Edmund Kaczor allerdings kam in diesen zwei Saisonen in 60 Spielen auf 24 Tore. Sein Problem dabei war, dass er meist allein als Torschütze in Erscheinung trat und seine Hintermannschaft mehr Treffer kassierte, als ihm vorne gelungen waren. Vor 40 Jahren stand er allerding auf dem Zenit, was seine beiden Linzer Jahre anlangte. Am Samstag, 3. April 1982 erledigte er quasi im Alleingang den FK Austria Wien in Linz. Ihm glückten zwei Tore beim 2 : 0-Erfolg des LASK. In der Woche darauf, beim Rückspiel in Wien, sorgte er erneut für die Führung der Linzer, Endstand auf der Hohen Warte war ein 1 : 1. Mit diesem herben Punkteverlust der Austria von drei Zählern war es langsam aber sicher vorbei mit der violetten Vorherrschaft in Österreich. Nach vier gewonnenen Titeln in Serie zwischen 1978 und 1981 brach nun für zwei Saisonen die SK Rapid Wien-Zeit an. Und auch um Kaczor wurde es wieder stiller. Er verschwand im Juni 1983 nach einem 4 : 2-Erfolg der Linzer über den 1. Simmeringer SC klammheimlich in der Dunkelheit des Linzer Stadions, ward darauf nochmals kurzzeitig in Vöcklabruck gesehen, und tauchte unter. Seine Spuren verliefen sich. Geblieben ist in Linz allerdings die Erinnerung an einen 1,70 Meter großen, blondgelockten und agilen Stürmer, der die Ehrenbezeichnung „Mundl“ erhielt, da Eduard „Edi“ Krieger es nicht verantworten konnte, dass neben ihm ein Zweiter beim LASK Edi gerufen wird. Quelle: © oepb

Im Bild von links: Michael Toppel (LASK), Erich Obermayer (Nr. 3), Hans-Peter Buchleitner und Harald Fürst (alle Austria) sowie der zweifache Torschütze an jenem Tag Edmund „Mundl“ Kaczor (LASK). Stiller Beobachter im Hintergrund: Erwin Höld (LASK) Foto: © oepb

Die Spiele / Qualifikationsgruppe:

LASK – SV Ried
Samstag, 2. April 2022, 17 Uhr, Raiffeisen Arena (live bei Sky) 

– Die letzten acht Sieger dieses Duells in der ADMIRAL Bundesliga blieben stets ohne Gegentor: jeweils vier Siege für die SV Guntamatic Ried und den LASK. Der LASK gewann drei der letzten vier OÖ-Derbys – so viele wie in den 15 vorangegangenen BL-Duellen.

– Der LASK verlor in der Bundesliga nur eines der letzten acht Spiele (4Siege, 3 Unentschieden). Eine derartige Serie gelang dem Linzer ASK zuletzt zum Jahresende 2020 (Oktober bis Dezember – damals 5 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage). Die Linzer Athletiker blieben erstmals in den ersten zwei Spielen der Gruppenphase ungeschlagen (1 Sieg, 1 Unentschieden).

– Der LASK ist in der Bundesliga seit fünf Heimspielen ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden) – erstmals so lange in dieser Saison. Die Linzer Athletiker holten aus diesen fünf Heimspielen (11) mehr als doppelt so viele Punkte wie aus den ersten sieben dieser Saison (5).

– Die SV Ried kassierte alle vier Gegentore in der Qualifikationsgruppe nach Standardsituationen. Insgesamt kassierten die Innviertler die letzten fünf Gegentore in der Bundesliga nach Standards, das gab es für Ried in den letzten 10 Jahren sonst nie. Auch das einzige Gegentor gegen den LASK in dieser Saison fiel nach einem Standard (Elfmeter).

– In jedem der letzten fünf Spiele in der Bundesliga der Rieder gegen den LASK wurden die Innviertler von einem anderen Trainer betreut (Paul Gludovatz, Gerald Baumgartner, Miron Muslic, Andreas Heraf und Christian Heinle) – nun folgt mit Robert Ibertsberger Trainer Nummer 6.

TSV Hartberg – WSG Tirol
Samstag, 2. April 2022, 17 Uhr, Profertil Arena Hartberg (live bei Sky) 

– Die Bilanz zwischen dem TSV Egger Glas Hartberg und der WSG Tirol in der ADMIRAL Bundesliga ist ausgeglichen (je 2 Siege bei 2 Remis). Die WSG holte beide Siege in Hartberg, darunter zum Abschluss des Grunddurchgangs mit 1 : 0.

– Die WSG Tirol gewann in der Bundesliga nur eines der letzten acht Spiele (2 Unentschieden, 5 Niederlagen), von den acht davor gewannen die Tiroler noch vier (2 Unentschieden, 2 Niederlagen). Diesen Sieg holte die WSG in der 22. Runde in Hartberg (1 : 0).

– Die WSG Tirol gewann in den letzten neun Auswärtsspielen in der Bundesliga entweder zu null (3 Siege) oder verlor und kassierte dabei mindestens drei Gegentore (6 Niederlagen). Jeden der drei Auswärtssiege in dieser Saison holten die Tiroler gegen Klubs aus der Qualifikationsgruppe (Admira/Wacker, SCR Altach und TSV Hartberg).

– Der TSV Hartberg erzielte sieben Weitschusstore – nur der FK Austria Wien und FC Red Bull Salzburg (je 8) in dieser Saison der Bundesliga mehr.

Hartberg-Trainer Klaus Schmidt gewann in der Bundesliga sein einziges Duell gegen die WSG Tirol mit 3 : 1, am 5. Oktober 2019 mit Admira/Wacker. Gegen kein anderes Team hat er eine 100%ige Siegquote und beim ersten Aufeinandertreffen erzielte sein Team nur gegen den FK Austria Wien auch drei Tore.

SCR Altach – Admira/Wacker
Samstag, 2. April 2022, 17 Uhr, CASHPOINT Arena (live bei Sky)

– Der FC Flyeralarm Admira ist in der ADMIRAL Bundesliga seit fünf Spielen gegen den CASHPOINT SCR Altach ungeschlagen (4 Siege, 1 Unentschieden) und verlor nur eines der letzten 13 Duelle gegen Altach (7 Siege, 5 Unentschieden).

– Admira gewann die letzten zwei Spiele gegen den SCR Altach und kassierte dabei kein Gegentor. Drei BL-Siege ohne Gegentor in Folge gegen einen Konkurrenten gelangen der Admira in der 3-Punkte-Ära nur 2016 gegen den SV Mattersburg.

– Die Admira gewann in der Bundesliga mehr als die Hälfte der Auswärtsspiele in Altach (8 von 15). Das gelang den Niederösterreichern bei mehr als fünf Auswärtsspielen gegen kein anderes Team.

– Beim 2 : 0-Sieg der Admira im ersten Saisonduell gab es neun Gelbe Karten (4 gegen die Admira, 5 gegen den SCR Altach) – in keinem Spiel in dieser Saison in der Bundesliga mehr.

– Admira/Wacker ist in der Bundesliga seit sieben Auswärtssspielen ungeschlagen (1 Sieg, 6 Unetnschieden), wie zuvor nur von September 1990 bis März 1991 (damals sogar 8 Auswärtsspiele).

Die Spiele / Meistergruppe:

FK Austria Wien – SK Austria Klagenfurt
Sonntag, 2. April 2022, 14:30 Uhr, Generali-Arena (live bei Sky) 

– Der FK Austria Wien und der SK Austria Klagenfurt duellierten sich im Grunddurchgang dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga erstmals in einem Pflichtspiel. Beide Spiele endeten remis – jenes in der Generali-Arena mit einem 1 : 1, das in Klagenfurt mit einem 0 : 0.

– Der FK Austria Wien blieb in den ersten sechs Spielen des neuen Kalenderjahres ungeschlagen (5 Siege, 1 Unentschieden), musste beim 1 : 1 in Wien-Hütteldorf aber erstmals Punkte abgeben. Zuletzt blieb der FAK 2020 in den ersten sechs BL-Spielen ungeschlagen, damals allerdings fünf Remis und nur ein Sieg. Fünf der ersten sechs Spiele – wie aktuell – gewann die Wiener Austria zuletzt im Meisterjahr 2013.

– Der FK Austria Wien startete in der Bundesliga mit drei Heimsiegen ins neue Kalenderjahr. Die ersten vier BL-Heimspiele eines neuen Kalenderjahres gewann die Wiener Austria zuletzt 2002 unter Trainer Dietmar Constantini.

– Der SK Austria Klagenfurt erzielte sieben Tore nach Flanken aus dem Spiel heraus – nur der FK Austria Wien (14) in dieser Saison der Bundesliga mehr. Die Wiener Austria erzielte vier der 10 BL-Tore in diesem Kalenderjahr nach Flanken aus dem Spiel heraus.

Klagenfurt-Trainer Peter Pacult beendete seine Spielerkarriere nach der Saison 1995/96 im Trikot des FK Austria Wien. 1995/96 spielten Pacult (32 Spiele) und Manfred Schmid (22 Spiele) unter Trainer Horst Hrubesch bei der Wiener Austria, in 17 BL-Spielen standen sie gemeinsam auf dem Platz.

Wolfsberger AC – SK Sturm Graz
Sonntag, 3. April 2022, 14:30 Uhr, Lavanttal-Arena (live bei Sky) 

– Der RZ Pellets WAC gewann in der ADMIRAL Bundesliga 17 Spiele gegen den SK Puntigamer Sturm Graz – gegen kein anderes Team feierten die Kärntner so viele BL-Siege.

– Der SK Sturm Graz erzielte in der Bundesliga in den letzten beiden Auswärtsspielen beim Wolfsberger AC sieben Tore und damit mehr als in den vorangegangenen acht Auswärtsspielen beim WAC (6).

– Der WAC kassierte in der Bundesliga die letzten beiden Heimspiel-Niederlagen gegen den FC Red Bull Salzburg, dazwischen feierten die Kärntner sechs Heimsiege in Folge. Der WAC gewann sieben der ersten 12 Heimspiele – erstmals so viele zu diesem Zeitpunkt einer Saison.

– Der SK Sturm Graz erzielte 20 Tore nach Standardsituationen – so viele wie kein anderes Team in dieser Saison. Seit der Saison 2002/03 traf der SK Sturm Graz in einer gesamten BL-Saison nur 2014/15 so häufig nach Standards (ebenfalls 20-mal). Sturm erzielte drei der vier Saisontore gegen den WAC nach Standards (3-mal nach Ecken).

– Sowohl der Wolfsberger AC als auch der SK Sturm Graz erzielten 21 Tore in den ersten 45 Spielminuten – Höchstwert in dieser Saison in der Bundesliga. Im Grunddurchgang wurden sechs der acht Tore in diesem Duell in der ersten Hälfte erzielt, Sturm erzielte sogar alle vier Tore vor der Halbzeitpause.

FC Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien
Sonntag, 3. April 2022, 17 Uhr, Red Bull Arena (live bei Sky)

– Der FC Red Bull Salzburg ist der ADMIRAL Bundesliga seit 10 Spielen gegen den SK Rapid Wien ungeschlagen(9 Siege, 1 Unentschieden) und erzielte bei jedem der neun Siege mehr als ein Tor.

– Der FC Red Bull Salzburg gewann in dieser Saison der Bundesliga 19 der ersten 24 Spiele – in der Drei-Punkte-Ära kein Team mehr. In der Bundesliga-Historie holte nur der FK Austria Wien 1985/86 mehr Siege (damals 20).

– Der SK Rapid Wien ist in der Bundesliga ist seit fünf Spielen ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden) – erstmals so lange in dieser Saison. Allerdings gewann Rapid nur neun der ersten 24 Spiele – zuletzt 2016/17 weniger (7).

– Der SK Rapid Wien erzielte neun Kopfballtore (wie die WSG Tirol und der SK Sturm Graz) – kein Team in dieser Saison der Bundesliga mehr. Den 1 : 0-Führungstreffer bei der 1 : 2-Niederlage im Grunddurchgang gegen den FC Red Bull Salzburg erzielte Filip Stojković per Kopf.

Matthias Jaissle gewann 19 seiner ersten 24 Spiele in der Bundesliga – als erster Trainer. Jaissle kassierte nur 14 Gegentore in seinen ersten 24 BL-Spielen und egalisierte damit den Bundesliga-Rekord von Giovanni Trapattoni aus der Saison 2006/07.

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Quelle: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA

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