26.000 Zuschauer (offiziell) im restlos ausverkauften Linzer Stadion auf der Gugl trauten ihren Augen kaum. Der Aufsteiger und krasse Außenseiter gewinnt gegen den haushohen Favoriten sein Auftaktspiel. So passiert am 17. August 1979. Aus LASK gg. SK VÖEST Linz (3 : 1). Im Bild von links: Gerhard Ulmer (VÖEST), Walter Koch (LASK), Alberto Martinez mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1 : 1 aus einem Elfmeter, Wolfgang Nagl und Helmut Köglberger (beide LASK), Max Hagmayr (VÖEST), sowie Gert Trafella (LASK). Foto: © oepb
AUS DER BUNDESLIGA-GESCHICHTE:

Die Österreichische Fußball-Bundesliga zog diese Woche Halbzeitbilanz des diesjährigen Herbstes. Der SK Austria Klagenfurt (vormals FC Kärnten) als Aufsteiger spielt unter Coach Peter Pacult bis dato einen hervorragenden Herbst mit Platz 4 und 14 Punkten aus 11 Spielen. Für uns war es daher an der Zeit, Bilanz zu ziehen, wer denn der beste Aufsteiger seit Gründung der Bundesliga im Jahre 1974 war und ist. Drei Vereine kommen dabei näher in Betracht. Der LASK kehrte nach einem Jahr Abstinenz im Sommer 1979 in die seinerzeitige 1. Divsion zurück. Dort agierten die Linzer Athletiker überdurchschnittlich gut und absolvierten einen „goldenen“ Oktober mit der maximalen Punkteausbeute von 8 Zählern nach vier Spielen (darunter zwei Erfolge in Serie gegen den regierenden Meister FK Austria Wien). Nach 11 Runden hatte der LASK ebenso wie Klagenfurt heute 14 Punkte erkämpft, allerdings bei einer „2-Punkte-Regel“ für den Sieg. Nach Abschuss des Herbst-Durchgangs 1979 überwinterten die Linzer punktegleich mit dem Tabellenführer Austria Wien an der zweiten Stelle.

Der VSE St. Pölten qualifizierte sich unter Erfolgs-Coach Thomas Parits via „Mittleres Play-Off“ im Juni 1988 erstmals für das Oberhaus und sorgte dort im Herbst 1988 sofort für Furore. Das Auftaktspiel gegen den aktuellen Meister SK Rapid Wien wurde gewonnen und nach 11 Runden hatte St. Pölten 15 Punkte (2 Punkte für den Sieg) erspielt, war dazwischen in der 7. und 8. Runde sogar Tabellenführer und begeisterte das staunende Fußballvolk mit herzerfrischendem Angriffsfußball. Nach Abschluss des Grunddurchgangs thronte der Aufsteiger auf Platz 4. Ein ähnliches „Schicksal“ ereilte auch den SK VÖEST Linz, der als FC Stahl Linz im Herbst 1991 nach 11 gespielten Runden Platz 4 in der Tabelle belegte, garniert mit 14 Zählern (2 Punkte für den Sieg). Die Linzer Werksportler waren nach dreijähriger Abwesenheit im Juni 1991 wieder aufgestiegen, schlugen im Auftaktspiel den regierenden Meister Austria Wien und spielten einen beinahe perfekten Herbst, der ebenso auf Platz 4 zu Ende ging.

Der im Frühling 1988 in St. Pölten ausgebrochene Fußball-Boom erreichte am 13. September 1988 seinen vorläufigen Höhepunkt. Über 10.000 Zuschauer bevölkerten den VOITH-Platz anlässlich der Flutlicht-Premiere. Zu Gast war der FK Austria Wien. Foto: © oepb

In den jeweiligen Frühjahren darauf war dann einiges anders. Der LASK sticht unter den hier geschilderten drei Vereinen insofern besonders hervor, qualifizierten sich doch die „Linzer Landstraßler“ als Bundesliga-Aufsteiger im Jahr darauf nach Abschluss der Saison 1979/80 als Tabellendritter direkt für den UEFA-Cup. Beim VSE St. Pölten war im Frühjahr 1989 die Luft komplett verpufft. Der 8. und letzte Platz im „Oberen-Play-Off“ gehörte nach Abschluss der Spielzeit 1988/89 dem Aufsteiger aus St. Pölten. Und auch der FC Stahl Linz konnte den erhofften UEFA-Cup-Rang nicht erreichen. Nach Querelen und Unstimmigkeiten im gesamten Verein, die in der vorzeitigen Entlassung von Erfolgs-Trainer Aleksander Mandziara mündete, landeten die Linzer Blau-Weißen zum Abschluss als Aufsteiger 1991/92 auf dem 6. Tabellenplatz.

So gesehen geht der LASK in den bisherigen 47 Jahren Österreichischer Fußball-Bundesliga als bester Aufsteiger in die Geschichtsbücher ein. Die Schwarz-Weißen konnten unter Trainer Adolf Blutsch ihren Level in 36 Bundesliga-Runden halten, hatten keine größeren Schwankungen der Leistungsträger wie Helmut Köglberger oder Edi Krieger zu verkraften und standen am Ende erhobenen Hauptes und voller Tatendrang auf Rang 3 der Abschluss-Tabelle. Unter diesen hier geschilderten Aspekten darf man also gespannt sein, wo Peter Pacult und seine violetten Klagenfurter am Ende 2021/22 landen werden. Wenn die Leistungskurve so weitergeht, ist durchaus ein internationaler Startplatz möglich. Quelle und Fotos: © oepb

12.000 Zuschauer erlebten beim OÖ-Derby zwischen dem Aufsteiger FC Stahl Linz und dem SK Vorwärts Steyr ein übervorsichtiges Geplänkel, ehe Dietmar Metzler dem Ganzen ein jähes Ende bereitete. Sein „goldenes Tor“ brachte den Sieg für den Aufsteiger. Aus FC Stahl Linz gg. SK Vorwärts Steyr (1 : 0) vom 7. September 1991 im Linzer Stadion auf der Gugl. Im Bild von links: Harald Gschnaidtner (Stahl Linz), Zeljko Vukovic (Vorwärts Steyr), sowie Hannes Reinmayr (Stahl Linz). Foto: © oepb

Die Spiele:

FK Austria Wien – SV Ried

Samstag, 23.10.2021, 17 Uhr, Generali-Arena (live bei Sky), Schiedsrichter Daniel Pfister

– Die SV Guntamatic Ried ist seit drei Spielen in der ADMIRAL Bundesliga gegen den FK Austria Wien ungeschlagen – erstmals seit 2013/14. Die letzten zwei Duelle wurden sogar gewonnen – erstmals seit 2010/11.

– Der FK Austria Wien erzielte in jedem der vergangenen fünf Heimspiele in der ADMIRAL Bundesliga gegen die SV Guntamatic Ried immer mehr als ein Tor – nur von 2001 bis 2005 länger (6 Heimspiele in Folge).

– Der FK Austria Wien remisierte in den ersten fünf Heimspielen dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga – wie zuvor nur der damalige SK Austria Klagenfurt in der Saison 1985/86. Mit sechs Remis aus den ersten sechs Heimspielen startete noch kein Team in eine Bundesliga-Saison.

– Die SV Guntamatic Ried beging 118 Foulspiele und kassierte 13 Gelbe Karten – jeweils die wenigsten in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga.

Manfred Schmids (Austria-Coach) zuvor einzige Station als Cheftrainer im Profifußball war im Frühjahr 2008 beim SC Schwanenstadt in der ADMIRAL 2. Liga als Nachfolger von Andreas Heraf (Ried-Trainer).

FC Admira/Wacker – WSG Tirol

Samstag, 23.10.2021, 17 Uhr, BSFZ-Arena (live bei Sky), Schiedsrichter Josef Spurny

– Die WSG Tirol blieb in den vergangenen sechs Spielen in der ADMIRAL Bundesliga gegen den FC Flyeralarm Admira ungeschlagen (2 Siege, 4 Unentschieden) – Bundesliga-Rekord der Tiroler gegen ein Team.

– Die WSG Tirol kassierte in der ADMIRAL Bundesliga nur gegen den FC Flyeralarm Admira (0,9 Gegentore pro Spiel) im Schnitt weniger als ein Gegentor pro BL-Spiel.

– Der FC Flyeralarm Admira sammelte in den ersten 11 Spielen dieser Bundesliga-Saison 13 Punkte, beinahe doppelt so viele wie zum Vergleichszeitpunkt der Vorsaison (7). Letztmals hatte die Admira 2017/18 nach 11 Spielen so viele Zähler (17) wie aktuell.

– Der FC Flyeralarm Admira traf in sechs Bundesliga-Spielen in Folge. Eine so lange Trefferserie gelang den Niederösterreichern in der ADMIRAL Bundesliga letztmals im Februar/März 2021, eine längere zuletzt von November 2017 bis März 2018 (13 Spiele).

– Der FC Flyeralarm Admira erzielte 73% seiner Treffer in der zweiten Hälfte – nur der LASK (80%) mit einem höheren Anteil in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga.

Wolfsberger AC – SK Austria Klagenfurt

Samstag, 23.10.2021, 17 Uhr, Lavanttal-Arena (live bei Sky), Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca

– Der RZ Pellets WAC ist in Pflichtspielen gegen den SK Austria Klagenfurt ungeschlagen. Vor dem 1 : 1 bei der Bundesliga-Premiere der Klagenfurter gab es ein 4 : 0 in der 2. Runde des Uniqa-ÖFB-Cups 2018/19. Die Torschützen: Bernd Gschweidl (2), Christopher Wernitznig und Michael Liendl.

– Der RZ Pellets WAC rangiert erstmals seit Juli 2020 auf Platz 3 in der Tabelle. Die Lavanttaler waren in ihrer Bundesliga-Historie (seit 2012/13) nach bisher 50 Spieltagen in den Top 3 (5-mal 1., 17-mal 2. & 28-mal 3.).

– Der SK Austria Klagenfurt ist seit vier Bundesliga-Spielen ungeschlagen (1 Sieg, 3 Unentschieden) – erstmals in der ADMIRAL Bundesliga und aktuell nur der FC Red Bull Salzburg (17) länger.

– Der SK Austria Klagenfurt punktete in fünf der sieben Spiele nach 0 : 1-Rückständen (1 Sie, 4 Unentschieden) – so häufig wie kein anderes Team in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga.

– Der SK Austria Klagenfurt erzielte 17 Tore in den ersten 11 Bundesliga-Spielen. Mehr Tore als Aufsteiger in den ersten 11 Saisonspielen erzielte zuletzt der SV Mattersburg 2015/16 (damals 19).

TSV Hartberg – SK Rapid Wien

Sonntag, 24.10.2021, 14:30 Uhr, Profertil Arena Hartberg (live bei Sky), Schiedsrichter Sebastian Gishamer

– Die Bilanz in der ADMIRAL Bundesliga zwischen dem SK Rapid Wien und dem TSV Egger Glas Hartberg ist ausgeglichen (je 4 Siege bei 3 Remis), Rapid erzielte 22 Tore, Hartberg 20.

– Der SK Rapid Wien gewann in der ADMIRAL Bundesliga alle drei Auswärtsspiele beim TSV Egger Glas Hartberg – nur der FC Red Bull Salzburg (4) mehr.

– Der TSV Egger Glas Hartberg blieb in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga nur beim Auftaktsieg gegen den SK Rapid Wien (2 : 0) ohne Gegentor – kein Team seltener. Trotzdem kassierten die Steirer nie weniger Gegentore in den ersten 11 Bundesliga-Spielen (wie 2018/19).

– Der TSV Egger Glas Hartberg erzielte in der ADMIRAL Bundesliga gegen den SK Rapid Wien die Hälfte der Tore nach Standardsituationen (10 von 20). Rapid traf gegen Hartberg in der vergangenen Saison nur aus dem Spiel heraus (7 Tore).

Kurt Russ (Hartberg) gewann nicht nur das erste Trainerduell gegen Dietmar Kühbauer (Rapid) in der ADMIRAL Bundesliga, sondern auch als Spieler mehr Duelle als der jetzige Rapid-Trainer (7 Siege, 6 Unentschieden bei 6 Niederlagen). Allerdings erzielte Kühbauer dabei vier Tore (alle für Rapid gegen den LASK) und Russ ein Tor (für den First Vienna FC 1894 gegen die Admira).

Linzer ASK – SCR Altach

Sonntag, 24.10.2021, 14:30 Uhr, Raiffeisen Arena (live bei Sky), Schiedsrichter Alexander Harkam

– Der LASK gewann gegen den CASHPOINT SCR Altach sechs Spiele in Folge – erstmals so viele in der ADMIRAL Bundesliga. Der LASK ist gegen Altach seit 13 BL-Spielen ungeschlagen (10 Siege, 3 Unentschieden). Das gelang den Linzer Athletikern gegen keinen anderen Klub.

– Der LASK gewann in der ADMIRAL Bundesliga fünf Spiele in Folge gegen den CASHPOINT SCR Altach und kassierte dabei kein Gegentor – erstmals. Das gelang den Linzer Athletikern zuvor nur 1986 gegen den damaligen SK Austria Klagenfurt und 1979 gegen den SV Austria Salzburg.

– Der CASHPOINT SCR Altach kassierte um 5,1 Gegentore weniger als aufgrund der Chancenqualität der gegnerischen Teams zu erwarten gewesen wäre (xGA = 21,1) – Bestwert.

– Der LASK kassierte neun Mal das erste Tor im Spiel – Höchstwert. In vier der neun Spiele punkteten die Linzer Athletiker danach noch (1 Sieg, 3 Unentschieden). Eine der zwei 1 : 0-Führungen in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga gelang dem LASK zum Auftakt gegen Altach (1 : 0-Sieg).

Manuel Thurnwald (Altach) gab 10 Schüsse nach „Carries“ ab (Ballführungen über mindestens 5 Meter) – sonst nur Kelvin Yeboah (Sturm Graz) in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga auch so viele.

FC Red Bull Salzburg – SK Sturm Graz

Sonntag, 24.10.2021, 17 Uhr, Red Bull Arena (live bei Sky), Schiedsrichter Manuel Schüttengruber

– Der FC Red Bull Salzburg gewann 68 BL-Spiele gegen den SK Puntigamer Sturm Graz – Höchstwert für die Salzburger in der ADMIRAL Bundesliga.

– Der Der FC Red Bull Salzburg traf gegen den SK Puntigamer Sturm Graz in 11 BL-Spielen in Folge (29 Tore insgesamt) – wie zuletzt von April 2012 bis März 2015, damals sogar in 12 BL-Spielen (24 Tore). Sturm traf gegen Salzburg sieben BL-Spiele en suite (11 Tore insgesamt) – erstmals seit der Saison 2005/06.

– Der FC Red Bull Salzburg kassierten in der vergangenen Saison der ADMIRAL Bundesliga fünf Niederlagen – nur der SK Puntigamer Sturm Graz konnte den Meister zwei Mal besiegen.

– Der SK Puntigamer Sturm Graz erzielte 27 Tore – erstmals so viele in den ersten 11 Spielen einer BL-Saison. Die Grazer trafen 15 Spiele in Folge – in der ADMIRAL Bundesliga zuletzt in der Saison 2013/14 (15).

– Der FC Red Bull Salzburg traf in den vergangenen 42 Bundesliga-Heimspielen – als erstes Team seit Gründung der Bundesliga im Sommer 1974.

Quelle: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA

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