In den 1980er Jahren hieß es beim Anblick eines solchen Fotos, dass dieser Zustand dem “sauren Regen” zu verdanken sei. Heute hinterlässt der Borkenkäfer – dem Klimawandel sei Dank – ein ähnliches Sterbebild heimischer Wälder. Foto: Kurt Seebauer

Der Wald spielt in Österreich seit Jahrhunderten eine große, eine gewichtige Rolle. Sei es einerseits zum Schutz, andererseits als Naherholungsgebiet und darüber hinaus auch aus wirtschaftlicher Sicht. Vielerorts handelt es sich um Kleinwald mit einer Größe von zirka 20 Hektar.

Zahlreiche Waldbesitzer betreiben ihre Holzwirtschaft im Nebenerwerb. Sie schlägern jedes Jahr nur einen kleinen Teil des Holzes, sodass der Wald erhalten bleibt. Über Generationen wurden so die heimischen Waldbestände nachhaltig genutzt, gepflegt und sichern damit ihren Besitzern auch ein regelmäßiges Einkommen.

Als sogenannter „Brotbaum“ dient in zahlreichen Regionen die Fichte. Das Fichtenholz wächst sehr schnell nach und wird darüber hinaus auch gerne im Bauwesen, in der Papier- oder aber auch in der Möbelindustrie verwendet. Lediglich der karge Rest, also Baumwipfel und Äste kommen normalerweise als Biomasse in Heizwerken zum Einsatz.

Die Verwertung in unseren Heizwerken sichert den Waldbauern seit vielen Jahren ein Einkommen für die Teile ihrer Schlägerungen, die in der Industrie nicht genützt werden können.“, berichtet Günter Hagen, EVN Wärme-Biomasseeinkäufer. Und er fährt fort: „Wir arbeiten dazu mit lokalen Genossenschaften, beispielsweise der Fernwärmegenossenschaft Waldviertel, dem Waldverband NÖ oder dem NÖ-Maschinenring zusammen. Diese wiederum beziehen das Hackgut von den Waldbesitzern aus der Region.“

Dass EVN Wärme nicht direkt mit den Kleinwald-Besitzern zusammenarbeitet, hat logische Gründe: „Ein direktes Lieferverhältnis mit vielen kleinen Lieferanten wäre für uns einfach nicht machbar.“, erklärt Hagen. Das System hat sich allerdings bewährt: Von den 1,5 Millionen Schüttraummetern Waldhackgut, die die EVN Wärme jährlich benötigt, kommt der Großteil aus der Gegend des Anlagenstandortes.

Borkenkäfer versus Waldbesitzer

Derzeit stehen jedoch zahlreichen Waldbesitzern in ganz Österreich dramatische Situationen ins Haus. Denn gerade auch hier, beim Wald, feiert der Klimawandel fröhliche Urständ. „Die Witterung der letzten Jahre hat die Vermehrung des Borkenkäfers extrem begünstigt. In einem gesunden Wald ist der Borkenkäfer sozusagen der Sterbehelfer kranker und alter Bäume. Derzeit ist die Population allerdings dermaßen stark, dass auch gesunde Bäume befallen sind. In einigen Regionen sind ganze Waldgebiete großflächig davon betroffen.“, so Günter Hagen.

Waldbesitzer sind nicht nur dazu aufgerufen, sondern geradezu verpflichtet, befallene Bäume so rasch als möglich aus dem Wald zu schaffen und diese dann auch zu verwerten. Damit leidet darunter aber auch die Einkommensquelle für 30 Jahre und mehr. So lange dauert nämlich der Nachwuchs. Im Zusammenspiel mit den Kosten für die verpflichtende Aufforstung und der damit einhergehenden Pflege entsteht eine teilweise existenzbedrohende Situation für die heimischen Waldbesitzer.

Hilfe durch die EVN

Die EVN schafft durch die Verwertung als Biomasse hier ein wenig Abhilfe und bietet Verdienstmöglichkeiten in Krisenzeiten wie iesen. „Wir versuchen dabei auch, Absatzkontingente für unsere Geschäftspartner möglichst groß anzulegen.“, so der EVN-Experte Günter Hagen.

Durch diese Verwertung von Schadholz trägt die EVN Wärme zum Einkommen der Waldbauern und zur Forsthygiene bei. Darüber hinaus sind in Zukunft weitere Anlagen geplant, wie beispielsweise die Biomasse-Kraftwärmekopplung Krems, die große Mengen Biomasse aus dem Waldviertel aufnehmen wird.

Quelle: Redaktion: www.oepb.at

www.evn.at

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