Berta von SuttnerDies ist die Lebensgeschichte einer Frau des 19. Jahrhunderts, die den meisten ihrer Zeitgenossen als Utopistin – ja, als Närrin galt und deren Anliegen letztlich kein Gehör fand. Ihr berühmter, immer verzweifelter klingender Ruf „Die Waffen nieder!“ verhallte wirkungslos in einem nationalistisch verhetzten Europa, das den großen Krieg wollte und die Warnungen der „Friedensbertha“ als Ausdruck weiblicher Exaltiertheit und „Gschaftlhuberei“ verhöhnte.
Auszug aus dem Vorwort der Autorin Brigitte Hamann

Bertha von Suttner, heute den meisten nur noch dem Namen nach bekannt (und, nachdem sie in den 1970er und 80er Jahren auf dem 1000 Schilling-Schein präsentiert worden war, heute eventuell auch noch von der österreichischen Zwei-Euro-Münze her bekannt), war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der weltweit bekanntesten Frauen mit den Eigenschaften verdienstvoll und mutig ausgestattet und deswegen entweder geliebt oder verleumdet. Brigitte Hamann zeichnet hier Bertha von Suttners mitunter recht abenteuerliches Leben nach, das alles andere als geradlinig verlaufen war: Die Jugend der Comtesse Kinsky im kaiserlichen Wien und der gesellschaftliche Abstieg der Familie, die Begegnung mit Alfred Nobel, den sie später zur Stiftung des Friedensnobelpreises anregen sollte, die Jahre im Kaukasus, das Eintreten für Frauenrechte und die Entwicklung zur weltberühmten Pazifistin, schließlich ihr unermüdliches Engagement für den Frieden, den sie, klarsichtig wie nur wenige andere ihrer Zeitgenossen, in großer Gefahr sah – sie war die erste Frau, der der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Brigitte Hamann wäre nicht Brigitte Hamann, wenn diese Biographie nicht weit über das hinausginge, was man gewöhnlich von Biographien erwartet: Sie geht ausführlich auf historische und gesellschaftliche Hintergründe ein und viele der benutzten Quellen wurden erstmalig ausgewertet. Vermutlich sind Fakten, die nicht in diesem Buch enthalten sind, auch nicht der Rede wert …

Das hier geschilderte 320 Seiten starke Biographie-Taschenbuch ist fesselnd geschrieben und unter Verwendung vieler einprägsamer Zitate geführt. Gleichzeitig wahrt die Autorin freundliche Distanz zu ihrem Thema und stellt Bertha von Suttner nicht als Heilige dar, sondern als eine engagierte Frau, die manchmal in den Widersprüchen ihrer Zeit gefangen war – die aber viel öfter diese Widersprüche, ja die ganze Epoche durchschaute.

Bertha von Suttner / Kämpferin für den Frieden
von Brigitte Hamann
320 Seiten, Taschenbuch, kartoniert
ISBN: 978-3-492-30469-6

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Über die Autorin:

Brigitte Hamann, Dr. phil., geboren 1940 in der Deutschen Ruhrmetropole Essen, verstorben 2016 in Wien, war promovierte Historikerin.

Akribisch und detailgetreu hat Brigitte Hamann den unveröffentlichten Nachlass Bertha von Suttners in der Bibliothek der UNO in Genf studiert. Mit Hilfe der Österreichischen und der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften war es ihr möglich, auch zwei Wochen am Schosta-Rustaweli-Institut in Tbilissi (Georgien) zu forschen. Aus dem umfangreichen Material stellte sie eine 552 Seiten dicke, ebenso kritische wie verständnisvolle Biografie über Bertha von Suttner zusammen. Im ersten Teil berichtet sie chronologisch von den Vorfahren der Friedensnobelpreisträgerin bis zum Tod ihres Ehemanns; in den letzten fünf Kapiteln, die thematisch gegliedert sind, stellt Brigitte Hamann zum Beispiel Bertha von Suttners Freundschaft mit Alfred Nobel noch einmal ausführlicher dar und geht auf ihre Einstellung zur Frauenfrage ein.

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