Im Sommer werden wieder vermehrt Patienten mit einem allergischen Schock nach Insektenstichen ins Spital eingeliefert. Bis zu 4 Prozent der heimischen Bevölkerung reagieren auf die Stiche von Bienen und Wespen allergisch. Doch gerade daheim ist es sehr einfach, sich zuverlässig und ganz ohne Chemie vor den lästigen Plagegeistern zu schützen.
Die gute Botschaft zuerst: In Österreich können nur wenige stechende Insekten beim Menschen eine Allergie auslösen: Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen. Allergische Reaktionen treffen die Gestochenen oft unvorbereitet und laufen sehr schnell ab, manchmal kommt es zum gefürchteten anaphylaktischen Schock. Doch während man sich in Wald, Wiese oder Schwimmbad nur schwer vor den stechenden Quälgeistern schützen kann, sollten die eigenen vier Wände ein sicherer und komfortabler Rückzugsort sein. Nicht nur für Allergiker, sondern für alle, die sich ganz einfach nicht stechen und plagen lassen möchten.
Für ein sicheres Zuhause
Dazu Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik in Österreich: „Bauliche Maßnahmen wie Insekten- aber auch Pollenschutzgitter funktionieren ganz ohne Chemie und sind zuverlässig immer da. So kann man bei offenem Fenster schlafen und die kühlende Nachtluft genießen.“ Das entspannt nicht nur, sondern hat auch zur Folge, dass sich die Innenräume am nächsten Tag weniger rasch wieder erwärmen. Denn gerade wenn es besonders heiß ist, sollte in den Nachtstunden effektiv quergelüftet werden. Johann Gerstmann weiter: „08/15 Fliegengitter waren gestern. Die Gewebe und Bauarten haben eine unheimliche Entwicklung erfahren und es gibt sie in zahlreichen Ausführungsvarianten.“ Die Experten des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik empfehlen daher, die eigene Anforderung im Vorfeld möglichst genau zu definieren: Welche Räume genau sollen geschützt werden? Soll nur eines oder alle Fenster geschützt werden? Habe ich besondere Anforderungen an die Bespannung? Gerstmann: „Der Fachhandel sollte der erste Ansprechpartner sein, wenn es um die Integration von Insektenschutzsystemen geht. Er kann mit seiner Erfahrung für jedes Fenster und zum eventuell schon bestehenden Sonnenschutzprodukt die beste Insektenschutz-Möglichkeit empfehlen und auch später einbauen.“ Denn neben zahlreichen Fenstertypen gibt es sehr viele verschiedene Einbausituationen. Da ist eine gute Beratung sowie eine genaue und auf alle Bedürfnisse abgestimmte Planung durch den Experten extrem wichtig.
Viele Wege führen zu ruhigen Räumen
Sowohl für den Neubau wie auch für die Sanierung gibt es zahlreiche Typen, Farben, Profile, Gewebearten inklusive Pollengewebe und Feinstaub-Gaze sowie Zubehör wie beispielsweise eine Katzenschleuse. Optisch besonders attraktiv im Neubau sind Vorbau- oder Aufsatzelemente, die den Sonnenschutz mit dem Insektenschutz kombinieren. Spannrahmen, Dreh- und Schiebetüren, Rollos neuerdings auch Pendeltüre und Plissees lassen die Bewohner ruhiger schlafen. Sie alle haben ihre jeweiligen besonderen Vorteile: So ermöglichen beispielsweise Drehtüren auch ohne eine freie Hand in beide Richtungen zu laufen, da sie sich in beide Richtungen öffnen lassen. Schiebetüren wiederum benötigen wenig Platz, da kein Flügel geöffnet werden muss. Rollos können einfach nach unten gezogen oder nach oben eingefahren werden. Eine feine Innovation mehrerer heimischer Anbieter sind die neuen Insektenschutzplissees: Sie eignen sich mit ihrer geringen Einbautiefe und der kompakten Paketierung besonders für kleine Balkone oder Terrassen. Zudem lassen sie sich ganz praktisch quer verschieben und falten sich seitlich zusammen. Somit sind sie besonders platzsparend. Experten empfehlen, den Insektenschutzrahmen in der gleichen Farbe wie das Fenster zu gestalten. So fällt er gar nicht bzw. kaum an der Fassade auf. Auch beim Gewebe steht den Bauherren eine große Auswahl zur Verfügung: Von praktisch unsichtbaren Produkten über Feinmaschengewebe mit Pollenschutzfunktion und Spezialbeschichtung für Allergiker, Fiberglasgewebe mit hoher Reißfestig- und Witterungsbeständigkeit bis hin zu Gittern, die Feinstaub oder Elektrosmog abhalten.
Der Profi bringt’s
Baulicher Insektenschutz aus dem Fachhandel und vom Profi montiert ist passgenau und optisch attraktiver. Johann Gerstmann dazu: „Natürlich sind Rahmenprofile auch bei Discountern erhältlich, die auf den ersten Blick genauso aussehen und wesentlich günstiger sind. Aber der Unterschied liegt im Detail!“ So werden professionelle Profile verpresst, das verleiht eine gute Optik, hohe Stabilität und Langlebigkeit – als Heimwerker ohne Presse geht das nicht und man muss auf Plastikverbinder zurückgreifen, die genau dies dann nicht leisten können. Der Fachmann kann zudem oftmals ohne bohren und schrauben montieren, wodurch auch in Mieteinheiten problemlos nachgerüstet werden kann. Individuelle Wünsche der Endkunden werden vom Fachmann maßgeschneidert umgesetzt, ohne dass er Kompromisse eingehen muss.
Auch im Nachhinein gut
Insektenschutz kann mit Rollladen, Raffstore und Senkrechtmarkisen kombiniert werden. Bei Nachrüstungen muss auf die Einbausituation besonderes Augenmerk gelegt werden. Eine besonders einfache Montage ermöglichen Systeme, die ohne zu bohren direkt am Fenster befestigt werden, wie zum Beispiel Festrahmen mit federnder Winkellasche. Durch die vielfältigen Typenausführungen lassen sich ganz individuelle Lösungen für die jeweilige Situation finden. Bei einigen Anbietern können bereits bestehende Rollladensysteme und Raffstore einfach mit Fixrahmen, Schieberahmen und auch dem Insektenschutz-Plissee kombiniert werden. So gut geschützt kann der Sommer kommen.
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Über den BVST / Bundesverband Sonnenschutztechnik
Der Bundesverband Sonnenschutztechnik ist der Dachverband der österreichischen Sonnenschutzindustrie. Kooperationspartner sind u. a. klima:aktiv, IBO, ÖGUT und der Bau.Energie.Umwelt.Cluster NÖ. Der Verband repräsentiert 21 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt über 1.700 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Er sichert mit einer Wertschöpfung von ca. 800 Mio. Euro an die 10.000 heimische Arbeitsplätze vor allem im gewerblichen Bereich. Der BVST ist Gründungsmitglied des Europäischen Dachverbandes ES-SO (European Solar Shading Organization), zu dem 28 Mitgliedsverbände zählen. Verbandsweit ermöglichen alle mit Sonnenschutz verbundenen Leistungen (bis hin zur Montage und Serviceleistungen) Arbeitsstellen für 400.000 Angestellte und Arbeiter, die einen Gesamtumsatz von ca. 35 Milliarden Euro erwirtschaften.