Die Digitalisierung wird die Arbeit auf den Bauernhöfen grundlegend verändern und die moderne Technik soll das Leben, Arbeiten und Wirtschaften am Hof erleichtern. Foto: oepb
Die Digitalisierung wird die Arbeit auf den Bauernhöfen grundlegend verändern und die moderne Technik soll das Leben, Arbeiten und Wirtschaften am Hof erleichtern. Foto: oepb

Die von Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger eingerichtete Plattform „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ soll den Einsatz digitaler Technologien in der heimischen Land- und Forstwirtschaft verstärken. Ein großes Potential liegt in der Verknüpfung von Landwirtschaft und digitaler Technik. „Wir begrüßten die Initiative unserer Bundesministerin Elisabeth Köstinger im Bereich der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Denn, die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten, um das alltägliche Leben und die harte Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern zu erleichtern. Durch moderne Überwachungssysteme wird beispielsweise eine ständige physische Bindung an den Arbeitsplatz überwunden, weil die Tiere über eine App am Smartphone beobachtet werden können. Dass sichert eine hohes Tierwohl und gleichzeitig können Arbeiten am Feld verrichten werden. Die Digitalisierung ermöglicht Arbeitsschritte neben- und unabhängig voneinander zu erledigen.“, so Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI Strasser zu den Vorteilen, die die Digitalisierung in der Landwirtschaft bewirken wird.

Zahlreiche Praktische Handlungsfelder durch die Digitalisierung
Die Digitalisierung bringt nicht nur eine Veränderung der Lebens- und Arbeitsweise auf den Bauernhöfen, sie fordert auch den Umgang mit diesen neuen Technologien zu erlernen. So sind beispielsweise elektronische Überwachungs-, Melk-, oder Reinigungssysteme in der Praxis schon üblich, doch stehen die Bäuerinnen und Bauern damit erst am Anfang einer viel breiteren Palette an Digitalisierungsmöglichkeiten. „Unter dem Stichwort Präzisionslandwirtschaft haben die heimischen Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit, ressourcenschonend Ackerbau zu betreiben, in dem ein zielgenauer Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sichergestellt wird. Eine intelligent gesteuerte Mechanik ermöglicht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren bzw. zu ersetzen. Aber auch in der Grünlandwirtschaft und der Tierhaltung sehe ich Zukunftspotential. Beispielsweise kann das Monitoring von Kühen mit Sensoren den genauen Gesundheits- und Wachstumszustand einschätzen und die Kuh bei Erkrankung frühzeitig behandeln und somit vorbeugend für mehr Tierwohl sorgen.“, so Strasser.

Mit der Digitalisierung wird der Land- und Forstwirtschaft eine neue Gelegenheit eröffnet, mehrere zentrale Herausforderungen einfacher zu bewältigen: „Durch die zielgenaue Steuerung der Arbeitsabläufe auf den Bauernhöfen kann den hohen gesellschaftlichen Ansprüchen in Sachen Tierwohl und Pflanzenschutz entsprochen und gleichzeitig ein Betrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet werden. Die Landwirtschaft kann mit der fortschreitenden Digitalisierung eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Zudem bringt die Optimierung von Arbeitsschritten langfristig auch betriebswirtschaftliche Vorteile für die bäuerlichen Familienbetriebe.“, so Bauernbunddirektor Mag. Norbert Totschnig.

Mit dem Bericht „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ will Bundesministerin Elisabeth Köstinger Handlungsempfehlungen vorstellen und die „Digitalisierung greifbar machen“. Der Bericht verweist auf das Potential einer österreichweiten Digitalisierung und soll als Grundlage für die Umsetzung konkreter Bildungsmaßnahmen und Handlungsfelder in der Praxis dienen. Zusätzlich will das Bundesministerium einen digitalen Muster-Bauernhof („Innovation Farm“) nach dem Vorbild von Deutschland und der Schweiz gründen.

Nachfolgegeneration auf den Bauernhöfen digital ausbilden
„In Zukunft sollten Schülerinnen und Schüler in der agrarischen Ausbildung schon während ihrer Ausbildung hinsichtlich des Themas Digitalisierung sensibilisiert werden. Sie sollen lernen, mit agrarischer Systemtechnik und modernen Informationssystemen in allen Bereichen umzugehen“, so Strasser zu den geplanten Umsetzungsschritten des Bundesministeriums.

Das enorme Potential einer Digitalisierung der heimischen Land- und Forstwirtschaft soll laut Plänen des Nachhaltigkeitsministeriums vor allem in der Ausbildung verwirklicht werden. Es wird daher ab dem nächsten Schuljahr am Francisco Josephinum in Wieselburg einen eigenen fünfjährigen Schwerpunkt Landwirtschaft und Digitalisierung geben. In den Höheren Bundeslehranstalten und in den landwirtschaftlichen Fachschulen ist geplant digitale Lernziele einzubetten. Neben den Bildungsangeboten im ländlichen Raum soll die Digitalisierung auch als wesentlicher Bestandteil der Curricula an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, sowie der Universität für Bodenkultur verankert werden. Zudem gibt es seit heuer einen Bachelor-Studiengang der FH Wiener Neustadt für Agrartechnologie mit einem Schwerpunkt Digitalisierung und den Bachelor- Studiengang Agrartechnologie und -management an der FH Oberösterreich. „Auch der Beratung kommen im Zeitalter der Digitalisierung vielfältige Rollen zu. Beraterinnen und Berater sind nicht nur Multiplikatoren neuer Technologien, sondern müssen in ihrer täglichen Arbeit den Wandel hin zu neuen Steuerungs- und Entscheidungsprozessen aufgreifen und für die Bäuerinnen und Bauern nutzbar machen.“, so Strasser abschließend.

Quelle: Bauernbund

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www.bauernbund.at  

 

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