Vor einem Jahr wurde unter großem Hallo das erste violette Fußball-Museum einer österreichischen Klubmannschaft innerhalb der Ost-Tribüne im Franz Horr-Stadion auf Seiten der Wiener Austria eröffnet. Und es war ein violettes Stelldichein der Granden auf Seiten des FK Austria Wien, die der Einladung der Klubführung anlässlich dieses freudigen Ereignisses gefolgt sind.
Die Wiener Violetten besannen sich als erster Verein Österreichs darauf, ihre ruhmreiche und wechselvolle Geschichte nicht nur aufzuarbeiten, sondern auch darüber hinaus für die Nachwelt akribisch zu dokumentieren. Dies schien am Beginn dieses Vorhabens gar nicht so einfach, galt doch die Austria jahrzehntelang als heimatlos. Andere Teams in Wien hatten ihren Stammbezirk, in dem sie seit jeher beheimatet sind, die Veilchen jedoch tingelten von der Vorgartenstraße über Ober-St. Veit nach Favoriten und weiter in den Prater, von dort hinaus nach Hütteldorf, später nach Meidling und in die Südstadt, weiter auf den Sportklub-Platz und die Hohe Warte, ehe man endlich und definitiv 1982 in Favoriten ansässig wurde. Im Zuge der vielen Geschäftsstellen und Büros – jahrelang war das Vereins-Sektretariat beispielsweise in einem Cafe untergebracht – und auch aufgrund der Kriegswirren beider Weltkriege ging sehr viel an Material und Erinnerungsstücken verloren.
Doch zahlreiche Gönner und Anhänger des Vereins stellten aus ihren privaten Sammlungen Devotionalien zur Verfügung, die nun im Austria-Museum einer breiten Fan-Gemeinde zugänglich gemacht sind. Schautafeln mit 40 Laufmetern, ein kleiner Kino-Saal, zahlreiche Bilder, Wimpel, Dressen und Pokale sind auf 150 Quadratmetern zu bestaunen. Und auch die Besucher-Resonanz stimmt zufrieden, frequentierten doch im ersten Jahr des Bestehens knapp 2.000 Interessierte in das neue Museum.
Dazu einige Stimmen:
Thomas Parits, Austria General-Manager:
„Künftighin werden wir neue Spieler am Beginn ihrer Karriere bei uns durch das Museum führen, damit sie sehen, bei welch ruhmreichen Verein sie nun tätig sind.“
Norbert Lopper, jahrzehntelanger Austria-Sekretär:
„Ich bin froh zu sehen, was hier entstanden ist. Seinerzeit half uns WFV-Präsident Franz Horr, in Favoriten auf der Verbandsanlage ansässig zu werden. Heute steht hier ein Stadion, das einer Austria würdig ist. Das Museum dokumentiert unsere tolle Geschichte. Ich bin froh, dankbar und glücklich darüber.“
Karl Stotz, langjähriger Spieler und Trainer:
„Auch wenn ich jetzt in Tirol beheimatet bin, so freue ich mich über jeden Sieg meiner Austria. Viele schöne Jahre meines Lebens verbinde ich mich diesem Verein. Für die Nachwelt ist es wichtig zu zeigen, wie es früher war und dass alles auch nicht immer nur rosa war.“
Erich Obermayer, langjähriger Austria-Spieler:
„Es ist irgendwie seltsam, sich selbst in einem Museum bewundern zu können. Umso mehr freut es mich für die Austria. Ich hatte eine wunderschöne Zeit hier und habe dem Verein sehr viel zu verdanken.