Der violette Trainerstab samt AG-Vorstand. Im Bild von links: Nikola Vidovic, Sebastian Hahn, FAK-AG-Vorstand Markus Kraetschmer, Trainer Thorsten Fink, Nestor El Maestro, Kai-Norman Schulz. Foto: FAK
Der violette Trainerstab samt AG-Vorstand. Im Bild von links: Nikola Vidovic, Sebastian Hahn, FAK-AG-Vorstand Markus Kraetschmer, Trainer Thorsten Fink, Nestor El Maestro, Kai-Norman Schulz. Foto: FAK

Es war wohl für alle Austrianer ein vorgezogenes Weihnachts-Geschenk, als es Mitte Oktober 2016 hieß, der Verein FK Austria Wien und sein Chef-Coach Thorsten Fink gehen vertraglich in die Verlängerung. Beide – Verein und Trainer – hatten sich gesucht und gefunden und bauen nun am sportlichen Haus des FAK fleißig weiter, nachdem im ersten Trainer-Jahr von Thorsten Fink das Fundament mit Platz 3 und der erstmals wieder verbundenen Qualifikation für den Europapokal geschafft wurde.

Ein Erfolgs-Gespann steht nun bei der Wiener Austria auf der sportlichen Kommando-Brücke und dem AUSTRIA live-Magazin / Ausgabe 07 / 2016/17 gab der Deutsche folgendes Interview, welches wir hier detto veröffentlichen möchten:

Der FK Austria Wien bindet das ganze Trainerteam langfristig an den Verein. Chefcoach Thorsten Fink spricht über die Vertragsverlängerung, Aktuelles in der UEFA-League-Gruppenphase und der Bundesliga, sowie über seine Spielphilosophie. Er stellt sein Trainerteam vor und erzählt, was bis zum nächsten Meistertitel für Violett noch passieren muss.

FAK: Wann hast Du Dir das erste Mal Gedanken über eine vorzeitige Vertragsverlängerung gemacht und was war ausschlaggebend?

THORSTEN FINK: Natürlich habe ich mir schon länger Gedanken gemacht, wie es weitergeht. In den letzten Wochen habe ich immer mehr gemerkt, dass der Verein hinter mir steht und ich hier gerne gesehen bin. Ich spüre einfach, dass hier etwas entsteht. Es macht sehr viel Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten, und von unten kommt auch einiges nach. Die Kontinuität ist für den Verein und auch für mich persönlich sehr positiv.

FAK: Der Zeitpunkt war nahezu ideal – erfolgreich in die UEL-Gruppenphase gestartet und mit einem Sieg in die Länderspielpause gegangen. Seit der Vertragsverlängerung läuft es nach Maß: Siege gegen Mattersburg und RAPID, dazwischen das sensationelle 3 : 3 gegen AS Roma. Warum läuft es aktuell so gut?

FINK: Das ist immer schwer zu sagen. Es gibt gute und schlechte Phasen. Jetzt sind wir gerade in einer sehr guten. Wir sind gut mit dem Rhythmus in den englischen Wochen umgegangen. Auch körperlich sind wir jetzt auf einem absoluten Top-Level.

FAK: Mit fünf Punkten aus drei Spielen sind wir wohl besser als erwartet in die UELGruppenphase gestartet. Wie würdest Du die aktuelle Tabellensituation in der UEFA Europa League bewerten?

FINK: In dieser Gruppe ist das schon sehr ordentlich. Vor allem das 0 : 0 gegen Viktoria Pilsen ohne Gegentor war sehr wichtig, weil sie uns jetzt in einem möglichen Endspiel schlagen müssen. Unsere Ausgangsposition ist nach dem 2 : 1 von Astra Giurgiu gegen Pilsen gut. Vielleicht schaffen wir ja auch daheim gegen Roma noch eine Sensation. Wichtig wird wohl sein, daheim gegen Giurgiu zu gewinnen. Dann ist es vielleicht schon für uns entschieden – je nachdem, wie das zweite Match zwischen Giurgiu und Pilsen ausgeht.

FAK: Wenn über den Trainer Thorsten Fink gesprochen wird, dann fällt oft das Wort Ballbesitz-Fußball. Wie würdest Du selbst Deine Spielphilosophie beschreiben?

FINK: Ich will bestimmen – und da bin ich natürlich lieber am Ball. Jene Teams, die oben spielen wollen, müssen ja spielbestimmend und mit viel Ballbesitz auftreten. Ich habe mich lange damit befasst und für mich ist das die beste Art, Fußball zu spielen. Man muss aber auch flexibel sein und etwa auf Konter spielen können. Auch das haben wir in dieser Saison chon bewiesen.

FAK: Du hast schon öfters angesprochen, dass neben der Vorfreude auf die Stadioneröffnung und dem guten Trainerteam auch das tolle Umfeld beim FK Austria Wien ausschlaggebend für die Vertragsverlängerung war. Wie erlebst Du den Alltag hier – auch mit dem Trainingszentrum in Steinbrunn?

FINK: Das ist alles sehr positiv. Klar ist: Ein Trainer ist immer nur so gut wie sein Team. Ich bin froh, dass der Verein es ermöglicht hat, noch einen Co-Trainer zu holen. Dadurch können wir professioneller arbeiten. Die Strukturen innerhalb des Vereins müssen stimmen. Ich sehe mich selbst auch wie einen Unternehmensberater für den Klub. Ich kann beraten, was für den Verein gut oder schlecht ist. Ich kann und muss es dann auch selbst umsetzen.

FAK: Die Zusammenarbeit mit Deinem Trainerteam läuft also sehr gut. Kannst Du unseren Fans die einzelnen Trainer-Kollegen in wenigen Worten vorstellen – was zeichnet jeden einzelnen aus?

FINK: Co-Trainer Sebastian Hahn: Unser Hirn – der „Seb“ hat alles im Kopf, regelt die Abläufe und nimmt mir damit viel Arbeit ab. Athletiktrainer Nikola Vidovic: Er motiviert jeden, hart an sich zu arbeiten. Er findet immer eine Trainingsmšglichkeit. Spielanalyst Kai-Norman Schulz: Er ist für alles, was mit Videos zu tun hat, zuständig. Für die Halbzeitpause sucht er auch die entscheidenden Szenen heraus. Technik-/Taktiktrainer Nestor El Maestro: Er macht die taktischen Trainings für die einzelnen Spiele, arbeitet individuell mit Spielern und macht Analysen und Vorbereitungen. Tormanntrainer Franz Gruber: Er macht jeden Spieler besser – entwickelt sie weiter. Reha-Trainer Christian Puchinger: Arbeitet mit den verletzten Spielern und macht sie wieder fit.

FAK: Die abschließende Frage: Ziel des Vereins und von Dir persönlich ist es, spätestens im neuen Stadion um den Titel zu spielen. Was muss bis zur Saison 2018/19 passieren, dass der Meisterteller wieder nach Favoriten kommt?

FINK: Wir müssen noch in dem einen oder anderen Bereich besser werden. Die junge Mannschaft bezahlt natürlich jetzt noch in manchen Situationen Lehrgeld. Da muss dann der richtige Mix da sein. Die Abgänge müssen adäquat ersetzt werden und punktuell sollten wir uns weiter verstärken. Favorit sind wir jetzt noch nicht – in zwei Jahren wollen wir so weit sein. Dieses Jahr wäre es sensationell. Alles, was wirklich gut ist, braucht auch eine gewisse Zeit in der Entstehung. Sonst geht es auch schnell wieder kaputt. Im inner circle – im inneren Kreis, wie ich das gerne nenne – müssen alle Beteiligten voll dahinter sein. Jeder ist stolz, hier zu sein und kämpft für unseren Klub. Wir sind der FK Austria Wien und stellen uns nirgends hinten an!

www.austria.wien

www.bundesliga.at

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