Aus Gold mach’ Geld

Die Börse ist ein heikler Markt. Der Anstieg und Fall von Werten sind mit vielen, unkontrollierbaren Faktoren verknüpft. Besonders in Zeiten von Krisen und Katastrophen sehen Menschen deshalb lieber davon ab, mit abstrakten Anlagen wie Aktien zu handeln. Wenn es hart auf hart kommt, bevorzugen Anleger materielle Güter, um in diese zu investieren. Ganz oben auf der Liste sind Immobilien und Edelmetalle. Gold gilt seit jeher als sichere Anlegeform. Ist das aber wirklich so? Und wie kann man das Edelmetall sonst noch nutzen, um daraus Kapital zu schlagen?

Der Wert von Gold

Soweit wir zurückdenken können, hat Gold eine besondere Bedeutung in unserer Gesellschaft. Das Metall ist mit Luxus und Reichtum verknüpft. Aber woran liegt es, dass ausgerechnet dieses Metall so beliebt ist? Zum einen ist es die Farbe, die uns Menschen schon immer fasziniert hat. Vor Jahrtausenden wurde das Metall deshalb bereits als Schmuck und schließlich als Münze genutzt. Damit erhielt es von vorne herein eine mentale Verknüpfung zu Wohlstand.

Neben diesen ideellen Gründen gibt es zwei praktische:

1. Gold ist selten
2. Gold ist nützlich

Seltenheit

Gold kommt überall auf der Welt vor. In den meisten Fällen ist seine Konzentration aber so gering, dass sich der Aufwand danach zu schürfen nicht lohnt. Das macht das Edelmetall zu einer begrenzten Ressource. Laut dem World Gold Council wurden bis heute rund 200.000 Tonnen Gold abgebaut. Jährlich kommen derzeit 2.500 bis 3.000 Tonnen dazu, eine Tendenz, die aber künftig abflachen wird. Wie hoch der Goldwert ist, hängt nun damit zusammen, ob die Nachfrage nach Gold die vorhandenen Ressourcen übersteigt.

Nachfrage

Gold ist nicht nur hübsch anzusehen. Es ist auch in der Verarbeitung für verschiedenste Produkte nützlich:

• Schmuckindustrie: Nummer eins auf der Liste ist noch immer die Schmuckproduktion. Rund 50 % der Nachfrage nach Gold kommt aus diesem Sektor.
• Anlage: Sowohl als Anlage auf dem Aktienmarkt als auch durch Goldankauf bei Banken ist der Bedarf nach Gold mit dem Bedürfnis der Anleger nach Sicherheit gestiegen.
• Industrie: Gold hat besondere Eigenschaften, die es in der Technik nützlich machen. Es rostet nicht, ist für unseren Körper gut verträglich, leitet hervorragend Elektrizität und lässt sich leicht verarbeiten. In der Medizin und der Elektroindustrie ist das Material deshalb heiß begehrt.

Je mehr Sektoren nach Gold verlangen, während nur eine begrenzte Menge vorhanden ist, desto wertvoller wird das Metall, da Menschen und Industrie bereit sind, mehr dafür zu zahlen.

Was tun mit Altgold?

Wer bereits Gold besitzt, muss sich erst einmal nicht damit beschäftigen, ob sich die Anlage in Gold lohnt oder nicht. Altgold in Form von Schmuck und Zahngold bringt selten die Mengen an Geld, die sich als Investition für die Zukunft lohnen. Das liegt daran, dass das Gold hier oft nicht in reiner Form vorliegt und deshalb wegen der geringen Menge auch keine riesigen Beträge dabei herauskommen. Aber es lohnt sich trotzdem sie zu verkaufen, wenn man sein Konto aufpolstern möchte.

Ein simpler online Goldankauf macht das möglich. Dienstleister, die diesen Service anbieten, bewerten das Gold, das man ihnen schickt, und machen anhand der aktuellen Goldpreise auf der Börse einen Verkaufsvorschlag. Je höher die Goldlegierung ist, desto mehr Gold ist in dem Metallgemisch enthalten, desto mehr Geld erhält man pro Gramm.

Der Goldpreis sieht heute (05.11.2021) beispielsweise so aus:

333er-Gold, bei dem 333 von 1000 Anteilen des Gegenstands aus Gold sind, ist bei uns die Untergrenze an Goldanteil, bei dem ein Schmuckstück noch als Goldschmuck bezeichnet werden darf.

999er-Gold ist dafür die Obergrenze. Es gilt als reines Gold. Die meisten Goldanlagen, wie Münzen, die man bei der Bank kauft, bestehen aus 999er-Gold. Weil es sehr weich ist, ist es in dieser Reinheit aber nicht für Alltagsgegenstände wie Schmuck gebräuchlich.

Bei dem Verkauf von Altgold sollte man darauf achten, dass der Händler transparent mit seinen Preisen umgeht. Auf seiner Webseite sollte man immer einen Verweis zu dem aktuellen Goldwert auf der Börse finden und, dass sich die Preise stets tagesaktuell nach diesem richten.

Fazit – Lohnt sich Gold als Anlage?

Wenn es nun darum geht zu entscheiden, ob man auf der Börse oder bei einer Bank in Gold als Anlage investieren möchte, muss man sich entscheiden, was man damit bezwecken will. Auch der Wert von Gold steht je nach Angebot und Nachfrage unter ständigen Kursschwankungen und ist deshalb kein Gewinngarant. Professionelle Broker empfehlen deshalb, die Goldanlage nicht als Einkommensinvestition, sondern als Absicherung zu nutzen.

Hat man ein Portfolio an Wertanlagen ist das Gold nützlich, um Verluste auszugleichen. In Krisenzeiten, wenn der Wert von regulären Aktien fällt, steigt der von Gold dafür in der Regel. Wenn man seine Investitionen so aufteilt, verliert man in Notfällen nicht alles. Daneben behält das Gold als Gegenstand im Gegensatz zu virtuellen Wertpapieren immer einen materiellen Wert, den man einlösen kann.

Von diesem kann man auch bei dem Verkauf von Altgold Gebrauch machen. Erbstücke aus Gold oder Zahnfüllungen aus diesem machen zwar in den seltensten Fällen reich, aber sind ein netter Bonus für Dinge, die eigentlich nur noch Staubfänger sind.