OA Dr. Harald Lass erklärt einer Patientin ihre Befundergebnisse im Rahmen der Dysplasie-Ambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland. Foto: khgh
OA Dr. Harald Lass erklärt einer Patientin ihre Befundergebnisse im Rahmen der Dysplasie-Ambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland. Foto: khgh

Die offizielle Empfehlung lautet für Frauen ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich einen Krebsabstrich beim Frauenarzt durchführen zu lassen. Durch diese einfache und schmerzfreie Untersuchung können sich Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkennen lassen. Rund 3 bis 5 Prozent aller Abstriche sind auffällig und erfordern eine weitere Abklärung. Jährlich werden österreichweit an die 400 Frauen mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs konfrontiert. Eine Senkung der Erkrankungsrate wird durch die Aufnahme der Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) in den nationalen Impfplan vor einem Jahr erwartet.

Krebsabstrich beim Frauenarzt? Eine reine Routineuntersuchung!“, so dachte Sylvia P. (28) als sie ihre jährliche Kontrolle durchführen ließ. Dieses Mal kam es aber anders: Nach einigen Tagen läutete ihr Telefon und ihre Ärztin informierte sie, dass der PAP-Befund auffällig wäre. Eine nochmalige Kontrolle war notwendig – diese brachte dasselbe Ergebnis. Frau P. wurde an eine Spezialambulanz weiter verwiesen.

Dysplasie-Ambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland
Sylvia P. wandte sich an die Dysplasie-Ambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland. Sie erhielt rasch einen Termin und die notwendigen Untersuchungen für die weitere Abklärung wurden durchgeführt: Sowohl eine Kolposkopie (Spiegelung des Gebärmuttermundes) als auch die Entnahme von Gewebeproben für eine histologische Abklärung wurden durchgeführt. Nach Auswertung aller Befunde wurde Frau P. in einem ausführlichen Gespräch über die Ergebnisse informiert. Zu ihrer Erleichterung waren keine bösartigen Veränderungen entdeckt worden. Für die nahe Zukunft werden ihr allerdings engmaschigere Untersuchungsintervalle bei einem niedergelassenen Facharzt empfohlen.

Gebärmutterhalskrebs – der Krebs der jungen Frauen
Gebärmutterhalskrebs tritt eher bei jungen Frauen auf und verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Auch wenn die Ergebnisse des Krebsabstrichs häufig auffällig sind und weitere Untersuchungen notwendig machen, empfiehlt OA Dr. Harald Lass, Gynäkologe im Krankenhaus Göttlicher Heiland, diesen Termin auf jeden Fall regelmäßig wahrzunehmen: „Wir beobachten, dass Veränderungen immer häufiger diagnostiziert werden. Dies liegt zum einen sicher an der immer besser werdenden Diagnostik, kann aber auch an einem höheren Wechsel von Sexualpartnern bzw. eventuell auch aggressiveren HPV-Stämmen liegen. Auf jeden Fall ist der Krebsabstrich eine wirkungsvolle Form der Vorsorge. Nur die Impfung alleine schützt nicht, obwohl sie jeder Frau bis 45 Jahren zu empfehlen ist.“

Spezialisiert auf die genaue Abklärung
Pro Woche kommen in etwa drei Frauen nach Anmeldung zur Abklärung in die Spezialambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland. „Aufgrund der großen Nachfrage und des hohen Bedarfs haben wir die Ambulanzzeiten weiter ausgebaut. Deshalb sind bei uns die Wartezeiten auf die weitere Abklärung eines auffälligen Befunds relativ kurz.“ Von den 160 Frauen, die wir 2014 weiter untersucht haben, lag bei einem Drittel eine schwere Veränderung des Gewebes vor, die einen operativen Eingriff – eine so genannte Konisation – notwendig machten. Dabei wird aus dem unteren Teil des Gebärmutterhalses, dem Muttermund, ein Gewebeteil mit den veränderten Gewebeanteilen entnommen. Unmittelbar nach der Operation können leichte Schmerzen auftreten, die allerdings meist nur kurz dauern. Die Wundflächen heilen binnen sechs Wochen ab.

Dysplasie-Ambulanz im Krankenhaus Göttlicher Heiland
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 11 Uhr in der Dornbacher Straße 20-28, 1170 Wien
Anmeldung unter 01/400 88-7700 erforderlich.
Es entsteht ein Selbstbehalt von ca. 12 Euro.

www.khgh.at

www.vinzenzgruppe.at

 

 

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