Blick auf den Erweiterungsbau der Kaserne Melk. Foto PiB3 Archiv
Blick auf den Erweiterungsbau der Kaserne Melk. Foto PiB3 Archiv

„Was lange währt, wird bekanntlich gut!“ so heißt es doch so schön. Andererseits muss man es klar aussprechen: „Es war wahrlich an der Zeit!“ Gerade die Pioniere, diese „Feuerwehr-Einheit“ des Österreichischen Bundesheeres, die bei jeder ach noch so kleinen und sich noch gar nicht so arg anbahnenden Katastrophe sofort „Habt Acht“ und „Gewehr bei Fuß“ stehen, jahrelang dermaßen im Regen stehen zu lassen – sich aber gerade von dieser Soldaten-Truppe wahre Wunderdinge in Sachen Katastrophenschutz und Dienst an und zum Wohle der Bevölkerung zu erwarten – gehört nun der Vergangenheit an. Der Kasernen-Erweiterungsbau der Karl Freiherr von Birago Kaserne zu Melk / Donau in Niederösterreich wurde heute im Beisein zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft und Politik, sowie von befreundeten Soldaten aus Deutschland feierlich eröffnet. Dass der Himmel dabei just in diesem Augenblick gegen 11 Uhr seine Schleusen über dem Kronbühel-Hügel öffnete und ein anhaltender Landregen auf die angetretenen Soldaten einprasselte, passte irgendwie zum Leitspruch der Pioniere, in dem es unter anderem heißt: „ … wer nie Anker warf bei Sturm und Wind, weiß nicht was Pioniere sind!“

Der Festakt kann beginnen. Foto: Vzlt Felix Höbarth
Der Festakt kann beginnen. Foto: Vzlt Felix Höbarth

Zur Geschichte

Seit über 100 Jahren sind in Melk die Pioniere ansässig. Ebenso lange, seit 1912/13, existiert bereits die Birago-Kaserne am Kronbühel-Hügel, vis-á-vis des Stiftes Melk. Böse Zungen behaupteten nun, dass die Soldaten und ihre Infrastruktur mit der Kaserne gemeinsam alt geworden und in die Jahre gekommen sind. Und dennoch und allen Sparvariationen der jeweiligen Österreichischen Bundesregierung zum Trotz hielten die Melker Pioniere jahrelang und nibelungentreu die Fahne eisern in den Wind und fielen Gott Lob somit nicht dem Sparstift der Regierung zum Opfer. Nein, ganz im Gegenteil, man besann sich endlich in Wien dieser rasant-universell einsetzbaren und kostengünstigen Kraft. Heraus kam dabei ein heute feierlich eröffneter Erweiterungsbau der Pionier-Kaserne Melk, der künftighin noch größere Freude am Tun und ein Mehr an Effizienz mit sich bringen wird.

Zu den Klängen der Bundeshymne wurde die Österreichische Flagge gehisst. Foto: oepb
Zu den Klängen der Bundeshymne wurde die Österreichische Flagge gehisst. Foto: oepb

Die Fakten

Knapp 72.000m2 Grundstück wurden verbaut. Das Areal liegt direkt an der Autobahn A1, an der Melker Südspange. Entstanden ist sehenswerter Werkstätten- und Garagenbezirk mit Kaderparkplatz und der damit einhergehenden Infrastruktur für die Melker Pioniere. Nach den Plänen des Ministeriums geschah die Einteilung des Grundstücks in drei Nutzungsvarianten.

Der Werkstättenbereich liegt im Westen mit inkludierter Truppenwerkstätte, Wartungsboxen, Indoor-Waschbereich und Betriebsmittellager. Im mittleren Teil befinden sich die Garagen für einen Großteil des Fuhrparks und die Pionier-Boote. Der östliche Teil bleibt etwaigen Lagerungszwecken vorbehalten.

Die verschiedenen Gerätschaften waren bisher auf dem gesamten Areal der Birago-Kaserne verteilt, ebenso war etliches Brückengerät in anderen Garnisonen oder gar bei Straßenmeistereien eingestellt. Ein effizienter Zugriff, um im Katastrophenfall wirklich rasch einsatzbereit zu sein, war somit nicht mehr möglich.

Bataillonskommandant Oberst Reinhard Koller bei seiner Dankesrede. Foto: oepb
Bataillonskommandant Oberst Reinhard Koller bei seiner Dankesrede. Foto: oepb

Dazu Bataillonskommandant Oberst Reinhard Koller: „Wir sind überglücklich, dass der Zubau endlich geklappt hat. Es war schließlich ein langer und dornenvoller Weg dorthin. Mit dem Garnisonsausbau ist auch eine Standortsicherung für Melk gegeben. Da nun alles quasi unter einem Dach vereint ist, wird unsere Einsatzbereitschaft und Hilfe im Katastrophenfall für die Bevölkerung noch rascher und besser durchführbar werden.“

Geschlossener Kreis

Und so ging heute mit der bischöflichen Segnung der gesamten Anlage, verbunden mit der festlichen Schlüsselübergabe gegen 11 Uhr, unter den stimmungsvollen Klängen der Militärmusik Niederösterreich eine lange Reise zu Ende.

Wenn man bedenkt, dass bereits im Jahre 2006 mit der Unterschrift unter dem Kaufvertrag für das Grundstück die Sache ins Rollen kam, wie viele Verteidigungs-Minister in diesen 13 Jahren in Melk zu Besuch waren und wie viel Wasser die Donau entlang geronnen war, ehe am 31. Jänner 2017 endlich der Spatenstich für dieses Projekt erfolgte, dann bleibt zuletzt ein Großes DANKE an das Kader-Personal und sämtliche Soldaten, die trotz aller Umstände nie müde wurden, anzupacken, einzuschreiten und mitzuhelfen, genau dort, wo es die Bevölkerung am notwendigsten brauchte.

Der Leiter der Sektion III (Bereitstellung) des Bundesministerium, Mag. Norbert Gehart (links) übergibt offiziell den Erweiterungsbau und somit seine weitere Bestimmung an Oberst Reinhard Koller. Foto: Vzlt Felix Höbarth
Der Leiter der Sektion III (Bereitstellung) des Bundesministerium, Mag. Norbert Gehart (links) übergibt offiziell den Erweiterungsbau und somit seine weitere Bestimmung an Oberst Reinhard Koller. Foto: Vzlt Felix Höbarth

Heute waren sie es, die MELKER PIONIERE, die vor den Vorhang geholt wurden und denen eine dankbare Wertschätzung zuteil wurde, damit auch in Zukunft wertvoller Dienst an der Gemeinschaft geleistet werden kann. Der Brückenschlag, in Form einer beiderseitigen gewinnbringenden Situation, bestehend aus Bevölkerung und Militär, wurde mit Bravour vollzogen.

Quelle: oepb

www.melker-pioniere.at

Erfahren Sie mehr über die Melker Pioniere bitte hier;

www.bundesheer.at

 

 

Back to Top