
Die Rockikone starb im Alter von 76 Jahren.
Vor zwei Wochen sah man Ozzy Osbourne noch bei seinem nach sechs Jahren Zwangspause wirklich allerletzten Bühnenabschied im Villa-Park-Stadion in seiner Heimatstadt Birmingham schwer von seiner Parkinson-Erkrankung gezeichnet, aber würdevoll für eine gute halbe Stunde auf einem Fledermausthron sitzend noch einmal alte Hits singen. Der „Prince of Darkness“ sang als Hauptact vor 40.000 Fans vor Ort und Millionen vor den Empfangsgeräten via Pay-TV im Rahmen einer Benefizshow für ein Kinderkrankenhaus in Birmingham, ein Hospiz sowie die Organisation Cure Parkinson’s mit unzähligen Schülern und Verehrern wie Metallica, Slayer, Anthrax, Pantera und diversen Allstar-Bands im Vorprogramm alte Solosachen wie Mama, I’m Coming Home. Zum Finale kam er ein letztes Mal mit seiner alten Band Black Sabbath auf die Bühne und spielte alte Klassiker aus einem reichhaltigen und in diesem Fall positiv besetzten Schwarzbuch des Heavy Metal: War Pigs, N.I.B., Iron Man und Paranoid.
In seiner Autobiografie „I Am Ozzy“ formulierte er seinen letzten Willen mit gewohnt flapsigem Humor: „Ich will in einem Garten begraben werden, unter einem Wildapfelbaum, damit die Kinder später Wein aus mir machen und sich betrinken können.“ Und auf seinem Grabstein solle dann stehen: „Er biss einer Fledermaus den Kopf ab“ – eine schrille Szene aus dem Jahr 1982, die zwar versehentlich geschah, aber Teil seiner Selbstinszenierung wurde.
Geboren am 3. Dezember 1948 im Arbeiterstadtteil Aston in Birmingham, wurde John Michael Osbourne zum Inbegriff des Rock-Antihelden: Schulabbrecher, Gelegenheitsdieb, Schlachthausarbeiter – dann Sänger von Black Sabbath. Mit Alben wie „Paranoid“ oder „Master of Reality“ legte die Band den Grundstein für das Genre Heavy Metal. Nach dem Bruch mit Sabbath 1979 ging Ozzy als Solokünstler weiter, veröffentlichte Meilensteine wie „Blizzard of Ozz“ und „No More Tears“, und zeigte sich mit der MTV-Show „The Osbournes“ (2002–2004) plötzlich als chaotischer, fluchender, aber liebevoller Familienvater. Sein Leben war geprägt von Drogen, Klinikaufenthalten, Skandalen – und dennoch: immer auch von Kreativität, Selbstironie und der Fähigkeit, sich neu zu erfinden.
In den letzten Jahren hatte er sich zurückgezogen, nach seiner Parkinson-Diagnose 2020 aber weiter Musik aufgenommen. Ozzy hat Musikgeschichte geschrieben: unangepasst, exzessiv und exzentrisch, aber immer mit Humor und Haltung. Jetzt ist die ewige Finsternis über den Prince of Darkness gekommen. Ruhe in Frieden, Ozzy.