In der DACH-Region zeigt sich bezüglich des Glücksspielgesetzes eine Gemeinsamkeit. In allen drei Ländern wachsen die Märkte und tragen erheblich zum wirtschaftlichen Fortkommen bei. Durch entrichtete Steuern werden die Staatskassen aufgebessert, wobei die Steuerzahlungen in der Schweiz am stärksten für das Allgemeinwohl eingesetzt werden. Gemeinsam haben die drei Länder auch das hohe Interesse an Spielerschutzmaßnahmen, denn Glücksspielsucht ist eine anerkannte Krankheit.

Damit sind die Übereinstimmungen aber bereits am Ende angekommen, denn bezüglich der Regulierung und Gesetzgebung gibt es deutliche Unterschiede zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz. Vielfach wird das Schweizer Konzept als besonders nutzerfreundlich gelobt, andernorts präferiert man das deutsche Modell. Lediglich Österreich gerät aufgrund seiner Regulierungsmaßnahmen immer wieder in die Kritik, hier könnten aber Neuerungen anstehen.

Das Monopol in Österreich

Österreich ist eines der wenigen EU-Länder mit einem Glücksspielmonopol. Lediglich die Österreichische Lotterie GmbH und die Casinos Austria AG dürfen Glücksspielangebote unterbreiten. Der Graumarkt floriert, denn die Spieler haben großes Interesse an den lizenzierten EU-Anbietern, die als seriös und trotzdem modern gelten.

Oft kommt es zu Vorwürfen gegen die Regierung und die Casinos Austria AG selbst, denn das Monopol könnte den Markt tatsächlich ausbremsen. Eine Öffnung dürfte sich wirtschaftlich positiv auswirken, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Hinzu käme eine bessere Kanalisierung des Spielerflusses von der Grauzone in den legalen Markt.

Dass eine Regulierung des Marktes auch nicht immer zu einem vollständigen Einbruch des Graumarktes führt, zeigt sich bei den deutschen Nachbarn. Hier werden immer wieder die besten Online Casinos ohne Oasis, denn vielen Spielern sind die geltenden Regeln zu streng. Wenn Österreich vom Monopol abschweifen möchte, könnte Deutschland allenfalls als richtungsweisendes Beispiel dienen, aber nicht als Blaupause für eine vollständige Kopie.

Besteuerung in Österreich wird erhöht

Das am 2. Mai 2025 in Österreich vorgestellte Konsolidierungspaket war zunächst ein Schock für die Glücksspielbranche. In fast allen Bereichen steigen die Glücksspielsteuern deutlich an, Online-Anbieter und Lotterien sind davon besonders betroffen. Der Staat generiert neue Einnahmen, die Betreiber müssen stellenweise um ihre Existenz fürchten. Die Casinos Austria AG hatte bereits angedeutet, dass es zu Schließungen kommen könnte. Ob alle 12 landbasierten Casinos bestehen können, steht in den Sternen.

  • Für klassische Lotterien erhöht sich die Abgabe von 16 Prozent auf 17,5 Prozent.
  • Für Online-Angebote steigt die erforderliche Steuer von 40 Prozent auf 45 Prozent.
  • Videoterminals werden künftig mit 11 Prozent zur Kasse geben, anstatt wie vormals mit 10 Prozent.

Doppelt teuer wird es für Österreichs Lotterien, denn hier wird ein zusätzlicher Verwaltungskostenbeitrag eingeführt, der bei 7,5 Prozent liegen soll. Fairerweise muss gesagt sein, dass Österreich vollumfängliche Steuersanierungsmaßnahmen plant und nicht nur die Glücksspielbranche in den Fokus gerückt ist.

Am 1. April 2025 war bereits eine Neuerung in Kraft getreten. Seither muss bei Sportwetten eine Wettgebühr in Höhe von fünf Prozent entrichtet werden. Der Wettmarkt im Bereich Fußball und anderen Sportarten floriert und wächst ständig, allerdings gelten Sportwetten in Österreich nicht offiziell als Glücksspiel. Änderungen diesbezüglich sind aber denkbar.

Deutscher Glücksspielstaatsvertrag reguliert das Spiel

Deutschlands Glücksspielmarkt ist erst seit 2021 bundeseinheitlich reguliert, denn im Juli des Jahres trat der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Seither gilt bei den deutschen Nachbarn das Lizenzierungsmodell. Anbieter können sich bei der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder um eine Lizenz bemühen und dann offiziell am Markt teilhaben. Verschiedene Quellen berichten, dass der Schwarzmarkt in Deutschland weiterhin floriere. Das wird zu einem bestimmten Teil an den (oft als zu hart beschriebenen) Maßnahmen des Landes liegen.

Das rigorose Verbot von Tischspielen, aber auch die Besteuerung selbst werden besonders kritisiert. Der bisherige Glücksspielstaatsvertrag läuft 2028 aus. 2026 werden sich Regierungs- und Branchenvertreter in Deutschland zusammenfinden, um Evaluierungsgespräche zu führen. Es wird sich zeigen, ob es ab 2028 eine neue und geänderte Variante geben wird oder ob das Land wieder zurück zu einem Flickenteppich mit bundeslandinternen Regelungen geht.

Erste neue Maßnahmen sollen aber schon früher in Kraft treten, um die Handlungsbefugnisse der GGL zu stärken. So soll es beispielsweise künftig möglich sein, nicht nur einzelne Details von Angeboten, sondern komplette Websites vor dem Zugriff von Spielern zu sperren. Mit diesen Maßnahmen will man die immer noch hohen Schwarzmarktzahlen drücken.

Besteuerung in Deutschland anders als im Rest Europas

Für Protest hatte 2021 die eingeführte Besteuerung des Glücksspiels gesorgt. Es ging Betreibern nicht um die Steuerpflicht als solches, sondern um die festgesetzte Spieleinsatzsteuer. Während in anderen Ländern Steuern auf die Bruttospielerträge entrichtet werden, müssen Betreiber in Deutschland Steuern auf die Einsätze ihrer Spieler zahlen. Dabei wird nicht beachtet, ob ein Einsatz schlussendlich zu einem Gewinn führt oder zu einem Verlust für den Spieler. Besteuert wird auch dann, wenn der Spieler ein Plus aus seinem Einsatz zieht und das Casino eigentlich Minus macht.

Die Steuerhöhe lag anfangs bei 5,0 Prozent und ist nun auf 5,3 Prozent angestiegen. Sie gilt für Sportwetten ebenso wie für Poker und Glücksspielautomaten im Netz. Anders als in Österreich gehören Sportwetten in Deutschland offiziell zu den Glücksspielen.

Die Schweiz hat ihr eigenes Modell entwickelt

In der Schweiz gilt das Geldspielgesetz 2019 als Basis für die Regulierung des Marktes. Es gibt zwar kein klassisches Glücksspielmonopol, allerdings bekommen nur landbasierte Casinos die Chance auf eine Lizenz für den Onlinemarkt. Grauanbieter haben in der Schweiz kaum eine Chance, denn das Land geht mit Netzsperren gegen unerwünschte Websites vor.

Konzessionäre sind zur Abgabe von Gebühren verpflichtet, die steuerliche Last steigt bei den Schweizern progressiv an. Verglichen mit Deutschland ist die Steuerlast in der Schweiz allerdings geringer. Die Umsätze des Marktes sind kleiner als in den anderen beiden Ländern, aber auch in der Schweiz zeigt sich, dass der Onlinemarkt von großer Bedeutung ist.

EU-Anbieter haben Interesse daran, auch mit dem Schweizer Markt zu kooperieren, bislang gibt es diesbezüglich aber keine Signale des Landes. Erst kürzlich wurden die Lizenzen für die nächste Periode erneut vergeben, über eine Aufweichung der starren Richtlinien kann daher frühestens zum Ende der Laufzeit (2044) debattiert werden. Da es aber nur wenig Kritik von den Spielern und zufriedenstellende Steuereinnahmen für die Regierung gibt, deutet derzeit nichts darauf hin. 

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