Bürgermeister Michael Ludwig ehrte Theater- und Filmlegende Peter Weck zum 95. Geburtstag
Copyright: Stadt Wien / Christian Jobst

Ehrengabe der Stadt Wien für außergewöhnliches Künstlerleben

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat gestern, Dienstag, dem österreichischen Schauspieler, Regisseur und Theaterintendanten Prof. Peter Weck anlässlich seines 95. Geburtstags eine besondere Ehrengabe der Stadt Wien überreicht. Bei der Feier im Restaurant Plachutta, in der Wollzeile würdigte Ludwig das außergewöhnliche Lebenswerk des Jubilars Peter Weck, der Theater, Film und Fernsehen im deutschsprachigen Raum über Jahrzehnte geprägt hat.

Peter Weck hat Generationen von Zuschauern für Qualität sensibilisiert und gezeigt, dass Unterhaltung und künstlerischer Anspruch keine Gegensätze sind“, betonte Bürgermeister Ludwig in seiner Laudation. „Als Förderer von Talenten, Teamleiter und visionärer Intendant hat er Wien nachhaltig auf der kulturellen Landkarte Europas positioniert.“ Der Wiener Bürgermeister würdigte besonders Wecks Verdienste um Wien: „Er hat unsere Stadt mit Weitblick und Mut auf die Musical-Landkarte Europas gesetzt und damit einen unschätzbaren Beitrag zur Wiener Kulturlandschaft geleistet.“ Ludwig schloss die Laudatio mit den Worten: „Danke für die Maßstäbe, die bleiben: Professionalität, Neugier, Menschlichkeit – die schönsten Traditionen, weil sie Zukunft ermöglichen.“

Künstlerleben voller Höhepunkte

Peter Weck, geboren am 12. August 1930 in Wien, begann seine künstlerische Laufbahn als Mitglied der Wiener Sängerknaben. Nach seinem Abschluss am Max-Reinhardt-Seminar mit Auszeichnung etablierte sich Weck zunächst als Bühnenschauspieler. Von 1957 bis 1968 war er elf Jahre lang Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und gastierte regelmäßig bei den Salzburger Festspielen.

Seine Filmkarriere führte ihn in den 1950er und 1960er Jahren zu Rollen in Klassikern wie „Mädchenjahre einer Königin“ und der legendären „Sissi“-Trilogie mit Romy Schneider. Unvergessen bleibt sein Wirken im Fernsehen: Mit der Kultserie „Ich heirate eine Familie“ (1983-1986) schrieb er TV-Geschichte. In 14 Episoden übernahm Weck nicht nur die Hauptrolle des Werner Schumann, sondern führte auch bei allen Folgen Regie.

Pionier des deutschsprachigen Musicals

Als Intendant des Theaters an der Wien revolutionierte Peter Weck ab 1983 die österreichische Theaterlandschaft. Mit Mut und Weitblick holte er das Musical „Cats“ in deutscher Sprache nach Wien – die deutschsprachige Erstaufführung am 24. September 1983 markierte den Beginn einer neuen Ära. Es folgten weitere Großproduktionen wie „Das Phantom der Oper“. 1992 entstand die Uraufführung von „Elisabeth“, ein Meilenstein mit internationaler Ausstrahlung.

Die Bilanz spricht für sich: Allein „Cats“ lief in Wien über 2.000 Vorstellungen und zog mehr als 2,3 Millionen Besucher*innen an. Wien etablierte sich unter Wecks Führung als bedeutende Musical-Metropole Europas.

Nach dem Tod 2012 seiner langjährigen Ehefrau Ingrid – mit der er zwei Kinder hatte – zog sich Weck zeitweise aus der Öffentlichkeit zurück. 2010 veröffentlichte er seine Erinnerungen unter dem Titel „War’s das? Erinnerungen“ – ein Buch, das Einblicke in ein erfülltes Künstlerleben gibt.

Auszeichnungen und Würdigungen

Peter Wecks vielseitiges Schaffen wurde mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt: mehrfach Goldene Kamera, Bambi, Romy (Platin) für das Lebenswerk, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie der Goldene Rathausmann.

Quelle und Fotos: Stadt Wien

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