Quirlig aber glücklos - Austria´s Tomas Jun (rechts).
Quirlig aber glücklos - Austria´s Tomas Jun (rechts).

4. Oktober 2010

Am vergangenen Wochenende standen die so genannten „Revanchen“ in der österreichischen Fußball-Bundesliga an, galt doch die gleich Spielpaarung der Vorwoche, nur eben mit umgedrehter Platzwahl. In diesem Fall kamen die „schwarzen“ Grazer nach Wien und wollten Ihrerseits das 0 : 2 aus der Vorwoche in Liebenau gegen die Austria vergessen machen. Auf Seiten der Veilchen witterte man nach sieben Punkten aus drei Spielen endlich Morgenluft und wollte die mehr als dürftige Heimbilanz mit nur einem Sieg aus vier Spielen auffetten. Zum Vergleichskampf der Tabellennachbarn 4 und 3 fanden sich 9.500 Besucher ein, wobei es durchaus aus Grazer Sicht mehr hätten sein können, bloß verließen einige der steirischen Zugfahrer den Bahnhofsbereich Meidling kaum, da sie durch selbst herbeigeführte Scharmützeln von der Staatsgewalt am Weiterkommen nach Wien-Favoriten gehindert wurden und postum in den Zug zurück über den Semmering nach Graz bugsiert worden waren.

Hier gibt es einige Stimmen zu diesen Vorfällen:
http://www.sturm12.at/2010/10/03/polizei-einsatz-in-wien-eskaliert/#more-28938

Statement der Wiener Exekutive:
http://www.sturm12.at/2010/10/04/wiener-polizei-reagiert-auf-die-ereignisse-am-samstag/#more-29083

Roman Kienast (rechts) erzielt den Siegestreffer zum 2 : 3.
Roman Kienast (rechts) erzielt den Siegestreffer zum 2 : 3.

Und so avancierte der als stimmgewaltig bekannte Support für Sturm zu einem lauen Herbstwind und die in der West-Kurve untergebrachten Grazer beließen es vermehrt beim stillen Jubel. Das Spiel bot dem interessierten Stadion-Besucher alles, was man sich von einem Spitzenspiel der 1. Bundesliga erwarten durfte. Schnelle Spielzüge, rassige Torraum-Szenen, viele Zweikämpfe und last but not least sehenswerte fünf Treffer.

Die Austria war Herr im eigenen Haus, fand Tor-Chancen durch Florian Klein und Tomas Jun vor und dennoch riss ein schneller Konter die Veilchen nach zwölf Minuten aus allen Träumen. Ein Eckball für die Heimischen fruchtete nichts, der blitzschnell vorgetragene Konter der Grazer konnte von Roman Kienast noch nicht verwertet werden – sein Schuss nach einem Haken landete nach der Abwehr von Keeper Robert Almer bei Andreas Hölzl, der zum 0 : 1 vollendet. Jun hatte kurz darauf eine Ausgleichs-Chance, doch sein Heber wurde vom Ex-Austrianer Joachim Standfest auf der Linie abgewehrt. Nach 35 Minuten der verdiente Ausgleich – Peter Hlinka traf mit dem Kopf für seinen neuen Klub Austria gegen seine ehemaligen Grazer Kollegen. Der Pausenstand von 1 : 1 war gerechtfertigt.

In der zweiten Hälfte tat sich lange Zeit wenig, es wurde vermehrt auf taktische Geplänkel Wert gelegt, ehe Zlatko Junuzovic nach einer Klein-Vorgabe den Ball Richtung Ost-Tribüne donnerte. Dies geschah nach 65 Minuten. Roland Linz hatte in der 71. Minute seinen großen Auftritt. Er übernahm eine Jun-Flanke, umkurvte Standfest und verwertete trocken zum 2 : 1 ins lange Eck.

Doch die Freude in Violett währte nur kurz. In der 74. Spielminute ließ Imre Szabicz Austrias Aleksandar Dragovic wie einen Lehrbuben aussteigen und hämmerte das Leder knallhart unter die Latte. Der pinkfarben gekleidete Veilchen-Keeper Robert Almer war chancenlos. Und weil dem noch nicht genug war, kam auch Roman Kienast, vor den Augen seines Vaters Wolfgang, der seinerzeit selbst in 286 Spielen in der höchsten Spielklasse für zahlreiche Vereine aktiv war, zu seinem inzwischen siebenten Saisontreffer. Christin Klems´s Schuss wurde von besagtem Kienast aufgenommen und staubtrocken zum 2 : 3 verwertet. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt 80 Minuten alt. Die Austria konnte dem nichts mehr entgegensetzen und verlor nach zwischenzeitlicher Führung das dritte von fünf Heimspielen in diesem Herbst.
Sturm Graz hingegen kam nicht unverdient zu drei Punkten und bestätigte erneut, auswärts stark auftreten zu können.

Stimmen zum Spiel:
FAK-Coach Karl Daxbacher: „Es ist frustrierend. Die Leistung war okay. In einigen Situationen waren wir zu naiv. Aber wir nehmen einen neuen Anlauf.“

Florian Baumgartlinger (FAK): „Die Führung dürfen wir einfach nicht mehr aus der Hand geben. Es hat uns einfach die Konzentration gefehlt. Ein Sieg wäre heute so wichtig gewesen für uns.“

Michael Liendl (FAK, verletzt): „Leider hatte ich meine Aduktoren gezerrt. Ich wäre heute so gerne dabei gewesen. Wer weiß, ob wir dann auch verloren hätten“

Joachim Standfest (Sturm): „Es war sehr schön, wieder hier zu spielen.

Fotos zum Spiel:
http://austria80.com/Fotos201011MS10SturmH.htm

http://www.sturm12.at/2010/10/03/fotogalerie-austria-wien-sturm-graz/#more-28863

www.fk-austria.at

www.sksturm.at

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