Mathias Sindelar und sein papierenes Fußballerleben
Mathias Sindelar und sein papierenes Fußballerleben

Dieses hervorragende Buch-Werk aus dem Hause egoth beschreibt die Geschichte des wohl größten Fußballers, den es in Österreich je gegeben hat Matthias Sindelar. Um diesen Ballästheten ranken sich ja Geschichten, Vermutungen, ja sogar Mythen auch und vor allem, was sein kurioses Ableben im Jänner 1939 anlangt.

Matthias Sindelar war nicht nur ein Kind Favoritens, dem größten Arbeiterbezirk Wiens, er stand auf grünen Plan inmitten, weil er Mittelstürmer war. Sein Leben drehte sich von Anbeginn an um das runde Leder und er sollte ein ganz großer seines Faches werden. Matthias Sindelar war auch Mittelstürmer jenes Nationalteams, welches am Beginn der 30iger Jahre des vorigen Jahrhunderts als so genanntes Wunderteam bezeichnet wurde, da diese Österreichische Nationalmannschaft wie ein Orkan über sämtliche Gegner Europas hinwegbrauste. Schottland, Deutschland, Italien, die Schweiz, Ungarn, um nur einige zu nennen, waren seinerzeitige Sparringpartner des Österreichischen Wunderteams. Und er war immer dabei, narrte seine Gegner mit pfeilschnellen Körpertäuschungen, blitzschnellen Antritten und maßgenauen Vorlagen für seine Mitspieler.

Im Berufsleben war sein Verein die Wiener Austria. Er liebte die Veilchen und gab stets sein Bestes, vor allen Dingen dann, wenn es gegen die grüne Vorstadt Hütteldorf und den Erzrivalen SC RAPID ging. Nach seiner Laufbahn, die er langsam ausklingen lies, widmete er sich seinem Café in Favoriten, welches er mit Leib und Seele als Kaffee-Sieder betrieb.

Friedrich Torberg widmete als ehemaliger Meisterkicker der SC Hakoah Wien 1924/25 und auch Paradeschwimmer des gleichen Vereins in vielen späteren Jahren als gefragter Autor und Schriftsteller Matthias Sindelar ein 10versiges Gedicht mit dem Titel und Thema: “Auf den Tod eines Fußballspielers”. In diesem Reim spiegelt sich das ganze Leben des hier Beschriebenen wieder, der vom Leben doch nicht so viel wusste, weil er ja für das Fußballspiel zu leben gedachte.

Wolfgang Weisgram, der Autor, ist Journalist und Verfasser von Reise- und Sportbüchern. Es gelang ihm, das Leben und Wirken von Matthias Sindelar in einer beispielhaften Biografie so darzustellen, wie es gewesen sein könnte. Das Buch “Im Inneren der Haut” liest sich wie ein Roman spannend, fesselnd und auch für jene hochinteressant geschrieben, die mit dem Sport des runden Leders doch nicht so viel anzufangen wissen. Sein biografischer Roman lässt die damaligen Zeitläufe nach dem Ersten Weltkrieg, der Wirtschaftskrise bis hin zum Anschluß Österreichs an Hitler-Deutschland Revue passieren. Für die Menschen damals war der Fußballsport eine willkommene Abwechslung, den sie mit Stolz, Ehrgefühl und wahrer Freude verbanden. Und er war einer von ihnen, ohne Allüren, der am grünen Rasen alles gab – für die Austria und für Österreich. Ihm war die Politik einerlei, er wollte spielen, Fußball spielen, das war sein Metier. So widersetzte sich Matthias Sindelar auch, als es zum so genannten ,Anschlußspiel´ 1938 kam, welches die Ostmark (vormals Österreich) gegen das Altreich (Deutschland) mit 2 : 0 im Wiener Stadion gewann. Ihm und seinen Kumpels des ehemaligen Wunderteams war Deutschland und dessen Politik von 1938 egal, sie wollten die Großkopferten biegen – und es gelang ihnen. Zeitzeugen zufolge wurden die Deutschen im Stadion regelrecht vorgeführt und das 2 : 0 schmeichelte dem Gegner sehr. Dieses Spiel jedoch scheint in keiner Chronik und Statistik auf.

Und so liegt eben ein weiteres Werk aus dem Hause egoth vor. Der Verlag wurde im Juni 2004 gegründet. Das Ziel war es, starke Seiten zu produzieren und hochwertige, qualitative Bücher zu verlegen, die einen konkreten Beitrag für eine unterhaltsam-sinnvolle Freizeitgestaltung leisten. Das Anliegen ist, Bewahrer und Weitervermittler von Ereignissen und Erlebnissen, Ideen und Philosophien zu sein.

Nun, es gelang vorzüglich und abermals mit diesem Werk!

Im Inneren der Haut
Mathias Sindelar und sein papierenes Fußballerleben
Ein biografischer Roman von Wolfgang Weisgram
Erschienen im Egoth/Egon Theiner-Verlag
ISBN-10: 3-902480-21-1
ISBN-13: 978-3902480-21-7
400 Seiten, einige s/w-Abbildungen, Hardcover-Einband
www.egoth.at
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