Veni Vidi Vici - Marko Stankovic kam, sah ... und traf. Foto: GEPA Pictures
Veni Vidi Vici - Marko Stankovic kam, sah ... und traf. Foto: GEPA Pictures

Peter Stöger und Austria Wien. Da haben sich zwei gesucht … und gefunden. Denn es bereitet wieder große Freude, der violetten Fraktion Wiens beim ballestern zusehen zu können. Der FAK besticht durch Spielwitz, Engagement, Einsatzfreude, rasches Kombinationsspiel und sehenswerte Spielzüge. Und man konnte tadellos ins Spieljahr 2012/13 starten. Einem eher farblosen, aber immens wichtigen 1 : 0-Erfolg bei Aufsteiger Wolfsberger AC folgte ein gutes Spiel gegen Sturm Graz, welches 0 : 1 verloren ging. Bei einer effektiven Chancenauswertung hätte jedoch der Sieger Austria heißen können, ja sogar müssen. Was folgte war ein Jahrhundert-Match zu Hütteldorf. Im 302. Wiener Bruderkampf ließ man den ewigen Rivalen nicht nur alt aussehen, sondern sorgte über 90 Minuten vehement dafür, dass sich die „Greanen“ grün bis violett ärgern mussten. Ein hoch verdienter 3 : 0-Erfolg stand am Ende zu Buche. Dieses Ergebnis ließ die Niederlage gegen Sturm Graz eine Woche zuvor rasch in Vergessenheit geraten. Und im gegenständlichen Fall gestern Abend traf man in Runde 4 der Meisterschaft auf den Sensations-Aufsteiger des Vorjahres, FC Admira/Wacker.

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8.350 Zuschauer pilgerten frohen Mutes und guter Dinger bei herrlichem Sonnenschein in die Generali-Arena hinauf auf den Verteilerkreis zu Wien-Favoriten. Auch zahlreiche Admira/Wacker-Anhänger waren aus der nahe gelegenen Südstadt angereist, einem stimmungsvollen und farbenfrohen Kickerl stand demnach nichts im Wege. Besagter Austria-Trainer Peter Stöger warnte jedoch bereits im Vorfeld, die Admiraner nicht unterschätzen zu wollen und etwaige Europapokal-Müdigkeiten vom Spiel bei Sparta Prag zu erwarten. Sein Gegenüber Dietmar Kühbauer ist ohnehin stets heiß und brennt förmlich aus sämtlichen Poren, wenn der Gegner Austria heißt.

Stefan Schwab (Admira/Wacker, links) gegen Dare Vrsic (Austria Wien). Foto: GEPA Pictures
Stefan Schwab (Admira/Wacker, links) gegen Dare Vrsic (Austria Wien). Foto: GEPA Pictures

Die Aktionen im Einzelnen:

17. Minute: Der violette Neuzugang Dare Vrsic rollt den Ball nach einem herrlichen Doppelpass mit Roman Kienast hauchdünn neben das Tor.

22. Minute: Ein Richard Windbichler-Kopfball (Admira/Wacker) endet als brotlose Kunst.

23. Minute: Stefan Schwab (Admira/Wacker) knallt das Leder an den linken Torpfosten, von dort prallt das Spielgerät direkt in die Arme des violetten Keepers Heinz Lindner.

24. Minute: Die nächste Veilchen-Möglichkeit findet wieder Vrsic vor, sein Schuss verfehlt das Ziel nur knapp.

36. Minute: Der zweifache Derby-Torschütze Roman Kienast kann aus kürzester Distanz via Kopfball nach einer gefühlvollen Tomas Jun-Flanke nicht vollenden.

40. Minute: Ein Patrik Jezek-Freistoß wird zur sicheren Beute für Heinz Lindner.

45. Minute: Patrick Mevoungou´s-Fernschuss streicht um Haaresbreite neben das Veilchen-Gehäuse.

Die Offensive wurde groß geschrieben auf beiden Seiten in der ersten Hälfte und die Mittelfeld-Reihen beider Teams lieferten sich offene Duelle. Auf Seiten Admira/Wackers stach einmal mehr der quirlige Patrik Jezek hervor, der in seinem x-ten Frühling steht. Auch Philipp Hosiner und Gernot Plassnegger waren Aktivposten. Bei der Austria gefielen in der ersten Hälfte Vrsic, Alexander Gorgon, Tomas Simkovic und der stets unstete Tomas Jun.

Peter Stöger tauschte für die zweite Halbzeit aus. Lukas Rotpuller ersetzte den übereifrigen, aber ein wenig glücklos agierenden Emir Dilaver. Und in der 51. Minute kam Marko Stankovic für Vrsic. Ein Tausch, der sich als Glücksfall herauskristallisieren sollte. Denn Stankovic sorgte in der 61. Spielminute für die violette Führung. Ein Gorgon-Pass kommt von links, Kienast fährt daneben, Stankovic jedoch steht goldrichtig und zieht zum 1 : 0 aus spitzem Winkel ab. Der Stein, der den violetten Zuschauern zu diesem Zeitpunkt vom Herzen purzelte, war bis weit bis über den Laaer Berg hinaus hörbar.

Philipp Hosiner (Admira/Wacker) flitzt zwischen Emir Dilaver und Dare Vrsic (rechts) durch. Foto: GEPA Pictures.
Philipp Hosiner (Admira/Wacker) flitzt zwischen Emir Dilaver und Dare Vrsic (rechts) durch. Foto: GEPA Pictures.

Kurz darauf hatte Gorgon mit seinem Weitschuss Pech, Patrick Tischler parierte in der 64. Minute. Sechs Minuten später setzt Jun einen Heber an – kein Tor. Der für Jezek eingewechselte Rene Schicker lässt einen Weitschuss über die Oberseite der Querlatte streichen und Roman Kienast hat in er 89. Minute das 2 : 0 auf dem Fuß, das Leder kullert jedoch erneut neben das Tor.

Die Austria wollte diesen Erfolg um jedoch Preis und hatte am Ende Glück, zuletzt als Sieger vom Platz zu gehen. Admira/Wacker agierte spritzig und gefährlich und hätte sich gestern Abend einen Punkt sehr wohl verdient gehabt. Dietmar Kühbauer haderte mit dem Kärntner Referee Manfred Krassnitzer, der seiner Meinung nach ein Handspiel im Strafraum von James Holland nicht sah. Und Peter Stöger war sichtlich zufrieden und glücklich, denn das Spiel war kein Selbstläufer.

Und so steht die Austria nun mit 9 Punkten aus vier Spielen an der zweiten Stelle der Tabelle, mit einem Torkonto von 5 : 1. Es sei erwähnenswert, dass die violette Abwehr erneut ein Bollwerk darstellt. Wenn man nun auch im Angriff die zahlreich erarbeiteten Chancen nützen kann, dann sollte es ein gutes Jahr für Violett werden. Am kommenden Sonntag, 19. August 2012 tritt man um 16 Uhr in Ried an. Im oberösterreichischen Innviertel hingen die Trauben bis dato jedoch stets hoch, dennoch sollte man auch dort bestehen können.

www.fk-austria.at

www.admirawacker.at

www.bundesliga.at

Weitere Fotos zum Spiel:

www.austria80.com/Fotos201213MS04AdmiraH.htm

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