MS,34.R.,FAK-Wr.Neustadt,3-1,180513

Die Österreichische Fußball-Meisterschaft in der tipp3-Bundesliga 2012/13 biegt in ihre Zielgerade ein und nach wie vor lautet der Slogan: „Im Osten nichts Neues!“ – was durchwegs als Positivum anzusehen ist. Ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen dem vermutlich alsbaldigen Meister a.D. FC Red Bull Salzburg mit seinem größten Herausforderer in diesem Jahr, der Wiener Austria, geschieht insofern, da die Wiener nach wie vor 6 Punkte Vorsprung auf den Verfolger haben und die Anzahl der Spielrunden in der Natur der Sache liegend stetig weniger werden.

Bildtext: Blick auf die Ost-Tribüne der Generali-Arena. Foto: Felly/FAK

So bringt die ganze Konstellation mit sich, dass der Austria am morgigen Mittwoch, 22. Mai 2013, in der heimischen Generali-Arena, Beginnzeit 20.30 Uhr, Restkarten gibt es hier:

www.fk-austria.at/TICKETING.586.0.html?&no_cache=1

Die Austria-Fans in freudiger Erwartung: Foto: oepb
Die Austria-Fans in freudiger Erwartung: Foto: oepb

lediglich ein Punkt zur vorzeitigen Absicherung des 24. Österreichischen Meistertitels genügen würde, völlig einerlei, was die Konkurrenz aus Salzburg im Innviertel zu Ried zur gleichen Anstoßzeit spielerisch aufführen würde. Und da der FAK im Moment seinen immer zahlreicher werdenden Anhängern eine riesengroße Freude bereitet, sollte morgen in Wien der berühmte Sack schon zugeknüpft werden, um sich nach der Pflicht die Kür zu gönnen – bekanntlich kreuzen beide Teams in der 36. und letzten Runde in Salzburg/Wals-Siezenheim die Klingen.

Mit dem SC Wiener Neustadt war am vergangenen Samstag eine Mannschaft in Wien zu Gast, der sportlich das Wasser sprichwörtlich bis zum Halse stand. Und da die Wiener Neustädter in der Spielrunde zuvor zu Hause sang- und klanglos gegen Salzburg mit 0 : 6 die Segel streichen mussten, war Wiedergutmachung angesagt, was bei der Austria ein schier aussichtloses Unterfangen zu sein schien. Die Jungs aus Favoriten ihrerseits nämlich, waren und sind heiß auf den Titel. Aus Innsbruck entführte man eine Woche zuvor anhand eines 3 : 0-Erfolges sämtliche Punkte und überbot damit den eigenen Rekord an erzielten 75 Punkten aus der Spielzeit 2009/10 um einen Zähler. Die Mannschaft war – und ist es natürlich noch – heiß für die letzten Aufgaben, denn das Double (Gewinn von Meisterschaft und Pokal) ist greifbar nahe. So scandierten bereits zahlreiche Fans auf der West-Tribüne stehend: „Wir holen beide – Pott und Scheibe!“ Die Anhänger lechzen nach Titeln und das violette Team um Erfolgs-Coach Peter Stöger ist drauf und dran, heuer alles einzuheimsen, was es zu gewinnen gibt.

Schiedsrichter Oliver Drachta (hellblaues Trikot) entschied nach Foul an Alexander Gorgon (am Ball) sofort auf Strafstoß. Foto: oepb
Schiedsrichter Oliver Drachta (hellblaues Trikot) entschied nach Foul an Alexander Gorgon (am Ball) sofort auf Strafstoß. Foto: oepb

Beim Spiel sah man sehr bald, dass die Wiener Veilchen ehest alles klarmachen wollten. In der 8. Minute verzeichnete Alexander Grünwald die erste Möglichkeit, seinen Schuss vom 16 Meter-Eck konnte jedoch Christian Ramsebner noch abblocken. In der 14. Minute Tor-Alarm im Veilchen-Strafraum: Der an Wiener Neustadt verliehene Ex-Violette Dario Tadic findet dreimal (!!!) die Möglichkeit zum erfolgreichen Abschluss vor, ebenso dreimal findet er in Veilchen-Keeper Heinz Lindner seinen Meister. Nach diesem kurzweiligen Schock rollte das violette Angriffsspiel weiter in Richtung Ost-Tribüne der Arena. Es sollte bis zur 22. Minute dauern, ehe Wiener Neustadt zum ersten – von insgesamt drei – Eckball kam. Dann die 29. Spielminute: TOR zum 1 : 0! Emir Dilaver schickt Philipp Hosiner auf die Reise, dieser saust Michael Berger auf und davon und vollendet wertvoll und staubtrocken zu seinem 32. Saisontreffer. Ein unbeschreiblicher Jubel fand nun statt. Dieser war lautstärken-pegelmäßig dermaßen stil- und gehaltvoll, dass wohl die letzten Badegäste im nahe gelegenen Laaerberg Bad von ihren Sonnen-Liegen gepurzelt sind. Doch mit dem Bahöl ging es munter weiter. Als die Vidi-Wall den 0 : 1-Rückstand der Salzburger zu Hause gegen Wacker Innsbruck anzeigte, war der „Roar vom Horr“ geboren. Die 12.000 Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen, klatschten, stampften und feierten ihr Team, dass es eine wahre Freude war. Die Laola-Welle wurde angestimmt und schwappte mehrmals durch das Areal. Der Jubel fand keine Zeit abzuebben, da ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Mag. Oliver Drachta in Minute 37 für neuerliche Stimmbänder-Betätigung sorgte. Herbert Rauter schupste Alexander Gorgon an der Strafraum-Grenze um, der Referee entschied sofort auf Strassstoß, den sich Alexander Grünwald zu seinem 7. Saisontor nicht entgehen ließ. Mit 2 : 0 ging es in die Halbzeit.

Alexander Grünwald verwertet zum 2 : 0. Foto: Felly/FAK
Alexander Grünwald verwertet zum 2 : 0. Foto: Felly/FAK

Nach Wiederbeginn ein komplett anderes Bild: Aktivere Gäste aus Wiener Neustadt, eine destruktiv agierende Austria und eine nicht mehr vorhandene Stimmung von den Rängen. Es kam wie es kommen musste, Dario Tadic scorte mit dem Kopf das 2 : 1 in der 50. Minute. Das Spiel plätscherte nun so ein bisserl vor sich hin, ehe Grünwald die Leute aus ihrer Lethargie riss – sein strammer Schuss nach gut einer Stunde Spielzeit rauschte knapp neben das Gehäuse des Gegners. Roman Kienast, der in der 74. Spielminute für Grünwald ins Feld kam, traf in Minute 85 zum vorentscheidenden 3 : 1. Über ihn wird am Stammtisch bekanntlich bejammert, dass er nicht Fußball spielen könne. Gewiss wirkt bei einer Körpergröße von 190cm einiges ungelenkt und „hölzern“, dennoch steht Kienast meist dort, wo ein Goalgetter zu stehen hat und so gönnte ihm der geneigte Anhänger sein 7. Saisontor von und aus ganzem Herzen. Die letzte Aktion des Spiels fand Wiener Neustadt vor – ein Günter Friesenbichler-Kopfball wurde für Heinz Lindner zur leichte Beute.

Generali-Arena-Impression knapp vor der Halbzeit. Foto: oepb
Generali-Arena-Impression knapp vor der Halbzeit. Foto: oepb

Die violetten Punkte 77 bis 79 waren somit eingesackt, Salzburg gewann das Spiel gegen Innsbruck noch (ebenso wie die Austria) mit 3 : 1, die Meisterschafts-Entscheidung war demnach vertagt. Wiener Neustadt bleibt mit 30 Zählern gemeinsam mit Innsbruck am Tabellenende stehen, hat allerdings aus den letzten beiden Runden noch die Möglichkeit, den Verbleib in der Liga aus eigener Kraft zu schaffen.

Weitere Fakten:

Die Austria feierte ihren 24. Saisonsieg. So viele Siege sind zuletzt dem FC Tirol in der Saison 1999/00 in 36 Runden gelungen. Die Niederösterreicher kassierten die 12. Auswärtsniederlage, so viele wie noch nie in einer Bundesligasaison. Philipp Hosiner brachte die Veilchen mit seinem ersten Torschuss im Spiel in Führung. Hosiner traf das elfte Mal in dieser Saison zu einer 1 : 0-Führung – das hat kein anderer Bundesligaspieler auch nur annähernd geschafft. Alexander Grünwald erzielte sein 7. Saisontor, ein neuer persönlicher Saisonrekord für ihn, und er traf gegen die Niederösterreicher vom Elfmeterpunkt und hat damit vier von vier Bundesliga-Strafstößen verwandelt. Im vierten Spiel gegen Ex-Verein FK Austria Wien traf Dario Tadic erstmals.

V.l.: Roman Kienast, Nacer Barazite, James Holland (Kopfverband) und Kaja Rogulj. Foto: Felly/FAK
V.l.: Roman Kienast, Nacer Barazite, James Holland (Kopfverband) und Kaja Rogulj. Foto: Felly/FAK

Gesamtbilanz:

32 Spiele/21 Siege/6 Unentschieden/5 Niederlagen – 77 : 27 Tore;
Heimbilanz: 16 Spiele/13 Siege/2 Unentschieden/1 Niederlage – 47 : 8 Tore;
1. Spiel gegeneinander: 30. August 1950 (6 : 1)
Höchster Sieg: 7 : 0 (11. Juni 1960)
Höchste Niederlage: 0 : 2 (5. Juni 1965)

Stimmen zum Spiel:

Heimo Pfeifenberger, SC Wiener Neustadt-Trainer: „Gratulation an die Austria zum Sieg. Wir wussten, dass es schwer werden würde und wollten aber auch nach unserem letztwöchigen Salzburg-Spiel eine Reaktion zeigen. In der ersten Hälfte waren wir zu zögerlich und fabrizierten einige Fehlpässe. Dies wurde in der 2. Hälfte besser, in der uns auch der Anschlusstreffer gelungen ist. In dieser Phase konnten wir die Austria ein bisserl ins Schwitzen bringen, nach dem 1 : 3 war aus unserer Sicht allerdings alles entschieden.“

 

Peter Stöger (links) und Heimo Pfeifenberger bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Foto: oepb
Peter Stöger (links) und Heimo Pfeifenberger bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Foto: oepb

Peter Stöger, FAK-Coach: „Die erwarteten Siege im Vorfeld sind immer schwer. In der 1. Hälfte haben wir konzentriert und konsequent gespielt. Nach dem 1 : 2 ist uns das Herz nicht in die Hose gerutscht und wir ließen uns nicht verunsichern. Ich möchte meiner Mannschaft gratulieren, weil ich mir die 3 Punkte gewünscht hatte, das haben wir erreicht. Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand, im heimischen Stadion aus eigener Kraft Meister zu werden. Dies wird uns am kommenden Mittwoch gegen Mattersburg auch gelingen, wenngleich ich weiß, dass die Burgenländer naturgemäß ein sehr unangenehmer Gegner sind, die ihrerseits noch einen Punkt für den endgültigen Klassenerhalt brauchen. Meine Mannschaft ist hungrig und möchte nun auch den absoluten Punkterekord von Sturm Graz mit 81 Zählern überflügeln. Das Team glaubt an sich und weiß, dass sie Großes erreichen können.“

 

Weitere Fotos vom Spiel:

www.oe-news.at/index.php?18052013-heimsieg-der-veilchen-gegen-wr-neustadt-31-20

www.austria80.com/Fotos201213MS34WrNeustadtH.htm

 

www.fk-austria.at

www.bundesliga.at

www.scwn.at

 

 

 

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