Foto: Daniel Zupanc
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Füttern, Bauch massieren und Flügel putzen: Das sind seit drei Wochen die Aufgaben von Samantha Keller. Sie ist „Ersatzmutter“ für den kleinen Kalong-Flughund Banshi im Wiener Tiergarten Schönbrunn. „Der kleine Flughund wurde bei uns im Regenwaldhaus ganz alleine in einem Baum gefunden. Er war erst wenige Stunden alt und schon stark unterkühlt. Wir haben ihn der Mutter gebracht, doch sie zeigte leider keinerlei Interesse. Deshalb bin ich jetzt sozusagen seine Mama.“, erklärt die Tierpflegerin. Einen Flughund aufzuziehen, ist ein 24-Stunden-Job. Am ersten Tag musste er jede Stunde mit Aufzuchtmilch gefüttert werden, mittlerweile nur mehr alle drei Stunden. Ein Flughund-Weibchen trägt sein Junges anfangs ständig mit sich. Das gilt auch für Samantha Keller. In einem Tuch hängt der Kleine um ihren Bauch und verschläft „babytypisch“ den Großteil des Tages. Im Maul hat er meist einen Schnuller. Samantha Keller: „Wäre er bei der Mutter, würde er an ihren Zitzen hängen.

Foto: Daniel Zupanc
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Der Schnuller ist ein Ersatz dafür und beruhigt ihn.“ Einen Dienstschluss gibt es als Flughund-Mama nicht. Abends nimmt sie Banshi mit nach Hause. Er schläft in einem kleinen Nest aus Heizmatte und Decken neben ihrem Bett.

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern ist der Kalong das größte Fledertier der Welt. Davon ist Banshi noch weit entfernt. Rund 160 Gramm bringt er derzeit auf die Waage. Kalongs leben in den Regenwäldern Südostasiens und ernähren sich rein vegetarisch von Früchten, Nektar und Pollen. Banshi wird in etwa einem Monat das erste Obst fressen. Immer wieder streckt er seine Flügel aus und flattert bereits ein bisschen. Samantha Keller abschließend: „In ein paar Monaten werden wir auch mit einem Flugtraining beginnen. Im Alter von etwa einem halben Jahr wird er fliegen können und mit den anderen Flughunden im Regenwaldhaus leben.“

TIERE SEHEN. ARTEN SCHÜTZEN.

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