Egal, ob Warnhinweis oder nicht: Das, was Erwachsene vorleben, wird von der Jugend kopiert - selbst, wenn es verboten ist. Foto: allapatcha
Egal, ob Warnhinweis oder nicht: Das, was Erwachsene vorleben, wird von der Jugend kopiert – selbst, wenn es verboten ist. Foto: allapatcha

Gesundheitsfördernde Maßnahmen zum Schutz junger Menschen sind ein zentrales Kinderrecht, so die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger. Neben einem Ausbau der Raucherprävention tritt sie für die gesetzliche Anhebung des Schutzalters bei Tabakkonsum auf 18 Jahre ein.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Rauchen umso mehr schadet, je früher die Jugendlichen damit beginnen. Österreich darf nicht länger das europäische Schlusslicht sein, was die Zahl der rauchenden 15jährigen betrifft: 29 Prozent der Mädchen und 25 Prozent aller Burschen rauchen in diesem Alter zumindest einmal wöchentlich. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit um mehr als ein Drittel über dem Durchschnitt.

Auch die Ergebnisse des diese Woche in OÖ präsentierten „Drogenmonitorings“ zeigen ein differenziertes Bild: Während der Anteil der Raucher an der Gesamtbevölkerung erstmals mit 32 Prozent unter einem Drittel liegt, beträgt er bei den 15- bis 19jährigen Burschen noch immer 49 Prozent, bei den gleichaltrigen Mädchen gar 51,2 Prozent. Diese Zahlen werden auch durch die größte europäische Kinder- und Jugendgesundheitsstudie (HBSC-Studie) bekräftigt, wonach es einen dramatischen Anstieg der Raucherquote zwischen dem 16. und 18. Geburtstag gibt.

In Europa ist, außer in Österreich, nur mehr in Belgien und Luxemburg das Rauchen ab 16 Jahren erlaubt. Durch die Anhebung des gesetzlichen Zugangsalters konnten Deutschland und andere Länder die Raucherquoten der 16-18jährigen erfolgreich reduzieren. Des Weiteren hat bereits die Hälfte der EU-Staaten die Aufstellung von Zigarettenautomaten verboten.

Die österreichischen Kinder- und Jugendanwälte haben sich bei ihrer Frühjahrstagung mit diesem Risikoverhalten junger Menschen befasst. Ein österreichweites Rauchverbot unter 18 wird als wichtige Maßnahme für den Gesundheitsschutz der Jugendlichen gesehen. „Es muss allerdings sichergestellt sein, dass dadurch nicht Jugendliche kriminalisiert, sondern umfassende begleitende Schritte gesetzt werden.“, stellen die Jugendanwälte klar. Unter anderem werden folgende Maßnahmen dringend empfohlen:

• einheitliche Regelungen dazu in allen Jugendschutzgesetzen der Länder
• massive Anhebung der Tabakpreise durch verstärkte Besteuerung
• Abschaffung/Verbot von Zigarettenautomaten
• Rauchverbot an Schulen, auf Kinderspielplätzen und in Autos, wenn Kinder mitfahren
• flächendeckende Durchführung von Testkäufen, auch in Trafiken, Verhängung von Verwaltungsstrafen bei Übertretungen
• Ausbau der präventiven Maßnahmen und Jugendgespräche als vorrangige Konsequenz bei Übertretungen durch Jugendliche.

www.kija-ooe.at

 

 

 

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