Karl Kraus_Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt_Scan oepb.atKarl Kraus (* 1874, † 1936), war Gründer und auch mehr oder weniger der einzige Beitragschreiber der periodisch erschienenen Zeitschrift „Die Fackel“, eines zeit- und gesellschaftskritischen Mediums in Österreich, dessen Herausgeber und Autor schon damals durch die Radikalität seiner Thesen für Furore sorgte, und selbst heute noch polarisierend auf die Rezipienten seiner Texte wirkt.

Karl Kraus war ein österreichischer Schriftsteller und Satiriker. In den fast 1.000 Bänden seiner Zeitschrift „Die Fackel“ und in etwa 700 Vorträgen entlarvte er wortgewaltig die doppelbödige Moral der Zeit, die Phraseologie der Presse und einen verkommenen Literaturbetrieb. Sein großes Drama über den Ersten Weltkrieg, „Die letzten Tage der Menschheit“, machten ihn international bekannt. Nach dem Krieg schlugen Professoren der Pariser Sorbonne, also der ehemalige „Feind“, Karl Kraus für den Literatur- und für den Friedensnobelpreis vor.

Diese neue Aphorismen-Sammlung beschert uns eine Fundgrube brillanter Gedanken und Argumentationen, die der Leserschaft einmal ein Schmunzeln, einmal ein Stirnrunzeln, aber stets einen tiefgefühlten Respekt vor der Geistesschärfe dieses großen Satirikers gibt. Die Satire war Kraus’ erster großer Publikumserfolg; symptomatisch war bereits zu diesem Zeitpunkt, dass Kraus sich die bittere Feindschaft der durch ihn bloßgestellten Literaten zuzog.

Karl Kraus hat zeitlebens polarisiert. Dem entsprach seine Erscheinung: sein Bewusstsein der eigenen Bedeutung war immens und dieser Polarisierung zweifellos förderlich.Die Sprache lasse sich nicht völlig vom Menschen in den Dienst seiner Absichten stellen, sondern zeige noch in ihrer verstümmeltsten Form die wahren Zustände in der Welt auf.

Karl Kraus’ Feldzug gegen die Presse zieht sich durch sein gesamtes Lebenswerk. Er wirft ihr vor, dass „bloß das, was zwischen den Zeilen steht, nicht bezahlt sei“.

Karl Kraus war ein Meister der Ironie, ein Medienkritiker, aber auch ein Idealist. Sein großes Thema ist die Schein-Moral, die er in großen Essays wie Sittlichkeit und Kriminalität ihrer moralischen Minderwertigkeit überführte. Nichts war ihm verächtlicher als „Journalisten“, nichts unerträglicher als die Verflechtung von Meinung und persönlichem Vorteil, nichts schaler als eine „Pressefreiheit“ für Meinungen, die keiner Freiheit bedürfen. Als die Zeit Hand an sich legte, war er diese Hand.“, so Bert Brecht über Karl Kraus

Fazit:
Dieses hier beschriebene Werk von Karl Kraus soll zum Denken und Nachdenken anregen. Es ist auch für unsere so genannte Neu-Zeit dermaßen zeitgemäß und aktuell verfasst, dass die Lektüre darin helle Freude bereitet. Dieses Buch sollte in keiner gut sortierten Bibliothek zu Hause fehlen.

Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt
von Karl Kraus
Aphorismen, Sprüche und Widersprüche
Matrixverlag
482 Seiten, gebunden, Schutzumschlag
zum Preis von € 15,-
ISBN: 978-86539-116-2
Direkt zu bestellen bitte hier:
 
www.verlagshaus-roemerweg.de
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