Zuerst schossen sie wie Pilze aus dem Boden, unzählige neue Bank-Filialen in Bewohner-Stadtteilen, in denen die Menschen banktechnisch ohnehin bereits beglückt waren. Nach einigen Jahren stellte man die Unrentabilität fest, also die Schotten wieder dicht machen. Hier in diesem Fall eine seit 2014 geschlossene Filiale am Linzer Froschberg, einer Wohngegend der ÖBB-Eisenbahner. Foto: oepb
Zuerst schossen sie wie Pilze aus dem Boden, unzählige neue Bank-Filialen in Bewohner-Stadtteilen, in denen die Menschen banktechnisch ohnehin bereits beglückt waren. Nach einigen Jahren stellte man die Unrentabilität fest, also die Schotten wieder dicht machen. Hier in diesem Fall eine seit 2014 geschlossene Filiale am Linzer Froschberg, einer Wohngegend der ÖBB-Eisenbahner. Foto: oepb

Was waren das doch für Zeiten, als die Banken hierzulande quasi mit dem Lasso ihre Kunden weg vom Schalter lotsten und mit der Holzhammer-Methode gleich die, ob dieser Neuerung, staunende Kundschaft mit einer kleinen Plastik-Karte beglückten, die diesen wiederum die Möglichkeit bot, quasi rund um die Uhr an einem unscheinbaren Automaten rasch und völlig unbürokratisch zu Barem zu gelangen. So geschehen am Beginn der späten 1980er, frühen 1990er Jahre.

ATS 5.000,- (€ 363,36 heute) täglich zu beheben, das war damals möglich. Besonders Gevifte schlenderten knapp vor Mitternacht zu einem so genannten Bankomat, um knapp vor 24 Uhr abzuheben und knapp danach detto. ATS 10.000,- (€ 726,72 heutzutage) wanderten so ohne große Gesichtskontrolle und Vorsprache am Kundenbetreuer-Schalter in das Börserl der, in diesem Falle Linzer Geschäftsleute. Selbstverständlich war immer Voraussetzung, dass die Deckung, also das Bargeld am Girokonto, gewährleistet war.

Diese zugegebenermaßen für die Kunden tolle Einrichtung hatte naturgemäß zur Folge, dass das Schalterpersonal arbeitslos wurde. Die Leute behoben am Bankomat was das Zeug hielt, respektive die Kontodeckung hergab und mussten somit die gestresste Bank-Belegschaft nicht mehr bemühen. Diese wiederum ging stempeln, über kurz oder lang, da der persönliche Kontakt mit den Kunden mehr und mehr schwand.

Die Zeiten änderten sich, auch das ist normal. Der Zinsverfall wohl weniger und die Bereitschaft, Kredite zu vergeben, detto. Und wer keinen Kredit mehr erhält, kann folglich kein Geld mit Zins und Zinsenzins zurückzahlen. Was zur Folge hat, dass die Banken zwar auf einem Batzen Geld sitzen, dieses aber nicht mehr arbeitet und darüber hinaus auch kein weiteres Kapital mehr bei der Tür hereinkommt.

Was tun also? Der bankkaufmännische Königsgedanke ist nun jener, die Kunden dafür zu bestrafen, dass diese damals artig die Plastik-Karte nahmen und den Computer dem menschlichen Gesicht am Schalter vorzogen. Die zahlende Kundschaft ist schuld, dass die Banken über keine Einnahmen mehr verfügen. So könnte man dies sehen.

Der Weisheit letzter Schluss – eine Bankomat-Behebungs-Gebühr muss her. Bravo!

Da die Leute ihr Gehalt, Salär, Honorar oder was auch immer in der heutigen Zeit eben nur mehr auf ein Konto einer Bank erhalten – in früheren Jahren gab es in vielen Firmen das so genannte „Lohnsackerl“, und entweder am 1. oder am 15. eines Monats wurde beim Wirtschafter bar ausbezahlt – kann der Umgehungsweg der Bankomat-Gebühr für die Kunden nur jener sein, sich zu den Schalteröffnungszeiten das zustehende Kapital persönlich und vor Ort abzuholen. Für die ältere Generation wäre dieser Weg nicht neu, für die Jüngeren unter uns wohl „spannend“ und einmal ein wenig Abwechslung mit sich bringend.

Denn dass trotz aller Verneinungs-Theorien der Banken-Top-Manager derzeit die Bankomat-Gebühr kommen wird, ist so sicher, wie der Tiefenhöchststand der Zinsen hierzulande …

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