Frank Goosen in seiner Heimatstadt Bochum. Foto: Ira Schwint
Frank Goosen in seiner Heimatstadt Bochum. Foto: Ira Schwint

Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet ging im Juni 2017 eine Ära zu Ende. Der jüngere Sohn, der zweite in der Thronfolge, des deutschen Kabarettisten und Autors Frank Goosen hat die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und seine Karriere bei der DJK Arminia Bochum von 1926 beendet, um alsbald den Tischtennisschläger zu schwingen. 10 Jahre dauerte die Karriere bei Arminia, wobei Goosen sen. 4 Jahre davon als Jugend-Trainer aktiv war. Frank Goosen denkt dabei wehmütig an Heinz Rühmann in „Wenn der Vater mit dem Sohne“ und wird melancholisch …

Der Zweitgeborene machte erstmals von sich reden, als er im Spiel gegen TuS Hordel, einem der durchaus ambitionierten Bochumer Vereine unterhalb des VfL Bochum von 1848, drei Treffer erzielte, wobei der Herr Papa dadurch naturgemäß vermehrt DFB-Coach Jogi Löw auf die Nerven gehen wollte – jedoch scoutet der Deutsche Fußball-Bund wohl keine Mini-Kicker. Unvergessen ist auch die direkt verwandelte Ecke und der Heber aus gut und gerne 20 Metern beim 5 : 1-Triumph gegen einen höherklassigen Gegner – da war der Papa abermals gerührt.

Zu einer großen Karriere gehört ein würdiger Schlusspunkt – und dieser ist dem zweitgeborenen Goosen definitiv geglückt. Sein letzte Tor er zielte er am Pfingstmontag bei einem C-Jugend-Turnier in Linden-Dahlhausen, im Elfmeterschießen im Spiel um Platz 3. Dass die Mannschaft in der letzten Sekunde beim Stand von 0 : 1 einen Penalty zugesprochen bekam, der einer Überprüfung durch den Video-Schiedsrichter wohl kaum standgehalten hätte, beweist doch, dass es sehr wohl eine höhere Macht gibt, die einen Sinn für die goldenen Momente hat.

Die ersten Schützen beider Teams scheiterten kläglich, dann schritt Goosen jun. erhobenen Hauptes und kalten Blutes zur Exekution – und versenkte die Kugel halbhoch, Millimeter neben dem vom Schützen aus gesehen rechten Pfosten. Dieser Elfmeter hätte wohl auch Manuel Neuer in tiefe Depressionen gestürzt. Doch dies war noch nicht die eigentliche Erzählung.

Die steckt im Zeitpunkt! Das Tor fiel punktgenau um 18:48 Uhr. Für all jene, die nun ein großes Fragezeichen sind – der Lebens-Verein der Goosens heißt VfL Bochum 1848!

Fronleichnam stand dann noch ein vereinsinternes Freundschaftsspiel gegen die eigene D-Jugend auf dem Plan. Goosen sen. ging (beinahe) nie zu einem Trainer und bat, seine Söhne an der einen oder anderen Position aufzustellen. Doch diesmal musste es sein: „Trainer, kannst Du den Jungen heute nicht vorne statt in der Abwehr spielen lassen? Vielleicht kann er dann noch mal ne Bude machen.“, so Frank Goosen betreffend seines Filius. Darauf der Coach zum verdutzen Vater: „Frank, das habe ich ihm angeboten, aber er hat gesagt: Ich WILL gar kein Tor machen. Er meinte, sein letztes Tor habe er am 5. Juni 2017 um 18:48 gemacht, das wolle er mal so stehen lassen.“

Was verbindet Jupp Heynckes, Philipp Lahm und Goosen jun.? Ein verdammt starker Abgang!

Die einstige „Graue Maus“ – der VfL Bochum – avancierte im Laufe der letzten Jahre zur „Bunten Maus“. Dennoch ist es wahrlich an der Zeit, dass die ehemals „Unabsteigbaren“ dereinst wieder einmal in die 1. Deutsche Bundesliga zurückkehren. Damit dies vielleicht heuer klappen könnte, wurde mit dem Österreicher Lukas Hinterseer ein Stürmer verpflichtet, der mit seinen Volltreffern den Aufstieg des sympathischen Revier-Vereins beschleunigen könnte. Und Herbert Grönemeyer würde sich auch freuen …

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