Olarenwaju Larry Kayode (links, Austria Wien), hier gegen Manuel Prietl (SV Mattersburg) traf nicht nur zweimal, er spielte mit den Burgenländern oftmals "Katz und Maus". Foto: GEPA
Olarenwaju Larry Kayode (links, Austria Wien), hier gegen Manuel Prietl (SV Mattersburg) traf nicht nur zweimal, er spielte mit den Burgenländern oftmals auch “Katz und Maus”. Foto: GEPA

Die Austria Wien ist nicht nur wieder da!, sondern sie bereitet auch wieder großen Spaß. Das Team hat die Freude am Fußballsport wieder für sich entdeckt und für die Zuschauer, egal ob violett gefärbt, oder aber eben neutral, wird ein sprichwörtliches Feuerwerk am Rasen abgezogen. Freilich werden jetzt böse Zungen wieder behaupten, dass man ja gestern Nachmittag 70 Minuten lang in Überzahl agieren konnte, doch nach einer niederschmetternden 2 : 5-Heim-Schlappe im Wiener Derby drei Tage später eine derart tolle Leistung abzurufen, ist schon aller Ehren wert.

5. Spieltag tipico-Bundesliga / Samstag, 15. August 2015, 16 Uhr / GENERALI-Arena, 6.822 Besucher;

Er war also wieder da, an alter Wirkungsstätte – Ivica Vastic nämlich. Dieser wurde im Mai 2012 – am letzten Spieltag wurde mit einem 1 : 3 in Graz die Qualifikation für einen Europacup-Startplatz vergeigt – mit Schimpf und Schande von der Austria verjagt. Er wirkte am Rasen sehr nachdenklich, als er die Seinen beim Aufwärm-Programm beäugte. Dies ging sogar soweit, dass er es nicht einmal mitbekam, als ihm ein Ball vor die Füße kullerte. Gewiss ist seit seinem Abgang aus Wien-Favoriten viel passiert. Ihm, Vastic, gelang es, den SV Mattersburg im zweiten Jahr aus der 2. Liga direkt hinauf ins Oberhaus zu führen. Dort steht man mit 6 Punkten aus (vor dem Spiel gezählt) vier ausgetragenen Runden für einen Aufsteiger ganz ordentlich da. Der FK Austria Wien hingegen wurden im Jahr nach dem Abgang von Vastic souverän Fußballmeister, qualifizierte sich im Jahr darauf für die UEFA Champions-League und erzielte dort 5 Punkte. Jener Umstand, auch das muss einmal in aller Deutlichkeit erwähnt werden, sorgte dafür, dass nun der ewige Rivale RAPID als letztjähriger Vize-Meister die Chance hat, sich überhaupt für die Champions-League qualifizieren zu können. Es tat sich also viel, in diesen drei Jahren, für alle Beteiligten.

Zum Spiel:
Die Wiener Austria startete nicht so überfallsartig, wie drei Tage zuvor gegen RAPID, war aber dennoch jederzeit Herr der Lage am Platz. Man suchte das Heil über die Flanken. Die ersten Versuche konnte der Mattersburg-Keeper Markus Kuster noch problemlos bändigen. Interessanter wurde für ihn der Job in der 10. Minute, als Flügelflitzer Olarenwaju „Larry“ Kayode nach einem Pass von Philipp Zulechner alleine im Strafraum auftauchte, den Ball aber unter dem bereits aufkeimenden Jubel der Zuschauer nicht bändigen konnte. In der 18. Minute drang Kayode neuerlich turbo-artig in den Strafraum ein und der Spanier Francisco Jose Sanchez Rodriguez konnte den Nigerianer nur durch ein Foul stoppen. Der gut agierende Schiedsrichter Alexander Harkam zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und zückte für den Spanier die Rote Karte. Den vierten Elfmeter im fünften Saisonspiel führte neuerlich Alexander Gorgon aus, er verwertete trocken zum 1 : 0. Die Austria tat zwar mehr fürs Spiel, dennoch gelang den Burgenländern der Ausgleich. In der 39. Minute gab es erneut Abstimmungsschwierigkeiten in der Austria-Hintermannschaft, Torhüter Robert Almer verließ sich auf Vanche Shikov und umgekehrt, sodass Karim Onisiwo das 1 : 1 gelang. Von da an ging ein Ruck durch die Violetten. Eine gut vorgetragene Flanke von links von Ognjen Vukojevic erhechtete Kayode mit dem Kopf zum 2 : 1 in der 42. Spielminute. Und mit dem Pausenpfiff bewies Gorgon, dass er es auch aus dem Spiel kann. Sehenswert auf der linken Seite umkurvt er Kuster und schließt ins lange Eck zum 3 : 1 ab.

In der zweiten Hälfte war bei der Austria die Luft draussen und der SVM fand durch Thorsten Mahrer und Onisiwo gute Tormöglichkeiten vor, die ungenützt blieben. Die Austria verwaltete das Resultat und hatte zu diesem Zeitpunkt keine Tor-Chancen. Highlight in dieser Phase war die 67. Minute: Alexander Grünwald übernahm eine von Raphael Holzhauser vorgetragene Ecke volley, der Ball sauste knapp an der linken Stange vorbei. Lustig anzusehen war zu diesem Zeitpunkt auch die Szene, als der 176cm „kleine“ und 67 Kilogramm „leichte“ Kayode nach einem Foulspiel am burgenländischen 192cm „großen“ und 82 Kilogramm „schweren“ Hünen Alois Höller diesem so geschickt unter die Arme griff, dass er ihn quasi wie aus dem Nichts aus seiner liegenden Position schwupsdiwups auf den Rasen stellte – und dies alles ohne ersichtliche große Kraftanstrengung …

Die Schlussminuten hatten es dann noch in sich und bestraften jene Besucher, die bereits glaubten, genug gesehen zu haben und am Heimweg waren. Der unmittelbar zuvor eingewechselte Marco Meilinger nützte in der 87. Minute das Vertrauen seines Trainers Thorsten Fink mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck zum 4 : 1. Und in Minute 90 kam auch Kayode zu seinem Doppelpack, traf er doch nach einem Holzhauser-Eckball zum Endstand von 5 : 1. Die Mattersburger waren zu jenem Zeitpunkt nur mehr mit 8 Feldspielern präsent, denn nach dem Ausschluss in der ersten Spielhälfte verletzte sich der eingewechselte Dominik Doleschal knapp vor Schluss, sodass der Aufsteiger zahlreiches Lehrgeld zahlend mit lediglich 9 Mann dieses Spiel beendete.

Nicht desto trotz ging der Sieg in dieser Höhe voll und ganz in Ordnung und man tankte aus violetter Sicht viel Selbstvertrauen für die kommenden Auswärtsspiele in Salzburg und bei Admira/Wacker. Der nächste Heimspiel-Walzer in Violett steigt am Samstag, 12. September 2015 gegen den SV Ried. Ticket-Anfragen bitte hier:

https://tickets.fk-austria.at/de/tageskarten

Aus der Statistik:
Gesamtbilanz: 41 Spiele / 25 Siege / 10 Unentschieden / 6 Niederlagen – Tore: 72 : 30
Heimbilanz: 21 Spiele / 14 Siege / 6 Unentschieden / 1 Niederlage – Tore: 39 : 9

www.austria.wien
www.bundesliga.at

 

 

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