Anschlusstor zum 2 : 3 in der Ewigen Stadt. Der damals 19-jährige Jung-Spund Dominik Prokop (links) lässt die stolzer Römer Federico Fazio, Radja Nainggolan, sowie Kostas Manolas alt aussehen. Aus AS Rom gg. FK Austria Wien (3 : 3) vom 20. Oktober 2016. Foto: Fritz Duras
Anschlusstor zum 2 : 3 in der Ewigen Stadt. Der damals 19-jährige Jung-Spund Dominik Prokop (links) lässt die stolzen Römer Federico Fazio, Radja Nainggolan, sowie Kostas Manolas alt aussehen. Aus AS Rom gg. FK Austria Wien (3 : 3) vom 20. Oktober 2016. Foto: Fritz Duras

Seit Sonntag, 6. August 2017 ist der erst 20-jährige Dominik Prokop der jüngste Wiener Derby-Torschütze seit Einführung der 3-Punkte-Regel in der Österreichischen Fussball Bundesliga im Jahre 1995.

Und recht viel schöner hätte sich der junge Mann den darauf folgenden Montag-Morgen wahrlich nicht vorstellen können. Der Tag nach dem Derby begann für ihn mit einem ausgiebigen Frühstück in den eigenen vier Wänden. Sky zeigte gerade die Wiederholung der zweiten – der aus Sicht des FK Austria Wien – besseren Halbzeit.

In der letzten halben Stunde haben wir den Ball schnell laufen lassen, guten Fußball gespielt und dadurch die Oberhand gewonnen“, resümierte Dominik Prokop. Der Beitrag des 20-Jährigen war groß. Er fand sofort in die Partie, erzielte den Anschlusstreffer zum 1 : 2 selbst und holte den Elfmeter zum späteren 2 : 2-Ausgleich heraus. „Ein Tor im Derby zu erzielen ist ein schönes Gefühl. Dass mein erstes auch noch so wichtig war ist umso besser.“

Das Echo und Feedback zahlreicher Freunde und Bekannter ließ nicht lange auf sich warten. Auch Ex-Coach Herbert Gager war unter den Gratulanten, „so etwas freut mich besonders – er schreibt mir aber ohnehin öfter“, so Prokop. Die Reaktionen taugen ihm natürlich, wenngleich er im selben Atemzug völlig richtig sagt: „Wir müssen nun die letzten guten Leistungen immer wieder bestätigen und abrufen, in jedem Spiel, nur so können wir die beiden Meisterschafts-Niederlagen zum Saisonstark ausmerzen.“

Für den FAK-Coach Thorsten Fink avancierte Prokop zum wertvollen Ass im Ärmel. „Er ist unser Riesentalent“, so der Austria-Trainer. Und selbst die Konkurrenz in Form von RAPID-Trainer Goran Djuricin gestand ein: „Wir hatten mit Prokop große Probleme, der hat sehr gut gespielt.“

Dominik Prokop (rechts) kam in Minute 58 und scorte 15 Minuten später das so wichtige 1 : 2. FAK-Fußball-Lehrer Thorsten Fink mit einem seiner besten Schüler. Aus SC RAPID Wien gg. FK Austria Wien (2 : 2) vom 6. August 2017. Foto: Fritz Duras
Dominik Prokop (rechts) kam in Minute 58 und scorte im 322. Wiener Derby 15 Minuten später das so wichtige 1 : 2. FAK-Fußball-Lehrer Thorsten Fink mit einem seiner besten Schüler. Aus SC RAPID Wien gg. FK Austria Wien (2 : 2) vom 6. August 2017. Foto: Fritz Duras

Dynamische Technik und hohes Spielvermögen

Wichtig wird nun sein, diese Leistungen – wenn möglich – konstant und Tag für Tag abzurufen. Gerade das ist allerdings für junge Spieler nicht die einfachste aller Herausforderungen. Im Klub ist man dennoch davon überzeugt, dass Prokop das Zeug dazu hat. Der 20-Jährige wird seit Kindestagen bei den Veilchen ausgebildet. Austria-Akademie-Leiter Ralf Muhr hat seinen Weg genau mitverfolgt und meint dazu: „Dominik verkörpert genau den Stil, der durch die Ausbildung in unserer Akademie den jungen Spielern mit auf den Weg gegeben wird. Ihn zeichnen eine dynamische Technik und hohes Spielvermögen aus.“ Ebenso zählt der Zug zum Tor zu seinen großen Qualitäten. „Er sucht förmlich die Eins-gegen-eins-Situationen und kann sie auch gewinnen“, so Muhr.

Auf dem Platz und abseits davon attestiert der Akademie-Leiter dem Maturanten des Ballsportgymnasiums hohe Professionalität. Ein Umstand, den auch seine gewählte Wortwahl bei Interviews verdeutlicht – und mit Sicherheit dem guten Umfeld des Wieners zu verdanken ist.

Familiärer Zusammenhalt

Bruder Lukas, 18 Jahre jung, verteidigt am linken Flügel der Austria Amateure. Ralf Muhr dazu: „Lukas hat seine größten Vorzüge in anderen Bereichen als Dominik. Er ist aktuell vor allem im Eins-gegen-eins-Defensivverhalten stark. Er hat einen unbändigen Willen, Zweikämpfe zu gewinnen, und ist ein richtig harter Gegenspieler für Offensivleute. Mit anderen Worten: Für Dominik gäbe es wahrscheinlich keinen unangenehmeren Gegenspieler als seinen kleinen Bruder.“ Und das, wohlgemerkt, obwohl die beiden Brüder, beide am Ballsportgymnasium und bei Violett ausgebildet, ein besonders gutes Verhältnis zueinander auszeichnet, sie stets für einander da sind.

Papa Michael ist seit 1995 als Mentaltrainer tätig. Dominik: „Wir sprechen natürlich sehr viel zuhause. Einerseits über fußballerische Aspekte, andererseits aber vor allem über die Körpersprache und das Auftreten.“ Hunderte Spiele hat Dominik Prokop bereits für diverse Akademie-Teams und die Amateure der Veilchen absolviert. 30 Partien stehen für die Profis auf dem Papier. Dabei sind ihm immerhin schon drei Treffer gelungen, und zwar durchaus immens wichtige. Das erste Tor geschah am 20. Oktober 2016, als ihm das Anschlusstor zum 2 : 3 beim letztendlichen 3 : 3 bei AS Rom glückte. Der zweite Streich erfolgte beim Saison-Abschluss 2016/17 und dem 6 : 1-Sieg in der Südstadt gegen Admira/Wacker, als es um den Vizemeistertitel und den damit verbundenen UEFA-Europa-League-Qualifikationseinstieg in Runde drei ging. Und nach dem jüngsten Volltreffer im 322. Wiener Derby ist Dominik Prokop natürlich endgültig auf den Geschmack gekommen.

Quelle: AUSTRIA live / Ausgabe 02 / 2017/18

Man darf gespannt sein, welchen Weg dieser sympathische junge Kerl, der auch als große Zukunfts-Hoffnung für die Österreichische Fußball-Nationalmannschaft gilt, noch gehen wird. Wenn er seiner Linie treu bleibt und weiter hart an sich arbeitet, dann kann der 171cm „Kleine“ ein ganz Großer der Fußballsports hierzulande werden. Es wäre ihm zu wünschen.

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