"Der Klimawandel und steigende Produktionsansprüche stellen den heimischen Ackerbau vor sehr große Herausforderungen.", so Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser im Rahmen des Ackerbautages 2019. Foto: Bauernbund
“Der Klimawandel und steigende Produktionsansprüche stellen den heimischen Ackerbau vor sehr große Herausforderungen.”, so Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser im Rahmen des Ackerbautages 2019. Foto: Bauernbund

Beim Ackerbautag am 29. Jänner 2019 im Rahmen der 25. Wintertagung des Ökosozialen Forums im Universitäts- und Forschungszentrum Tulln stellten Agrar-Experten den Ackerbau auf den Prüfstand. Klimatische Veränderungen und steigende Produktionsansprüche verschärfen die Situation für Ackerbaubetriebe in Österreich.

In den vergangenen Jahren haben die heimischen Ackerbauern ähnliche Krisen durchlebt, wie man sie aus anderen Branchen der Landwirtschaft kennt.“, schildert Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser die schwierige Situation im Ackerbau-Sektor in seiner Rede. Fakt ist, die Relation von im Inland erzeugten Nahrungsmitteln zum Verbrauch nimmt ab. Die Ursachen sind nicht unbekannt, aber stellen die heimischen Bäuerinnen und Bauern vor große Herausforderungen. „Die Bevölkerung nimmt zu, die Fläche wird weniger und das Klima bedingt stark schwankende Ernte-Erträge. Zugleich wollen wir aber einen hohen Selbstversorgungsgrad bei stabilen Preisen. Unsere Landwirtschaft ist eine starke Wirtschaftskraft und das soll auch so bleiben.“, so Strasser, der gerade im Bereich Pflanzenschutz eine ehrlichere Debatte auf Basis wissenschaftlicher Fakten einfordert.

Künftig sieht er die Wissenschaft, vor allem aber auch die Zivilgesellschaft und die NGO’s gefordert, sich beim Thema Pflanzenschutz vermehrt mit denjenigen zu beschäftigen, die die Arbeit am Acker verrichten. „Wir Bäuerinnen und Bauern müssen uns in den gesellschaftlichen Dialog mehr einmischen, damit die Bevölkerung uns wieder besser versteht. Eine Lebensmittel-Produktion im Inland ist bei weitem nicht selbstverständlich. Vielen Kritikern ist nicht bewusst, dass die vom Ausland importierten Erdäpfel mit mehr Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, als heimische Erdäpfel.“, blickt Strasser auf die heurigen Ernteausfälle und die damit einhergegangene Lebensmittelverschwendung zurück.

Strasser ist auch der Meinung, dass der Landwirtschaft als Teil der Gesamtwirtschaft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Die Landwirtschaft bezieht pro Jahr Güter von vorgelagerten Wirtschaftsbranchen im Umfang von rund 4 Mrd. Euro. Diese Zahl beziffert die enorme Wirtschaftskraft, die mit vielen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum einhergeht.“, fügt er hinzu.

Mehr Tempo bei der Anpassung an Klimawandel
Die zügig voranschreitende Klimaveränderung erfordert eine rasche Umstellung unseres Systems. „Wir brauchen mehr Tempo bei der Anpassung an den Klimawandel. Wobei nicht gesagt ist, dass die Klimaveränderung nur negative Folgeerscheinungen nach sich zieht. Daher müssen wir beim Thema Digitalisierung unsere Scheuklappen ablegen, auf mehr Wissenstransfer setzen und Innovationen auch zulassen.“, appellierte Strasser an das Publikum, auf den Zug der Zeit aufzuspringen. Erste politische Rahmenbedingungen wurden auf Schiene gebracht: „Mit einem besseren Angebot bei Versicherungsmodellen soll es künftig mehr Hilfe zur Selbsthilfe geben. Eine nachhaltige Ackerbau- und Grünlandstrategie, sowie eine Eiweißstrategie stehen vor ihrer Fertigstellung und ebenso laufen die Vorbereitungen rund um die Reform der GAP 2021+. Unser Credo: keine Mehrleistungen bei weniger Geld.“ Abschließend betont Strasser, dass es zur Welternährung sowohl biologischen als auch konventionellen Pflanzenschutz im Ackerbau braucht. Das Ziel muss eine selbstversorgende und bäuerlich produzierende heimische Landwirtschaft sein, die unsere Bevölkerung mit heimischen Produkten, ohne riesigen CO2-Rucksack, ernähren kann.

Quelle: Bauernbund 

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