Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Foto: Österr. Automobilimporteure
Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Foto: Österr. Automobilimporteure

„Für die österreichische Automobilbranche war 2016 ein ausgesprochen gutes Jahr.“, zieht der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Günther Kerle zufrieden Bilanz. Zum einen liege dies an den positiven Absatzzahlen. Im Gegensatz zu früheren Jahren würden diese nicht von sogenannten strategischen Kurzzulassungen herrühren, sondern ein echtes Wachstum des Marktes widerspiegeln. Zum anderen konnten im vergangenen Jahr in den derzeit wichtigsten Bereichen für die Automobilbranche – alternative Antriebe und autonomes Fahren – wesentliche Fortschritte erzielt werden. Im November haben die Automobilimporteure gemeinsam mit BMLFUW und BMVIT ein Elektromobilitäts-Förderpaket präsentiert und bereits im Sommer wurde mit der KFG-Novelle der Rechtsrahmen zum automatisierten Fahren in Österreich geschaffen.

Kein Grund, von einem „Dieselprivileg“ zu sprechen
Negativ beurteilte er die einseitige öffentliche Debatte zum sogenannten Dieselprivileg: „Es ist mir schleierhaft, wie man vor dem Hintergrund, dass die Autofahrer ohnehin schon im europäischen Vergleich überdurchschnittlich finanziell belastet sind, überhaupt von einem „Privileg“ sprechen kann – nur, weil Benzin eben noch höher besteuert ist. Wir können uns den Forderungen von ÖAMTC und WKÖ nur anschließen, wonach nicht die Mineralölsteuer auf Diesel erhöht, sondern die auf Benzin gesenkt werden müsste.“ Günther Kerle verwies auch auf den Tanktourismus und stellte klar, dass eine Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel um zehn Cent im Endeffekt ein Finanzierungsloch von rund 500 Millionen Euro sowie einen Transfer von weiteren 500 Millionen Euro Steueraufkommen von ausländischen zu österreichischen Autofahrern bedeuten würde. Gleichzeitig gäbe es aber keinen Umweltnutzen, da kein einziger Liter Diesel in Österreich weniger verfahren würde.

Drittbestes Jahr bezogen auf Neuzulassungen
Bezogen auf die Pkw-Neuzulassungen war 2016 das dritterfolgreichste Jahr der jüngeren Automobilgeschichte. Dies zeigt klar und deutlich: Der Wille zum Auto und zur individuellen Mobilität ist ungebrochen. Ungeachtet der teils grotesk anmutenden politischen Diskussionen werden wir uns weiterhin für eine starke Automobilbranche in Österreich einsetzen.“, so Kerle und fügte hinzu: „Wir als Branche stellen uns den Herausforderungen der Zukunft!“ Konkret gehe es um die Fragen, wie man in Österreich bei den großen Zukunftsthemen, wie dem autonomen Fahren, vorne mit dabei sein könne, oder wie Klimaziele mit dem Bedürfnis nach Individualverkehr optimal in Einklang gebracht werden können. Vor allem aber gehe es auch darum, wie man die Automobilbranche stärken könne, die so wesentlich für den Wirtschaftsstandort Österreich ist und für zahlreiche Arbeitsplätze sorgt, nämlich 450.000 – das entspricht jedem neunten Arbeitsplatz in Österreich. „Dazu benötigt es eine gute und enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik“, stellte er fest und warnte davor, den Verkehr als ständigen Sündenbock und Alleinverantwortlichen für Emissionen und ihre Folgen verantwortlich zu machen, denn „nicht immer hat derjenige Recht, der am lautesten schreit“, spielte Kerle damit in erster Linie auf den VCÖ an, der als grüne Vorfeldorganisation stark gegen eine rationale Verkehrspolitik eintritt.

Automobilbranche eine der innovativsten Branchen derzeit
„Die Automobilbranche eine der derzeit innovativsten Branchen überhaupt, bei der sehr viel Bewegung in den letzten Jahren in den Markt gekommen ist, beispielsweise bei den Fahrerassistenzsystemen und im Bereich der Elektromobilität. Die Hersteller bringen immer mehr und immer bessere E-Modelle auf den Markt, was dazu geführt hat, dass es bereits jetzt eine breite Palette an angebotenen Modellen gibt – vom kleinen, günstigeren Elektroauto bis zur Luxuslimousine“, so Kerle. Aber auch der Dieselmotor erfreue sich weiter großer Beliebtheit. Durch die Fortschritte bei dieser Technologie sei er derzeit unverzichtbar, wenn es um die Reduzierung der vom Verkehr verursachten Treibhausgasemissionen geht. „Im Sinne einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich ist es ungemein wichtig, die Branche nicht andauernd an den Pranger zu stellen, sondern im Gegenteil, bei all diesen Entwicklungen und Innovationen vorne mit dabei zu sein“, so Günther Kerle abschließend.

www.automobilimporteure.at

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