Es zählen Engagement, Nachhaltigkeit und Kreativität: Jedes Jahr holt die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) die besten Projekte aus der heimischen Abfallberatung und deren Initiatoren vor den Vorhang. Die heurigen Top-Auszeichnungen im Rahmen der Preisverleihung zum „ARA Abfallberater/in des Jahres“ gingen an Projekte aus Oberösterreich, Wien und Osttirol. Im Bild alle Preisträger. Foto: ARA / Ines Bacher
Es zählen Engagement, Nachhaltigkeit und Kreativität: Jedes Jahr holt die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) die besten Projekte aus der heimischen Abfallberatung und deren Initiatoren vor den Vorhang. Die heurigen Top-Auszeichnungen im Rahmen der Preisverleihung zum „ARA Abfallberater/in des Jahres“ gingen an Projekte aus Oberösterreich, Wien und Osttirol. Im Bild alle Preisträger. Foto: ARA / Ines Bacher

Es geht um die Mühen der Ebene: Die Arbeit der 280 AbfallberaterInnen dreht sich tagtäglich um Bewusstseinsbildung, Aufklärung und Informationsweitergabe in der und an die Bevölkerung – mit kleinen und großen Projekten.

Abfallberatung ist gelebter Umwelt- und Klimaschutz auf regionaler Ebene und lebt vom Engagement und Ideenreichtum jedes einzelnen Abfallberaters.

ARA Vorstand Werner Knausz betonte im Rahmen der feierlichen Veranstaltung in Wien am 3. Oktober 2019 den hohen Stellenwert der Abfallberatung: „Ein vernünftiger Umgang mit Abfällen ist eine der Säulen eines nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutzes. Dazu braucht es entsprechende Regelungen und Strukturen, aber auch jeden Einzelnen, der verantwortungsvoll mit Abfällen umgeht. Dieses Verantwortungsbewusstsein zu fördern, ist eine der Kernaufgaben der AbfallberaterInnen und für diesen Einsatz kann man ihnen nicht genug danken.“ Beim 22igsten ARA Abfallberaterpreis wurde dieses Engagement dementsprechend gewürdigt.

Ingrid Pirgmayer (MA48) und Werner Knausz (ARA). Foto: ARA / Ines Bacher
Ingrid Pirgmayer (MA48) und Werner Knausz (ARA). Foto: ARA / Ines Bacher

Kurzer Weg – bessere Sammelergebnisse

Mit ihrem Projekt „Abfallentsorgungsservice für die Wohnanlage Fontana“ sicherte sich Margit Überegger vom Bezirksabfallverband Freistadt den ersten Preis in der Kategorie „Getrennte Sammlung“. Sie richtete in einer Wohnhausanlage ein Mini-Altstoffsammelzentrum ein und verkürzte damit den Weg der Bewohner zu passenden Abfallbehältern. Vom Erfolg, der sich in deutlich besseren Sammelquoten äußerte, war auch die Jury angetan. Diese betont zudem die Vorbildwirkung des Projekts, da gerade in großen, anonymen Wohnhausanlagen noch viel Potenzial zu heben sei. Über den zweiten Platz freut sich Beatrice Safran-Schöller vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg, die mit dem Projekt „Elmar Müllmos Zauberfabrik“ punktete. Der dritte Platz in dieser Kategorie ging an Silvia Thor vom Gemeindeverband Gmünd für „Getrenntes bleibt getrennt“.

Werner Knausz (ARA) mit Margit Überegger (BAV Freistadt). Foto: ARA / Ines Bacher
Werner Knausz (ARA) mit Margit Überegger (BAV Freistadt). Foto: ARA / Ines Bacher

Kreatives Lernen

Müllvermeidung beginnt schon bei den ganz Kleinen. Einen kreativen Ansatz, wie sich Kinder zwischen 5 und 10 Jahren mit dem Thema auseinandersetzen, wählte Ingrid Pirgmayer von der MA 48 in Wien. Sie ließ Kinder in einem Video Begriffe zum Thema Müllvermeidung erklären, ohne das gesuchte Wort zu verwenden. Beim Müllvermeidungs-Dingsda lernen Kinder von anderen Kindern und müssen selbst nachdenken. Diesen kreativen Ansatz belohnte die Jury mit dem ersten Platz in der Kategorie „Abfallvermeidung“.

Beatrice Safran-Schöller vom Abfallwirtschaftsverband Deutschlandsberg erreichte in dieser Kategorie den zweiten Platz – diesmal mit der Aktion „Nachhaltigkeitsregale für Umwelt-Werkstatt-Schulen“. Das Projekt „BACKCUP – Der Mehrweg-Pfandbecher für Graz“ verhalf der Grazer Abfallberaterin Verena Königshofer und ihrem Team zum dritten Platz.

Sonderpreis „Reinwerfen statt Wegwerfen“: Auch Kleinvieh macht Mist

Beim Thema Littering denken viele nur an Getränkeverpackungen, Plastiksackerln oder Jausenpapiere. Zigarettenstummel jedoch sind das stückmäßig größte Littering-Problem. Gerhard Lusser vom Abfallwirtschaftsverband Osttirol hat mit seinem Projekt „Tschick-Challenge“ eine Aktion gestartet, bei der SchülerInnen Tschickstummeln aufsammeln, in einen Sack werfen und der Lehrer bei jedem Einwurf laut mitzählt. Als Auszeichnung erhielt Lusser dafür den Sonderpreis „Reinwerfen statt Wegwerfen“.

Werner Knausz (ARA, links), sowie Gerhard Lusser (AWV Osttirol). Foto: ARA / Ines Bacher
Werner Knausz (ARA, links), sowie Gerhard Lusser (AWV Osttirol). Foto: ARA / Ines Bacher

Sonderpreis „Lebensmittel sind kostbar“: Nachhaltige Problemlösung

Gerhard Lusser punktete gleich ein 2. Mal mit einer durchdachten Aktion, die ihm auch den Sonderpreis „Lebensmittel sind kostbar“ einbrachte. Während viele Konsumenten zuhause auf eine Reduktion von Lebensmittelabfällen achten, lässt diese Disziplin im Urlaub manchmal nach. Gemeinsam mit dem Verband der Privatzimmervermieter Tirols hat der Abfallberater im Zuge des Projekts „Der beste Rest – für ein Abschiedsfest“ ein umfassendes Informations- und Maßnahmenpaket geschnürt, das etwa auch einen an die Ferienwohnung gebundenen Einkaufskorb umfasst, der hilft, Lebensmittelverpackungen einzusparen. Das Projekt besticht durch seine nachhaltige Wirkung und der umfassenden Problemlösung.

Persönliches Langzeitengagement: Erfahrung gepaart mit Engagement

Eine effektive Abfallberatung profitiert von der jahrelangen Erfahrung und dem überdurchschnittlichen Engagement langgedienter AbfallberaterInnen. All das und noch viel mehr vereinigt Josef Krobath vom Abfallwirtschaftsverband Leibnitz. Er ist seit über 30 Jahren in der Abfallberatung tätig und zählt damit zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Für ihn ist Abfallberatung nicht nur ein Job, sondern ein Herzensanliegen. Mit dem „Ressourcenpark Leibnitz“ oder der federführenden Mitwirkung am Projekt „G’scheit feiern“ hat er Meilensteine der heimischen Abfallberatung mitgestaltet und umgesetzt. Für sein Lebenswerk, seine Vorbildwirkung und seinen unermüdlichen Einsatz wurde er jetzt mit dem Preis für „persönliches Langzeitengagement“ ausgezeichnet.

Werner Knausz (ARA, links) mit Josef Krobath (AWV Leibnitz). Foto: ARA / Ines Bacher
Werner Knausz (ARA, links) mit Josef Krobath (AWV Leibnitz). Foto: ARA / Ines Bacher

Kategorie: Abfallvermeidung
1. Platz
„Müllvermeidungs-Dingsda“
Ingrid Pirgmayer (MA 48)

2. Platz
„Nachhaltigkeitsregale für Umwelt-Werkstatt-Schulen“
Beatrice Safran-Schöller
Silke Grubelnik
Erich Prattes (AWV Deutschlandsberg)

3. Platz
BACKCUP – Der Mehrweg-Pfandbecher für Graz“
Verena Königshofer
Christopher Lindmayr
Verena Kassar (Stadt Graz/Dekagramm)

Kategorie: Getrennte Sammlung und Verwertung von Verpackungen
1. Platz
„Abfallentsorgungsservice für die Wohnanlage Fontana“
Margit Überegger (BAV Freistadt)

2. Platz
Elmar Müllmo´s Zauberfabrik“
Beatrice Safran-Schöller
Silke Grubelnik
Erich Prattes (AWV Deutschlandsberg)

3. Platz
„Getrenntes bleibt getrennt“
Silvia Thor (GV Gmünd)

Sonderpreis: Reinwerfen statt Wegwerfen
„Tschik-Challenge“
Gerhard Lusser (AWV Osttirol)

Sonderpreis: Lebensmittel sind kostbar
„Der beste Rest für ein Abschiedsfest “
Gerhard Lusser (AWV Osttirol)

Kategorie: persönliches Langzeitengagement
Josef Krobath (AWV Leibnitz)

Quelle: accelent

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Über die Abfallberatung, den direkten Draht zur Bevölkerung

Rund 280 AbfallberaterInnen pflegen den direkten Kontakt zur Bevölkerung in ganz Österreich. Sie kennen die Besonderheiten der getrennten Verpackungssammlung in ihrer Region, informieren die KonsumentInnen vor Ort und erfassen deren Bedürfnisse, Wünsche und Anliegen. Bei Fragen zur getrennten Sammlung von Verpackungen helfen die AbfallberaterInnen gerne weiter. Der Kontakt erfolgt über die Gemeinde oder den örtlichen Abfallwirtschaftsverband.

www.ara.at

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